GreWi erklärt das „Blutmond-UFO“
Zwei UFOs über dem Rand des Blutmondes (Gesamtansicht siehe unten) vom 27. Juli 2018…???
Saarbrücken (Deutschland) – Weltweit sorgte die „längste Mondfinsternis des Jahrhunderts“ gepaart mit der Marsoposition vergangene Woche (…GreWi berichtete) für Interesse und Begeisterung unter Laien wie Astronomen. Neben dem „Blutmond“ und dem hellen Mars, wurden einige Beobachter jedoch zusätzlich auf eine weitere Lichterscheinung in der Nähe des Mondes aufmerksam und rätseln seither, um was es sich dabei gehandelt haben könnte. Grenzwissenschaft-Aktuell.de (GreWi) hat nachgefragt und erklärt im Folgenden das „Doppel-UFO über dem Blutmond“.
Während die meisten Himmelsgucker auf den rötlich verfinsterten Mond und den darunter hellleuchtenden Mars konzentriert waren, fielen dem ein und anderen Beobachter noch eine zwei kleine, dennoch recht helle und sehr nah zueinander stehende Lichtpunkte auf etwa 11 (+/-) Uhr Position oberhalb des Mondes auf. Diese beiden „Sterne“ waren dabei teilweise einander so nah, dass einige Beobachter den Eindruck hatten, sie seien sogar miteinander verbunden.
In zahlreichen Astronomie- aber auch UFO-Foren, sowie in den sozialen Netzwerken, wurde die Beobachtung geteilt und diskutiert. Zudem kam es zu einigen Zuschriften und Anfragen auch an GreWi.
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„Was dabei besonders auffiel: Die Lichter wurden landesweit (…und wohl darüber hinaus) beobachtet“, berichtet GreWi-Herausgeber Andreas Müller. „Das deutete schon von Beginn an daraufhin, dass es sich eher um ein astronomisches Phänomen zu handeln schien – oder zumindest eines, dass in genügend Abstand zur Erde stattfand, um von derart vielen und teils weit voneinander entfernt gelegenen Standorten gesehen zu werden. (…) Tatsächlich konnte dieses Phänomen aber nicht nur von Deutschland aus beobachtet werden, sondern auch in anderen Ländern und sogar auf anderen Kontinenten – ein weiterer starker Hinweis auf die astronomische Natur der beiden Lichter.“
Endgültig erklärt wurde die Sache dann anhand der Teleskop-Aufnahmen des Astrofotografen Sebastian Voltmer, der die totale Mondfinsternis vom 27. Juli 2018 von bei Keetmanshoop in Namibia aus verfolgte und in beeindruckenden Aufnahmen dokumentierte. Auch auf seinen Aufnahmen zeigen sich die beiden „UFOs“, von Keetmanshoop aus betrachtet nun jedoch deutlich dichter, unmittelbar über dem Vollmondrand.
Keine UFOs sondern der das binäre Sternsystem „Omicron Capricorni“ waren in der Blutmondnacht vom 27. Juli 2018 über dem verfinsterten Vollmond zu sehen.
Copyright: Sebastian Voltmer, astrofilm.com
Eine Rückfrage bei Sebastian Voltmer erbrachte dann auch des Rätsels Lösung: „Es handelt sich um den Doppelstern Omicron Capricorni, der aus den Sternen ‚o Capricorni (CAP) A und B‘ besteht. Nur wenigen Astronomen war klar bzw. bekannt, dass diese beiden Sterne zur Mondfinsternis von einem nur wenige hundert Meter langen Streifen in Namibia aus betrachtet, von einigen Bergen am Rand des Vollmondes verdeckt werden würden – also eine Doppelstern-Verfinsterung. Wegen dieser sind wir (Voltmer und Kollegen) schließlich auch nach Namibia gereist, da mit Hilfe dieser Verfinsterung das Mondrand-Profil besser bestimmt werden kann.“
Eine weitere Aufnahme zu einem etwas späteren Zeitpunkt.
Copyright: Sebastian Voltmer, astrofilm.com
„Auf einem wenige 100 m schmalen Pfad hatten wir vier funktionierende Stationen (Videoaufzeichnungen). Die Zacken der Mondberge bildeten sich durch „an/aus“ des Sterns fast 1:1 auf der Landkarte ab, wenn der hellere der beiden Sterne hinter den Mondbergen verschwand und dann wieder auftauchte. Das waren also keine UFOs . aber dennoch ein faszinierendes astronomisches Schauspiel.“
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