Genetiker korrigiert Angaben zu den Ergebnissen der Suche nach Nessies DNA

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Symbolbild: Suche nach Nessies eDNA (Illu.).

Symbolbild: Nessie-DNA
Kollage: grewi.de

Dunedin (Neuseeland) – Vor wenigen Tagen berichtete eine schottische Zeitung über Vorabinformationen zu den Ergebnissen der eDNA-Analyse von Wasserproben aus dem schottischen Loch Ness. Der leitende Genetiker, Prof. Neil Gemmell von der Otago Universität hat nun einige dieser Aussagen korrigiert.

Wie das Team um Gemmel gegenüber Grenzwissenschaft-Aktuell.de (GreWi) berichtet, sei die Pressekonferenz nicht schon für kommenden Monat, sondern erst für Anfang September geplant.

Einer der Hauptgründe für die derzeitige Verzögerung sei auch nicht die Suche nach einem TV-Partner, sondern die Auswertung der Analysen, die – gerade aufgrund der wie erwartet hohen Anzahl an Mikroorganismen und dem Umstand, dass die Team-Mitglieder über die ganze Welt verteilt und freiwillig im Rahmen des Projekts zusammenarbeiten – mehr Zeit als ursprünglich geplant in Anspruch genommen hatten und auch derzeit noch nicht im vollen Umfang abgeschlossen seien.

Hintergrund: eDNA
Bei der Methode der eDNA handelt es sich um ein vergleichsweise neues DNA-Analyseverfahren, das noch kleinste DNA-Spuren aus Umweltproben wie beispielsweise Wasser- oder Böden extrahieren kann. Bekannt wurde das Verfahren durch den DNA-Nachweis der Existenz der sogenannten Denisova-Menschen aus der Analyse von Ablagerungen in einer Höhle, in der sich sonst keine physischen Beweise oder Spuren als Beleg für die einstige Anwesenheit der lange Zeit unbekannten Frühmenschenart fanden

„Die Methode des eDNA ist deshalb so effektiv, weil das Leben selbst schmutzig ist“, so Gemmell. „Egal welche Kreatur sich durch eine Umwelt bewegt und darin lebt – sie hinterlässt auf jeden Fall kleinste Fragmente ihrer DNA in Form von Haut, Schuppen, Federn, Haaren, Kot und Urin. Es ist diese DNA, die wir mittlerweile extrahieren und sequenzieren können, um damit diese Kreaturen zu identifizieren, in dem man die ermittelten Sequenzen mit den Datenbänken bekannter genetischer Sequenzen von mehr als 100.000 unterschiedlichen Organismen vergleicht.“

„Einige jüngste Medienberichte (Anm. GreWi: die sich alle auf eine kürzliche Meldung des „The Scotsman“ berufen, …auch GreWi berichtete), beinhalten einige falsche Behauptungen, darunter etwa die, dass (unsere Studie) beweise, dass das Ungeheuer real sei. Diese Berichte sind nicht korrekt“, so Gemmel und führt dazu weiter aus: „Zum jetzigen Zeitpunkt, wurden vermutlich alle gängigen Theorien darüber, was das ‚Ungeheuer‘ sein könnte, von unserer Analyse abgedeckt. Für die meisten dieser Theorien haben wir keine Hinweise gefunden. Es gibt aber eine Theorie, die anhand unserer Ergebnisse nicht ausgeschlossen werden kann“.

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Welche Theorien das sind, dazu will sich Gemmel zum derzeitigen Zeitpunkt noch nicht äußern: „Alle Ergebnisse werden auf einer Pressekonferenz vor Ort am Loch Ness Anfang September bekanntgegeben.“

…GreWi wird natürlich umgehend berichten!

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