Historisch: Zukünftiger Generalinspekteur des Pentagon muss in Sachen UFOs nachsitzen

Das Signet des „Department of Defense Office of Inspector General“ vor dem Hintergrund eines Standbild aus einem offiziellen „UFO-Video“ der US-Navy. Copyright: US Gov. (Collage: grenzwissenschaft-aktuell.de)
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Das Signet des „Department of Defense Office of Inspector General“ vor dem Hintergrund eines Standbild aus einem offiziellen „UFO-Video“ der US-Navy. Copyright: US Gov. (Collage: grenzwissenschaft-aktuell.de)

Das Signet des „Department of Defense Office of Inspector General“ vor dem Hintergrund eines Standbild aus einem offiziellen „UFO-Video“ der US-Navy.
Copyright: US Gov. (Collage: grenzwissenschaft-aktuell.de)

Washington (USA) – Unter dem neuen US-Präsidenten Joe Biden sucht auch das US-Verteidigungsministerium einen neuen „Inspector General”, also einen Generalinspekteur. Der Wunschkandidat Bidens offenbarte bei der öffentlichen Anhörung vor dem US-Senat nun mangelnde Sachkenntnis in der aktuellen UFO/UAP-Debatte und in der Frage um das potenzielle Risiko, das von den vom US-Militär beobachteten unidentifizierten Phänomenen im Luftraum (unidentified aerial phenomnea = UAP) ausgehen könnte. Jetzt muss der Kandidat in Sachen UFOs nacharbeiten.

Zu dem (zumindest aus Sicht der UFO-Forschung) historisch erstmaligen Moment kam es bei der jüngsten Anhörung des Wunschkandidaten für den Posten des „Inspector General“ (IG) am Verteidigungsministerium (US Department of Defense, DoD) Robert Storch angesichts der Fragen durch die demokratische US-Senatorin von New York Kirsten Gillibrand.

Hintergrund
Gemeinsam mit ihrem Kollegen Mark Rubio sowie weiteren Kongressmitgliedern war und ist Gilibrand (s. Abb. l. Copyright: Senator Gillibrand’s official 2010 campaign) federführend für den Gesetzestext zur Einrichtung einer eigenen „UFO-Behörde“ in den USA verantwortlich, die bis Ende Juni etabliert sein und ihren Dienst aufnehmen soll. Ein erstes klassifiziertes Briefing der zuständigen Kongressabgeordneten (etwa in den Verteidigungs- und Sicherheitsausschüssen) zum aktuellen Stand der Untersuchungen von UFO/UAP-Phänomenen durch die Verantwortlichen ist laut dem Gesetz zum Verteidigungshaushalt 2022 schon für Ende März anberaumt (…GreWi berichtete).

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Hintergrund
Grundsätzlich erscheint Robert Storch (s. Abb. l. Copyright: NSA) für den Posten des Generalinspekteurs des Pentagon durchaus geeignet – begleitet er doch derzeit den Posten des Generalinspekteurs des größten der Auslandsgeheimdienste der Vereinigten Staaten, der „National Security Agency“ (NSA).

Schon in ihrer ersten Frage, kam Gillibrand ohne Umschweife auf das Thema UFO zu sprechen:

„Sind sie aus ihrer derzeitigen Position als IG der NSA auch mit der Bewertung des derzeitigen IGs jener Teile des Verteidigungsministeriums vertraut, die sich sowohl mit Vorfällen des Eindringens unidentifizierter Phänomene in vom DoD kontrollierten Luftraum als auch mit UAP-Aktivitäten rund um See- und Luftgestützte Operationen beschäftigen? (…GreWi berichtete) Glauben Sie zudem, dass der NSA ausreichend auf die Untersuchungen des DoD IGs (in dieser Frage) reagiert hat?“

In seiner Antwort gestand Storch dann ein, dass er in der Sache nicht informiert sei. Zugleich erklärte er aber, dass er sich damit beschäftigen und die notwendigen Schritte ergreifen werden, sobald er im Amt des IG bestätigt worden sei.

Diese Vorlage aufgreifend, hakte Gillibrand nach:

„Vorausgesetzt, Sie werden (als IG) bestätigt, haben wir dann ihre Zusage, diese ausführliche Bewertung weiterhin zu verfolgen, bis die notwendigen Schlussfolgerungen erlangt wurden, zu denen auch die Möglichkeit von Folgeaktivitäten wie Anhörungen und Untersuchungen gehören, so diese von der Bewertung (der UFO-Frage) als solche empfohlen werden?“

Erneut musste Storch vor dem Ausschuss eingestehen, in der UFO-Frage nicht informiert und unterrichtet zu sein.

Zugleich versicherte Storch aber auch ein weiteres Mal, dass – sollte er ins Amt bestätigt werden – er sich dieser Sachen und ihren Fragen rund um UAP/UFOs widmen und weiter verfolgen werde.

Von Storch’s Eingeständnis seiner Unwissenheit in der UFO-Frage sichtlich in ihrer Zustimmung für den Kandidaten verunsichert, übertrug Gillibrand Storch dann auch folgende Aufgabe:

„Da Sie (mit der UAP/UFO-Frage) also nicht vertraut sind, bitte sich Sie darum, sich mit dieser Angelegenheit vertraut zu machen und auf die gestellten Fragen in schriftlicher Form zu antworten – noch bevor Sie bestätigt werden sollen.“

Storch selbst blieb daraufhin nur noch ein kleinlautes „Yes, Ma’am“.

GreWi-Kommentar…
Tatsächlich dürfte es als ein bislang einmaliger und damit durchaus als „historisch“ zu bezeichnender Vorgang gewesen sein, dass ein Anwärter auf das Amt des Generalinspekteurs des US-Verteidigungsministeriums aufgrund seines eingestanden geringen Kenntnisstandes über das UAP- bzw. UFO-Phänomen nacharbeiten muss, bevor er im Amt bestätigt werden wird. Ob und wann wir eine solche Situation auch einmal in Deutschland und angesichts der Suche nach einem neuen Generalinspekteur der Bundeswehr erleben werden, steht wohl noch in sehr fernen Sternen (…GreWi berichtete).

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Recherchequelle: US Senate, eigenen Recherchen grenzwissenschaft-aktuell.de

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