Gerüchte: Hat das James-Webb-Weltraumteleskop bereits starke Anzeichen für außerirdisches Leben gefunden?
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Copyright: NASA
Saarbrücken (Deutschland) – Von der Analyse der Atmosphären von Planeten um ferne Stern mit dem Weltraumteleskop-James-Webb erhoffen sich Forscher zukünftig auch direkte Anzeichen für Leben auf einem fernen Planeten zu finden. In jüngster Zeit mehren sich Aussagen von Astronomen und Weltraumforschern, die nahelegen, dass das James-Webb-Space-Telescope (JWST) solche eindeutigen Anzeichen bereits gefunden hat und deren Veröffentlichung noch in diesem Jahr bevorsteht.
Tatsächlich konnten Astronominnen und Astronomen mit dem JWST bereits zahlreiche Atmosphäre um Exoplaneten, also Planeten außerhalb unseres Sonnensystems, untersuchen und auf ihre Bestandteile hin analysieren und hat dabei bereits einige interessante Bestandteile, darunter auch einige potenzielle Biomarker gefunden:
– Im Oktober 2022 berichteten Forscher von der erstmaligen Entdeckung von Kohlendioxid in der Atmosphäre eines Planeten außerhalb unseres Sonnensystems (…GreWi berichtete).
– Im vergangenen Juni (2023) entdeckte Astronomen mit dem JWST Wasser in der inneren Region der protoplanetaren Staub- und Gasscheibe um einen fernen jungen Stern „PDS 70“ entdeckt, innerhalb derer erdähnliche Planeten entstehen (…GreWi berichtete).
– Auch relativ erdnahe Exoplaneten wurden schon mit dem JWST untersucht. So etwa einer der Planeten um das gerade einmal 40 Lichtjahre entfernte System um dem roten Zwergstern „TRAPPIST 1“ (…GreWi berichtete).
Im vergangenen September (2023) dann die erste kleine (..oder größere?) Sensation: In der Atmosphäre um die nur 120 Lichtjahre entfernte Super-Erde „K2-18b“ konnte mit JWST neben Kohlendioxid, Methan auch Dimethylsulfid nachgewiesen werden. Während die Methan- und Kohlendioxid-Werte den Planeten konkret als einen sogenannten Hycean-Planeten ausweist, also um eine Welt, die eine wasserstoffreiche Atmosphäre und eine von einem Ozean bedeckte Oberfläche besitzt, entsteht Dimethylsulfid zumindest auf der Erde ausschließlich und nur durch biologische Prozesse. Als eindeutiger Hinweis auf Leben wollen die meisten Planetenwissenschaftler diese Entdeckung jedoch noch nicht feiern (…GreWi berichtete).
In den letzten Wochen mehren sich jedoch verdeckte Aussagen von vermutlich informierten Astronomen, Astrophysikerinnen und Planetenforschern, die als Hinweise auf eine ganz konkrete Entdeckung eindeutiger Biomarker, also Hinweise für Leben, mit dem Web-Weltraumteleskop verstanden werden könnten.
Zuletzt hatte der britische ESA-Astronaut Tim Peake in einem CNBS-Interview erklärt:
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„Wenn wir uns unsere Milchstraße statistisch betrachten, so haben wir hier rund 200 Milliarden Sterne und die Milchstraße selbst ist nur eine von Hundertmilliarden Galaxien, die wir im sichtbaren Universum sehen können. Alleine diese Zahlen zeigen, dass die Wahrscheinlichkeit für anderes Leben wirklich beeindrucken sind. Zudem gibt es überall wirklich viel Wasser, Kohlenstoff und ähnliche Moleküle außerhalb des Sonnensystems und wir haben bereits mehr als 5.000 Exoplaneten entdeckt. Um viele Sterne alleine in unserer unmittelbaren kosmischen Nachbarschaft gibt es Planeten, die diese Sterne innerhalb der lebensfreundlichen Zone umkreisen, innerhalb derer flüssiges Wasser existieren kann. Ich denke, es ist nur noch eine Frage der Zeit, bis wir Beweise für Leben anderswo finden.“
Gefolgt von dem vielleicht interessantesten Satz seiner Ausführungen: „Möglicherweise hat das James-Webb-Weltraumteleskop solches Leben bereits gefunden. Es ist nur so, dass man diese Ergebnisse noch nicht veröffentlichen oder bestätigen will, bis man sie eindeutig bestätigen kann. Das könnte noch ein weiteres Jahr dauern. Aber wir haben bereits einen Planeten gefunden, der starke Signale biologischen Lebens abgibt.“
Da die Dimethylsulfid-Werte in der Atmosphäre von “K2-18b” zwar interessant, aber noch nicht eindeutig sind, dürfte es sich hierbei also um eine andere, bislang noch unbekannte und noch nicht publizierte Entdeckung handelt.
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
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Schon zuvor hatte die ebenfalls britische wie populäre Astrophysikerin Dr. Becky Smethurst von der Oxford University in ihrem jüngsten Astro-Rückblick auf 2023 auf Youtube zunächst die Kontroverse um die Entdeckung von Dimethylsulfid auf “K2-18b” kommentiert, um im Anschluss darin sich zu folgender Vorhersage hinreißen zu lassen:
„Ich muss eingestehen, dass mich die Werte noch nicht wirklich von dortigem Leben [auf K2-18b] überzeugen. Doch während ich das sage, denke ich zugleich, dass wir schon sehr bald einen Fachartikel zu einer wirklich starken Biosignatur in einer Atmosphäre eines Exoplaneten sehen werden.“
Mit einem leichten Augenzwinkern zwischen den Zeilen fügt sie dann hinzu:
„Ich will es einmal so sagen: Eine solche Entdeckung steht auf meiner Bingo-Karte für 2024. Und ich wäre wirklich sehr überrascht, wenn ich das nicht bis Ende des Jahres abgehakt bekäme.“
Beide zitierten Wissenschaftler dürften über ausreichend Kontakte in der Astro-Wissenschaftscommunity verfügen und sind vermutlich auch in zahlreichen Peer-Review-Verfahren zu anstehenden Fachpublikationen involviert, als dass sie über solche Entdeckungen deutlich vor deren Veröffentlichung informiert sein könnten.
…GreWi wird berichten.
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