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Gigantopithcus blacki – Studie erklärt Aussterben der Riesenaffen

Künstlerische Darstellung einer Gruppe von G. blacki in einem Wald in Südchina. Bildnachweis: Garcia/Joannes-Boyau (Southern Cross University)Copyright: Garcia/Joannes-Boyau (Southern Cross University)
Künstlerische Darstellung einer Gruppe von G. blacki in einem Wald in Südchina. Bildnachweis: Garcia/Joannes-Boyau (Southern Cross University)
Copyright: Garcia/Joannes-Boyau (Southern Cross University)

Sydney (Australien) – Riesen gab es einst wirklich – zumindest in Form von bis zu drei Meter großen Menschenaffen. Mit einem Gewicht von 250 Kilogramm durchstreifte der Riesenaffe Gigantopithcus blacki (G. blacki), ein weit entfernter menschlicher Vorfahre, einst die Karstebenen Südchinas – starben jedoch aus, vermutlich noch bevor die ersten Menschen in die Region kamen. Lange Zeit gab es kaum Hinweise darauf, warum. Eine neue Studie zeigt nun die Gründe für das Aussterben der Riesen auf.

„Die Geschichte von G. blacki ist ein Rätsel in der Paläontologie – wie konnte ein solch mächtiges Geschöpf zu einer Zeit aussterben, als andere Primaten sich anpassten und überlebten? Die ungelöste Ursache seines Verschwindens ist zum Heiligen Gral in dieser Disziplin geworden“, sagt der Paläontologe und Co-Hauptautor Professor Yingqi Zhang vom Institut für Wirbeltierpaläontologie und Paläoanthropologie der Chinesischen Akademie der Wissenschaften (IVPP).

Tatsächlich sind heute nur rund 2.000 versteinerte Zähne und vier Kieferknochen vom Gigantopithcus geblieben – auch wenn einige Forscher und Forscherinnen vermuten, weltweite Geschichten vom Bigfoot, Sasquatch, dem Yeti und gerade deren chinesischen Varianten, könnten auf bis heute überlebende Poulationen hindeuten.

Wie da Team um Zhang gemeinsam mit Kolleginnen und Kollegen von sechs australischen Universitäten aktuell im Fachjournal „Nature“ (DOI: 10.1038/s41586-023-06900-0) berichten, belegen die Analysen zahlreicher Funde, „zweifelsfrei, dass der größte Primat, der auf der Erde lebte, vor 295.000 bis 215.000 Jahren ausgestorben ist und nicht in der Lage war, seine Nahrungsvorlieben und Verhaltensweisen anzupassen. und anfällig für den Klimawandel, der sein Schicksal besiegelte.“

Büchertips zum Thema
– Jeff Meldrum: Sasquatch: Legend Meets Science
– John Bindernagel: The Discovery of the Sasquatch
– Thinker Thunker: How to Find and Film a Bigfoot – Anexercise in critical thinking
– Thinker Thunker: Solved: Two of Mankind’s Greatest Mysteries

Schon seit mehr als 10 Jahren waren Wissenschaftler und Wissenschaftler der des IVVP in der Region darum bemüht, mehr über das Leben und Aussterben der Riesenaffen zu erfahren. Ohne eine solide Datierung und eine konsistente Umweltanalyse konnten die Forschenden allerdings die Ursache für sein Aussterben bislang nicht ermitteln.

Die nun vorgelegten endgültigen Beweise für die Geschichte des Aussterbens des Gigantopithcus stammen nun aus einem Großprojekt, bei dem Proben aus 22 Höhlenstandorten gesammelt wurden, die über eine weite Region der Provinz Guangxi im Süden Chinas verteilt sind. Grundlage der Studie war die Datierung.

