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Halluzinogene Pflanzen inspirierten frühe Höhlenkunst

Die farblich hervorgehobene Darstellung an der Decke der „Pinwheel Cave“ in Kalifornien. Copyright/Quelle: Devlin Gandy / University of Central Lancashire
Die farblich hervorgehobene Darstellung an der Decke der „Pinwheel Cave“ in Kalifornien.
Copyright/Quelle: Devlin Gandy / University of Central Lancashire

Preston (Großbritannien) – Neue Funde in der nach einer Deckenmalerei benannten „Pinwheel Cave“ in Kalifornien zeigen erstmals ganz direkt, dass der Gebrauch bewusstseinserweiternder natürlicher Substanzen offenbar eine prägende Rolle bei der Erstellung von Felswandkunst in der Höhle hatte.

Wie das Archäologenteam um Dr. David Robinson von der University of Central Lancashire (UCLan) aktuell im Fachjournal „Proceedings of the National Academy of Sciences of the United States of America ” (PNAS; DOI: 10.1073/pnas.2014529117) berichtet, findet sich in der Höhle nur das schon länger bekannte und namensgebende Spiralmuster an der Höhlendecke; das Windradartige Motiv hat auch eine auffallende Ähnlichkeit zur Blüte der traditionell als Halluzinogen genutzten Blüte von Wrights Stechapfel (Datura wrightii). Hinzu fanden die Forschenden am Boden der Höhle nun erstmals auch etwa 500 Jahre alte Reste einst gekauter psychoaktiver Substanzen, die aus der Pflanze gewonnen wurden.

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Die Höhle selbst wurde laut den Archäologen zwischen der Mitte des 15. Jahrhunderts und Ende des 19. Jahrhunderts von der indigenen kalifornischen Kultur der Chumash genutzt.  Aus Überlieferungen der Ureinwohner geht hervor, dass diese die Wurzeln der Pflanze zu einem Trunk verarbeitet und unter anderem als Teil von Initiationsriten angewendet wurden.

Die Ähnlichkeiten zwischen der Höhlenmalerei (s. Abb. o.)  und der Blüte Stechapfel-Blüte sind auffallend. Copyright/Quelle: Devlin Gandy / University of Central Lancashire
Die Ähnlichkeiten zwischen der Höhlenmalerei (s. Abb. o.)  und der Blüte Stechapfel-Blüte sind auffallend.
Copyright/Quelle: Devlin Gandy / University of Central Lancashire

Die Entdeckungen in der Höhle offenbaren erstmals eine direkte Verbindung zwischen dem Gebrauch der halluzinogen wirkenden Pflanzen und der Erstellung der Höhlenwandkunst, „da die Abbildung an der Höhlendecke offenbar weniger die Darstellung einer halluzinogen initiierten Tranceerfahrung, sondern vielmehr die genutzte Pflanze selbst darzustellen scheint“, erläutern die Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen.

Die Funde unterstreichen demnach die Tiefe Verehrung halluzinogener Pflanzen für die Ureinwohner Kaliforniens und zeigen anhand von Werkzeugen, Pfeilspitzen und tierischen Überresten, dass die Höhle auch sonst ein kommunaler Versammlungsort war. „Die Kunst an der Höhlendecke spielte dabei offenbar eine zentrale Rolle im täglichen Leben der lokalen Gemeinschaft.

„Eine Verbindung zwischen den Halluzinogenen und der Felsenkunst wurde schon seit vielen Jahren vermutet. Doch erst die jüngsten Entdeckungen zeigen, dass diese Pflanzen und Ihre Substanzen den Menschen nicht nur als kreative Inspiration dienten, sondern auch den Kern und die Grundlagen wichtiger Rituale und Versammlungen bildeten“, erläutern die Forscher abschließend.

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„Die Entdeckung erlaubt uns neue und tiefere Einblicke in das Leben der indigenen amerikanischen Gemeinschaften von der Frühgeschichte bis ins späte 19. Jahrhundert”, so Robinson. Umgekehrt führten die Entdeckungen der Wissenschaftler auch dazu, dass der lokale Stamm der Tejon, die Höhle nun wieder für wichtige Zeremonien und Jahresfeste nutzt.




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Quelle: University of Central Lancashire

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Andreas Müller
Fachjournalist Anomalistik | Autor | Publizist
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