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Größte altsteinzeitliche Felsenkunst-Höhle an der spanischen Ostküste entdeckt

Beispiele der Tier- und Symboldarstellungen in der Cueva Dones: a) Der Kopf eines Auerochsen; b) ein Pferdekopf; c) eine Wand mit verschiedenen Motiven, darunter Tiere und Symbole.Copyright/Quelle: Ruiz-Redondo et al. / Antiquity, 2023
Beispiele der Tier- und Symboldarstellungen in der Cueva Dones: a) Der Kopf eines Auerochsen; b) ein Pferdekopf; c) eine Wand mit verschiedenen Motiven, darunter Tiere und Symbole.
Copyright/Quelle: Ruiz-Redondo et al. / Antiquity, 2023

Zaragoza (Spanien) – In Millares, nahe Valencia, haben Archäologen die größte, mit altsteinzeitlichen Felszeichnungen und Gravuren dekorierte Höhle an der spanischen Ostküste entdeckt.

Wie das Team aus Archäologen und Archäologinnen der Universitäten Zaragoza, Alicante und Southampton aktuell im Fachjournal Antiquity“ (DOI: 10.15184/aqy.2023.133) berichten, finden sich in der etwa 500 Meter langen „Cueva Dones“ mehr als 100 steinzeitliche Felsenmalereien und Gravuren, deren Alter die Forschenden auf mindesten 24.000 Jahren datieren. Während die Höhle schon lange bei Einheimischen und Wanderern bekannt war, war die Felskunst bis 2021 unbekannt und unerkannt.

Die geografische Lage der „Cueva Dones“.Copyright/Quelle: Ruiz-Redondo et al. / Antiquity, 2023
Die geografische Lage der „Cueva Dones“.
Copyright/Quelle: Ruiz-Redondo et al. / Antiquity, 2023

Wie der Hauptautor der Studie, Dr. Aitor Ruiz-Redondo von den Universitäten Zaragoza und Southampton berichtet, war es die Darstellung eines Auerochsen, die den Forschenden unmittelbar verdeutlichte, welche sensationelle Entdeckung sie vor sich hatten. Während steinzeitliche Felsen- und Höhlenkunst in Spanien an zahlreichen Orten zu finden ist, konzentrieren sich die meisten bisherigen Fundorte jedoch in Nordspanien. Entlang der iberischen Ostküste waren bislang nur wenige Funden bekannt.

„Es war für uns ein regelrechter Schock, als wir erst nach und nach bemerkten, dass wir es hier mit einer der größten Felsenkunsthöhlen in Kantabrien, dem südlichen Frankreich und Andalusien zu tun haben“, berichtet Ruiz-Redondo.

Neben der Ausdehnung der Höhle selbst sei es die Vielzahl an Motiven und angewandten Techniken, die die Cueva Dones zu einer der bedeutendsten paläolithischen Felsenkunstorte entlang der Mittelmeerküste der iberischen Halbinsel mache. „Tatsächlich könnte es sich um die größte altsteinzeitliche Kunsthöhle mit der größten Anzahl an Motiven handeln, die in Europa seit der Entdeckungen im nordspanischen Atxurra (2015) entdeckt wurde.“

Gravierte mediterrane trilineare Darstellung einer Hirschkuh (o.) und zweier Pferdeköpfe (u.).Copyright/Quelle: Ruiz-Redondo et al. / Antiquity, 2023
Gravierte mediterrane trilineare Darstellung einer Hirschkuh (o.) und zweier Pferdeköpfe (u.).
Copyright/Quelle: Ruiz-Redondo et al. / Antiquity, 2023

Die ausführliche Dokumentation der Darstellungen bestätigt Abbildungen von mindestens 19 unterschiedlichen Tierarten. Darunter Hirschkühe, Pferde, Auerochsen und Wild. Die meisten Darstellungen in der Cueva Dones wurden mit Händen und Fingern Lehm an die Wände gebracht. Durch die feuchten Bedingungen in der Höhle trocknete der so aufgebrachte Lehm nur langsam, was ein vorzeitiges Abbröckeln verhinderte und es ermöglichte, dass sich eine schützende Kalzitschicht über den Darstellungen bilden konnte, die die Felsenkunst, die an anderen Orten sehr viel seltener in dieser Form erhalten blieb, bewahrte.

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Derzeit befinden sich die Untersuchungen der Höhlenkunst in der Cueva Dones noch am Anfang, weshalb das Team um Ruiz-Redondo noch auf weitere zukünftige Funde hofft.

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Recherchequelle: University of Southampton

© grenzwissenschaft-aktuell.de

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Andreas Müller
Fachjournalist Anomalistik | Autor | Publizist
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