Hollywood trifft Wissenschaft: Konferenz zum Thema „Geoengineering für den Klimaschutz?“
Szenenbild aus „Geostorm“
Copyright: Warner Bros. Deutschland
Inhalt
Berlin (Deutschland) – Während in Berlin Wissenschaftler auf der weltweit größten Konferenz zum sogenannten „Climate Engineering“ kontroverse Eingriffe ins Erdsystem diskutieren, startet (unabhängig davon) am 19. Oktober in deutschen Kinos der Hollywood-Katastrophenfilm „Geostorm“, in dem ein Netz von Satelliten das Weltklima überwachen und Sicherheit für alle garantieren soll – dann jedoch außer Kontrolle gerät. Grenzwissenschaft-Aktuell.de (GreWi) verlost 3×2 Kinokarten zum Film.
„Ist Geoengineering für den Klimaschutz und die Umsetzung des Pariser Klimaabkommens notwendig? Welche Risiken und Nebenwirkungen wären mit Interventionen ins Klima verbunden und wer würde über ihren Einsatz entscheiden?“ Das sind nur einige der Fragestellungen, die vom 9. bis 12. Oktober 2017 von internationalen Experten aus Forschung, Politik und Zivilgesellschaft auf der „Climate Engineering Conference 2017“ (CEC17), über die komplexen ethischen, politischen und wissenschaftlichen Fragen, die sich aus Geoengineering-Ansätzen ergeben, diskutiert werden.
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Zu den wissenschaftlichen Hintergründen der Konferenz, jenseits des überzeichneten Worst-Case-Hollywood-Szenarios des Produzenten von „Independence Day“, erläutern deren Organisatoren folgendes:
Trotz des Pariser Klimaabkommens: Die Drosselung der weltweiten Treibhausgasemissionen verläuft schleppend, Strategien zur Anpassung an den Klimawandel stehen noch am Anfang. Werden Geoengineering-Ansätze im Wettlauf mit dem Klimawandel zunehmend eine Rolle spielen – und wenn ja, wie können die potenziellen Risiken bestimmt und begrenzt werden?
Zwei unterschiedliche Typen von Technologien werden derzeit diskutiert: Die Methode der Kohlendioxidentfernung (Carbon Dioxide Removal, CDR) zielt darauf ab, das Treibhausgas CO2 mit verschiedenen Methoden aus der Atmosphäre zu entfernen. Die Änderung der Strahlungsbilanz (Solar Radiation Management, SRM) dagegen soll dafür sorgen, dass weniger Sonnenlicht die Erdoberfläche erreicht.
Wird die Menschheit in Zukunft CO2 durch großflächigen Anbau von Energiepflanzen aus der Luft einfangen und unter der Erde verpressen? Nahezu alle der ehrgeizigen Szenarien des Weltklimarats (IPCC), die das Ziel einhalten, die globale Erwärmung bis zum Ende des Jahrhunderts auf zwei Grad Celsius zu begrenzen, basieren bereits auf der Annahme, dass diese sogenannte BECCS-Methode (Bio-Energy with Carbon Capture and Storage) in großem Maßstab zum Einsatz kommt. Allerdings bräuchte es für eine solche Bioenergie-Erzeugung mit CO2-Abscheidung riesige Flächen an Ackerland – ein echtes Problem.
Eine deutlich stärkere Hebelwirkung bei der Veränderung der Temperatur hätten Maßnahmen zur Reflektion von Sonnenlicht ins All, wenn ihre Umsetzung politisch und technisch möglich wäre. Doch Ansätze wie das Einbringen von Aerosolen in höhere Luftschichten, um das Licht abzulenken, bergen hohe Risiken und haben politische Auswirkungen, die noch problematischer sein könnten als die technologischen Fragen. Mit dem Einsatz von SRM könnten zum Beispiel Extremwettereignisse zu politischen Schuldzuschreibungen und Spannungen führen und zu Konfliktauslösern werden.“
GreWi-Gewinnspiel
Zum Filmstart von GEOSTORM verlost Grenzwissenschaft-Aktuell (GreWi) unter allen GreWi-Unterstützern 3×2 Kinofreikarten zum Film.
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An dieser und vielen zukünftigen Verlosungen und Sonderaktionen nehmen alle GreWi-Unterstützer automatisch teil. Teilnahmeschluss ist der 12. Oktober 2017. Unterstützen auch Sie das kostenfreie tägliche GreWi-Nachrichtenangebot mit Ihrem „freiwilligen GreWi-Abo“. Weitere Infos dazu finden Sie HIER…
Angesichts der Potentiale und globalen Auswirkungen von Geoengineering will die CEC 2017 ein „Forum für eine ebenso dringende wie kritische, globale, transparente und offene Diskussion über die Erforschung, Regulierung und das Für und Wider möglicher großtechnischer Eingriffe ins Klima“ sein.
Nach dem bereits die „Climate Engineering Conference 2014“ von den Organisatoren und Beteiligten als Erfolg gewertet wurde, bringt die zweite „Climate Engineering Conference 2017“ nun rund 250 Expertinnen und Experten aus Wissenschaft, Wirtschaft und Zivilgesellschaft zum intensiven Austausch in Berlin zusammen. Darunter sind rund 50 Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus Entwicklungs- und Schwellenländern, zum Teil von Nichtregierungsorganisationen, die zur Konferenz und zum begleitenden Treffen der „Solar Radiation Management Governance Initiative“ erwartet werden.
Bei einer Podiumsdiskussion zur CEC17 am 10. Oktober ab 18:30 Uhr im Haus der Kulturen der Welt diskutieren dann David Keith (Harvard), Janos Pasztor (Carnegie Climate Geoengineering Governance Initiative), Lili Fuhr (Heinrich-Böll-Stiftung), Pablo Suarez (Red Cross Red Crescent Climate Centre), Oliver Geden (Stiftung Wissenschaft und Politik), Liz Thompson (ehemalige Stellvertretende UN-Generalsekretärin) und Oliver Morton (Autor des Buches „A Planet Remade“) über Geoengineering im Kontext des Pariser Klimaabkommens.
– Weitere Informationen und das Programm der Konferenz finden Sie HIER
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