Anzeige
Anzeige
Anzeige

Haben Astronominnen die „fehlende Materie“ des Universums entdeckt?

Simulation der Röntgenemission von Gasen in den Filamenten des sog. „kosmischen Netzes“ (Ausschnitt). Copyright: Tanimura, Aghanim (CNRS/Univ. Paris-Saclay)
Simulation der Röntgenemission von Gasen in den Filamenten des sog. „kosmischen Netzes“ (Ausschnitt).
Copyright: Tanimura, Aghanim (CNRS/Univ. Paris-Saclay)

Paris (Frankreich) – Rund 40 Prozent der gewöhnlichen Materie, aus der Sterne, Planeten und Galaxien bestehen, galten bislang als unentdeckt. Jetzt zeigen sich französische Astronomen zuversichtlich, diese bislang fehlende bzw. nicht entdeckte Materie gefunden zu haben.

Schon zuvor hatten Astrophysiker vermutet, dass die „fehlende Materie“ in Form eines heißen Gases im komplexen kosmischen Netz verborgen ist. Wie das Team um Nabila Aghanim und Hideki Tanimura vom Institut d’Astrophysique Spatiale (CNRS / Université Paris-Saclay) aktuell im Fachjournal „Astronomy & Astrophysics“ (DOI: 10.1051/0004-6361/202038521) berichten, sind Galaxien im gesamten Universum in Form eines komplexen Netzwerks von Knoten verteilt, die durch sogenannte Filamente verbunden sind, die wiederum durch Hohlräume getrennt sind. Diese Strukturen werden allgemein als „kosmisches Netz“ bezeichnet. Schon zuvor wurde angenommen, dass diese Filamente fast die gesamte gewöhnliche (sogenannte baryonische) Materie des Universums in Form eines diffusen, heißen Gases enthalten. Das von diesem Gas emittierte Signal ist jedoch so schwach, dass in Wirklichkeit 40 bis 50 Prozent der Baryonen bislang unentdeckt blieben.

www.grenzwissenschaft-aktuell.de
+ HIER können Sie den täglichen kostenlosen GreWi-Newsletter bestellen +

Es sind genau diese fehlenden Baryonen, die in der Filamentstruktur des kosmischen Netzes verborgen sind, die die beiden Astronominnen gemeinsam mit Kollegen gesucht haben. In ihrer nun veröffentlichten Studie präsentieren die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler nun eine statistische Analyse, die zum ersten Mal die Röntgenemission der heißen Baryonen in Filamenten aufzeigt. Diese Detektion basiert auf den Signalen, die mit dem ROSAT-Röntgenobservatorium anhand der Beobachtung von rund 15.000 großen kosmischen Filamenten im Rahmen der SDSS-Galaxienvermessung identifiziert wurden.

Das Team nutzte die räumliche Korrelation zwischen der Position der Filamente und der damit verbundenen Röntgenemissionen, um das Vorhandensein von heißem Gas im kosmischen Netz nachzuweisen und erstmals dessen Temperatur zu messen.

Die Ergebnisse bestätigen frühere Analysen desselben Forscherteams (…GreWi berichtete), die auf dem indirekten Nachweis von heißem Gas im kosmischen Netzwerk durch seine Wirkung auf den kosmischen Mikrowellenhintergrund beruhen.

Von den neuen Daten erhoffen sich die Forschenden nun detailliertere Studien unter Verwendung von Daten besserer Qualität, um die Entwicklung von Gas in der Filamentstruktur des kosmischen Netzes zu überprüfen.




WEITERE MELDUNGEN ZUM THEMA
Neue Studie weckt Zweifel an Schlüsselannahme zum Beweis für die Existenz Dunkler Energie 7. Januar 2020
Astronomen finden die Hälfte bislang fehlender Materie im Universum 12. Oktober 2017

Quelle: CNRS

© grenzwissenschaft-aktuell.de

Anzeige
Artikeln teilen
Andreas Müller
Autor und Publizist
Unterstützen Sie die tagliche journalistische Arbeit an GreWi

Wenn Sie GreWi unterstützen möchten, so können Sie dies am besten mit einem freiwiliigen GreWi-Unterstützer-Abo tun – und erhalten dafür auch noch themenbezogenen Gegenleistungen und nehmen an allen unseren Buch- und Filmverlosungen teil.

Bücher von GreWi-Hrsg. Andreas Müller

Andreas Müller
(Kornkreisforscher)

ein deutscher UFO-Forscher, Autor und Publizist

Mehr auf Wikipedia

Deutschlands UFO-Akten: Über den politischen Umgang mit dem UFO-Phänomen in Deutschland …

Kornkreise. Geometrie, Phänomene, Forschung

Phänomen Kornkreise: Forschung zwischen Volksüberlieferung, Grenz- und Naturwissenschaft

Deutschlands historische UFO-Akten: Schilderungen unidentifizierter Flugobjekte und Phänomene in…

Hol Dir Deine
GreWi-App!
app-store play.google.com
..zeig, dass Du
ein GreWi bist!
Shop