„Es ist zum einen eine große Leistung, eine definierte Ursache für das Aussterben einer Art anzugeben, aber erst die Feststellung des genauen Zeitpunkts, zu dem eine Art aus dem Fossilienbestand verschwindet, gibt uns einen angestrebten Zeitrahmen für eine Umweltrekonstruktion und Verhaltensbewertung“, sagt die Co-Hauptautorin, Professor Kira Westaway, Geochronologin der Macquarie University. „Ohne zuverlässige Datierung sucht man einfach an den falschen Stellen nach Hinweisen.“

Grafischer Größenvergleich zwischen einem Mensch und G.blacki.Copyright/Quelle: Mettiina (via WikimediaCommons) / CC BY-SA 4.0
Grafischer Größenvergleich zwischen einem Mensch und G.blacki.
Copyright/Quelle: Mettiina (via WikimediaCommons) / CC BY-SA 4.0

„Durch die direkte Datierung der Fossilienreste haben wir bestätigt, dass ihr Alter mit der Lumineszenzsequenz in den Sedimenten übereinstimmt, in denen sie gefunden wurden, was uns eine umfassende und zuverlässige Chronologie für das Aussterben von liefert“, sagt Professor Renaud Joannes-Boyau, Geochronologe an der Southern Cross University.

Mithilfe detaillierter Pollenanalysen, Rekonstruktionen der Fauna, stabiler Isotopenanalysen der Zähne und einer detaillierten Analyse der Höhlensedimente auf Mikroebene ermittelte das Team die Umweltbedingungen, die zum Aussterben von G. blacki führten. Anschließend modellierte das Team mithilfe einer Spurenelement- und Dental-Microwear-Texturanalyse (DMTA) der Zähne der Affen das Verhalten von G. blacki während seiner Blütezeit im Vergleich zum Verhalten während des Aussterbens der Art. „Zähne bieten einen erstaunlichen Einblick in das Verhalten der Art und weisen auf Stress, Vielfalt an Nahrungsquellen und wiederholtes Verhalten hin“, so Joannes-Boyau weiter.

Die Ergebnisse zeigen, dass G. blacki vor 295.000 bis 215.000 Jahren ausgestorben ist, viel früher als bisher angenommen. Vor dieser Zeit blühte G.blacki in einem reichen und vielfältigen Wald auf. Vor 700.000 bis 600.000 Jahren wurde die Umwelt aufgrund der zunehmenden Stärke der Jahreszeiten variabler, was zu einer Veränderung der Struktur der Waldgemeinschaften führte.

Andere Arten, wie etwa Orang-Utans (Gattung Pongo) – ein enger Verwandter von G. blacki – passten ihre Größe, ihr Verhalten und ihre Lebensraumpräferenzen an veränderte Bedingungen an. Im Vergleich dazu war G. blacki auf eine weniger nährstoffreiche Ersatznahrungsquelle angewiesen, wenn seine Vorlieben nicht verfügbar waren, was die Vielfalt seiner Nahrung reduzierte. Der Affe wurde weniger mobil, hatte eine eingeschränkte geografische Reichweite für die Nahrungssuche und war chronischem Stress und schwindenden Populationszahlen ausgesetzt. „G. blacki war im Vergleich zu den agileren Adaptern wie Orang-Utans der ultimative Spezialist, und das führte letztendlich zu seinem Untergang“, sagt Professor Zhang.

Damit decken sich und präzisieren die neuen Ergebnisse eine Untersuchung von 2015, die zu ganz ähnlichen Schlussfolgerungen kam (…GreWi berichtete).

„Angesichts der drohenden Gefahr eines sechsten Massenaussterbens besteht ein dringender Bedarf zu verstehen, warum Arten aussterben“, fügt Kira Westaway hinzu. „Die Erforschung der Gründe für bisher ungeklärte Artensterben bietet uns einen guten Ausgangspunkt, um die Widerstandsfähigkeit von Primaten und das Schicksal anderer Großtiere in der Vergangenheit und Zukunft zu verstehen.“

WEITERE MELDUNGEN ZUM THEMA
Gigantopithecus blacki: Ausgestorbener Riesenaffe ist Urzeit-Verwandter heutiger Orang-Utans 27. November 2019
Urzeit-Bigfoot war unflexibel – Riesenaffe starb vor 100.000 Jahren wegen mangelnder Anpassung aus 5. Januar 2016

Recherchequelle: Macquarie University

© grenzwissenschaft-aktuell.de

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Andreas Müller
Fachjournalist Anomalistik | Autor | Publizist
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(Kornkreisforscher)

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