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Großbritannien will keine neuen UFO-Untersuchungen einleiten

London (Großbritannien) – Jahrzehntelang untersuchte ein eigenen „UFO-Büro“ Sichtungen unidentifizierter Flugobjekte für das britische Verteidigungsministerium. 2009 wurde das „UFO-Desk“ dann geschlossen. Der britische Verteidigungsminister Luke Pollard hat nun klargestellt, dass Großbritannien auch zukünftig keine erneuten UFO-Untersuchungen plane.

Symbolbild: Außenansicht des britischen Verteidigungsministeriums in Whitehall, London.Copyright: A. Müller für grenzwissenschaft-aktuell.de
Symbolbild: Außenansicht des britischen Verteidigungsministeriums in Whitehall, London.
Copyright: A. Müller für grenzwissenschaft-aktuell.de

Wie „UKdefenceJournal.org.uk“ berichtet, geht die aktuelle Aussage Pollards auf eine schriftliche Anfrage des konservativen Abgeordneten David Reed an das britische Verteidigungsministerium (Mininistry of Defence, MoD) zurück, in der dieser um eine Klarstellung der MoD-Politik zu Meldungen von unidentifizierten Flugobjekten und Phänomenen im Luftraum (UFOs/UAP) gebeten hatte. Zudem erkundigte sich Reed danach, ob seit dem letzten britischen Informationsfreigabeprogramm zu UAP neue Informationen zu diesem Thema als geheim eingestuft wurden.

Laut dem „Defense Journal“ lautete Pollards Antwort wie folgt:

„Obwohl uns die unterschiedlichen Herangehensweisen anderer Länder und Verbündeter bei der Untersuchung unidentifizierter Luftphänomene (UAP) bewusst sind, bleibt die Position des britischen Verteidigungsministeriums (MOD) unverändert. In über 50 Jahren hat kein dem Ministerium gemeldeter Vorfall auf eine militärische Bedrohung für das Vereinigte Königreich hingedeutet.“

Pollard wies zudem darauf hin, dass das MOD bereits 2009 die Untersuchung von UAP-Meldungen eingestellt habe. Der Grund:

„Es wurde als sinnvoller erachtet, das Personal des MoD auf andere verteidigungsrelevante Tätigkeiten zu konzentrieren.“

Zudem bestätigte Pollards außerdem, dass seit Beendigung der Untersuchungen kein neues Material zum Thema als geheim eingestuft wurde:

„Das MOD hat 2009 die Untersuchungen zu UFO- bzw. UAP-Meldungen eingestellt und seither kein neues Material hierzu klassifiziert.“

Für Interessierte an historischen Berichten merkte Pollard an: „Alle bis 2009 erstellten MOD-Akten zu UFOs wurden an die The National Archives (TNA) übergeben.“

Trotz des öffentlichen Interesses und der sich wandelnden internationalen Lage hält das Vereinigte Königreich damit an seiner bisherigen Linie fest und verzichtet auf neue Untersuchungen nicht identifizierter Luftphänomene.

Schon 2021 hatte sich das britische Verteidigungsministerium mit gleicher Antwort zu einer parlamentarische Anfrage durch Lord Sarfraz mit gleicher Haltung geäußert (…GreWi berichtete https://www.grenzwissenschaft-aktuell.de/ufo-debatte-im-britischen-house-of-lords-mod-plant-keine-reaktivierung-des-ufo-bueros20210702/), nachdem es kurz zuvor die Reaktivierung des UFO-Untersuchungsbüros noch diskutiert hatte (…GreWi berichtete https://www.grenzwissenschaft-aktuell.de/britisches-verteidigungsministerium-ueberdenkt-reaktivierung-des-ufo-bueros20210530/).

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UFO-Untersuchungen in Deutschland?

Auch in Deutschland zeigten bisherige Bundesregierungen und Verteidigungsministerien kein Interesse an der gezielten Untersuchung von UFO-Sichtungen oder gar der Einrichtung einer offiziellen bundesdeutschen UFO-Meldestelle. Noch Anfang April 2025 bekräftige eine Sprecherin der Luftwaffe gegenüber GreWi-Herausgeber Andreas Müller, dass…

„dem Bundesministerium der Verteidigung keine belastbaren Erkenntnisse über die Existenz solcher Phänomene vorliegen. Spekulationen über außerirdisches Leben oder hypothetische Szenarien nehmen wir grundsätzlich nicht vor. Auch sogenannte „UFO-Akten“ werden im Geschäftsbereich des BMVg bzw. der Luftwaffe nicht geführt.

Vereinzelt eingehende Sichtungsmeldungen – sowohl von Bürgerinnen und Bürgern als auch von Behörden – werden im Nationalen Lage- und Führungszentrum (NLFZ) im Rahmen der ständigen Überwachung des Luftraums bewertet. Diese Überwachung erfolgt rund um die Uhr und an 365 Tagen im Jahr. In sämtlichen bisher bekannten Fällen konnten die Beobachtungen auf reguläre Flugbewegungen (z. B. zivile oder militärische Luftfahrzeuge, Wetterballone) oder atmosphärische Phänomene (z. B. Lichtreflexionen, Wettererscheinungen) zurückgeführt werden.“

Zugleich verwies die Sprecherin auch auf frühere Aussagen des Verteidigungsministeriums gegenüber Müller. So erklärte ein Sprecher des Generalinspekteurs der Bundeswehr am Verteidigungsministerium im Februar 2024:

„Für den Geschäftsbereich des BMVg kann ich mitteilen, dass wir die an uns gestellten Aufgaben in den Themenfeldern „Luftraum“ und „Weltraum“ 24/7 und an 365 Tagen im Jahr wahrnehmen. Dies beinhaltet auch die Identifikation und Analyse anfänglich ungeklärter Beobachtungen, auch um Gefahren für die Luft- und Raumfahrt abzuwenden. Die ressortübergreifenden Strukturen und Verfahren diesbezüglich sind Ihnen bekannt (siehe Antworten von Herrn X und Herrn XX an Sie). Da sich auch die anfänglich ungeklärten Beobachtungen im Rahmen der Analyse als erklärbar erweisen (z. B. als Lichtspiegelungen, Wetterereignisse wie Wolkenstrukturen, Weltraumschrott/-wetter), ergibt sich seitens BMVg kein Grund für eine weitere Thematisierung UAP/UFO.“

Ob und inwiefern sich diese Positionen unter der neuen Regierung zukünftig verändern werden, ist bislang nicht bekannt.

GreWi-Dossier:
Über den politischen Umgang mit dem UFO-Phänomen in Deutschland

GreWi-EXKLUSIV: Sprecher des Generalinspekteurs der Bundeswehr kommentiert UFO-Fragen 21. Februar 2024

EU-Abgeordneter fordert EU-Meldeverfahren und Untersuchungsstelle für UFOs/UAP 14. Februar 2024

Warum erscheinen deutsche US-Stützpunkte nicht auf der UFO-Ortungskarte der US-UFO-Untersuchungsbehörde AARO? 6. Januar 2014

GreWi-EXKLUSIV: Deutsche Aufklärungsdrohnen haben noch keine UFOs detektiert 9. August 2023

GreWi EXKLUSIV: UFO-Forscher des Pentagons informieren erstmals „engste Verbündete“ – Deutschland weiterhin außen vor? 19. Juni 2023

Neue Informationen zu UFO-Untersuchungen und Positionen deutscher Ministerien und Behörden 7. März 2023

Nun Offiziell: Deutschland steht bei der Untersuchung von unidentifizierten Flugobjekten im „engen vertraulichen Austausch mit seinen Bündnispartnern“ 15. Februar 2023

Bundesverteidigungsministerin und Kollegen wurden offiziell nicht zu UFOs gebrieft 12. Januar 2023

Erste Schritte auf dem Weg zu Einrichtung einer offiziellen deutschen UAP-Forschungsstelle 13. Oktober 2022

GreWi EXKLUSIV: Deutsche Luftwaffe betätigt sich offiziell nicht an UAP-Untersuchungen des Pentagon 23. Oktober 2022

Nicht nur in Deutschland: Militär- und Zivilradar „blind“ für UFOs und UAP 31. Januar 2022

GreWi nachgefragt: Neue Bundesregierung – neue Position zu UFOs und UAP? 11. Januar 2022

WEITERE MELDUNGEN ZUM THEMA
UFO-Debatte im britischen House of Lords: MoD plant keine Reaktivierung des UFO-Büros 2. Juli 2021
Verteidigungsministerium überdenkt Reaktivierung des UFO-Büros 30. Mai 2021
Englands Verteidigungsministerium will „beste UFO-Fotos“ weitere 50 Jahre unter Verschluss halten 13. Oktober 2020
Noch immer geheime britische UFO-Akten offenbaren Meinungskonflikt am britischen Verteidigungsministeriums MoD in der UFO-Frage 22. Januar 2019

Recherchequellen: UKdefenceJournal.org.uk, eigenen Recherchen grenzwissenschaft-aktuell.de

© grenzwissenschaft-aktuell.de

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Andreas Müller
Fachjournalist Anomalistik | Autor | Publizist
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Fachjournalist Anomalistik • Sachbuchautor • Publizist

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Deutschlands UFO-Akten: Über den politischen Umgang mit dem UFO-Phänomen in Deutschland …

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