Internationale UFO-Forscher treffen sich zu UAP-Workshop an der Universität Würzburg

Postertitel zum UAP-Workshop am IFEX, 2024. Copyright: IFEX/Uni Würzburg
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Postertitel zum UAP-Workshop am IFEX, 2024.Copyright: IFEX/Uni Würzburg

Postertitel zum UAP-Workshop am IFEX, 2024.
Copyright: IFEX/Uni Würzburg

Würzburg (Deutschland) – Nicht nur in Deutschland, sondern auch weltweit ist das „Interdisziplinäre Forschungszentrum für Extraterrestrik“ (IFEX) das einzige universitäre Forschungszentrum, an dem ganz offiziell und im Rahmen des Forschungskanons einer angesehenen Universität neben Raumfahrttechnologien auch unidentifizierte Flugobjekte und Phänomene (UFOs/UAP) erforscht werden. Am 6. und 7. Juni 2024 treffen sich internationale UFO-Forscher und -Forscherinnen hier zu einem UAP-Workshop.

Unter dem Motto „Offering a broad platform for a comprehensive and future oriented scientific discussion on UAP research“ (Eine breite Plattform für eine umfassende und zukunftsorientierte wissenschaftliche Diskussion über UAP-Forschung) wird der IFEX-Leiter Prof. Hakan Kayal zunächst den aktuellen Stand der technischen UAP-Forschung mit KI-Kameras und dem Prototypen eines eigenen UAP-Observatoriums auf dem Dach des Uni-Campus in Würzburg, wie auch im norwegischen Hessdalen und sogar an Bord des erst jüngst erfolgreich im All platzierten Miniatursatelliten SONATE-2 (…GreWi berichtete) erläutern. Die Astronomin Dr. Beatriz Villarroel vom Nordic Institute for Theoretical Physics (NORDITA) und dem VASCO-Project wird über ihr Projekt „ExoProbe“ berichten, das mit eigenen Teleskopen nach außerirdischen Sonden im erdnahen Raum suchen will. Dr. Kevin Knuth von der University of Albany und der zivilen US-Forschungsorganisation „UAPx“ wird über sogenannte USOs, also unidentifizierte Objekte unter Wasser berichten; während sein Kollege Dr. Matthew Szydagis von den UFO-Forschungen an der University of Albany und UAPx referiert. Philippe Ailleris von der ESA und der Organisation „UFOdata“ referiert über den Einfluss des Phänomens auf die europäische Öffentlichkeit. Gemeinsam mit Hakan Kayal erläutert der Astrobiologe Dr. Dirk Schulze-Makuch von der TU-Berlin über verschiedene UAP-Detektionssysteme und die Glaubwürdigkeit von UFO-Beobachtungen. In ihren Vorträgen betrachten die Soziologen Dr. Andreas Anton vom IGPP in Freiburg und Dr. Cristian Peters, Geschäftsführer der Bremen Graduate School of Social Sciences (BIGSSS) an der Universität Bremen das UFO-Phänomen aus soziologischen Aspekten. Dr. Greg Eghigian, Professor of History and Bioethics an der PennState University wirft einen historischen Blick auf Untersuchungen des Abductions-Phänomens, während der Astrophysiker Dr. Massimo Teodorani die Möglichkeiten der technologisch-astronomischen Beobachtung von UFOs/UAP diskutiert. Der Direktor der Kunstbibliothek der Staatlichen Museen zu Berlin, Dr. Moritz Wullen betrachtet UFO-Erscheinungen im Spiegel neuzeitlicher Darstellungen aus kunsthistorischer Sicht. Larry Hancock, Vorstandsmitglied der zivilen UFO-Forschungsorganisation “Scientific Coalition for UAP Studies” (SCU) spricht über Fragen zu den möglichen Absichten von UFOs und der ehemalige US-Geheimdienstler und ebenfalls SCU-Mitglied Dr. Joshua Pierson erläutert Fragen zur Erstellung eines arbeitsfähigen wissenschaftlichen UAP-Profils. Nicht zuletzt stellen auch Vertreter ziviler deutscher UFO-Forschungsorganisationen wie André Kramer von der „Gesellschaft zur Erforschung des UFO-Phänomens“ (GEP) und Michael Landwehr von der „Interdisziplinären Gesellschaft zur Analyse anomaler Phänomene“ (IGAAP) die Arbeit und Ergebnisse der Vereine dar. Der Anwalt und Autor von „Rechtsfragen beim Kontakt mit Extraterrestrischen“ Klaus Stähle versucht eine rechtliche Einordnung des UAP-Phänomens und gibt einen Überblick über „UFO’s/UAP’s in der Bundesdeutschen-Politik und Behörden“. Auch GreWi-Herausgeber und Sachbuchautor Andreas Müller gibt einen Einblick in seine aktuellen Recherchen zu deutschen UFO-Sichtungsfällen in „Project Blue Book“, die vermutlich noch in diesem Jahr in Buchform erscheinen werden.

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Berichte über unbekannte Flugobjekte und anomale Phänomene (UFOs/UAP), gibt es schon lange. Auch wenn der größte Teil der Beobachtungen durch bekannte Phänomene oder Objekte wie Flugzeuge, Drohnen, Wetterphänomene oder irdische Raumfahrzeuge erklärt werden kann, entbehrt ein kleiner Teil nach wie vor einer eindeutigen und nachvollziehbaren Erklärung.

Prof. Hakan Kayal am SkyCAM-Kontrollzentrum an der Universität Würuburg. Copyright: IFEX

Prof. Hakan Kayal am SkyCAM-Kontrollzentrum an der Universität Würuburg.
Copyright: IFEX

„Genau darin liegt das Potenzial tatsächlich etwas Neues und möglicherweise sehr Bedeutendes für die Wissenschaft und Gesellschaft zu entdecken“, erläutert der IFEX-Leiter Prof. dr. Hakan Kayal. „Da das Thema allerdings in den letzten Jahrzehnten aus vielerlei Gründen einem starken Stigma ausgesetzt war, hat sich die Wissenschaft bisher kaum damit beschäftigt. Derzeit erleben wir, dass sich dieser Zustand ändert und das Thema UFO’s/UAP mehr und mehr auch in seriösen akademischen Kreisen diskutiert und sogar systematisch untersucht wird.“

Das von Kayal geleitete „Interdisziplinäre Forschungszentrum für Extraterrestrik“ (IFEX) der Universität Würzburg hat das in seinen Statuten festgelegte Ziel u.a. das Thema UAP mit naturwissenschaftlichen (oder exakten) Methoden zu erforschen und damit in Deutschland auf akademisch, institutioneller Ebene sichtbar voranzubringen.

„In diesem Kontext soll der diesjährige IFEX UAP-Workshop einen Beitrag leisten“, so Kayal weiter. „Aufgrund der ausgesprochen interdisziplinären Aspekte soll das Thema dabei von verschiedensten Seiten betrachtet und diskutiert werden. Dazu zählen hochentwickelte, technische Methoden zur Gewinnung von instrumentellen Daten wie Detektion, Beobachtung und Analyse, wobei die Einbeziehung von KI unerlässlich sein wird. Konzeptionell muss neben den modernen deskriptiv-analytischen High-Tech-Methoden auch experimentelle, möglichst reproduzierbare Ansätze erarbeitet werden, die eine Hypothesengenerierung und -überprüfung ermöglichen – ein ambitionierter wie auch dringend notwendiger Weg, um die UAP-Forschung aus der bislang reinen Phänomenologie herauszuführen.“

Dieser interdisziplinäre Aspekt werde durch die Einbeziehung psychologischer, rechtlicher, ethischer, lebenswissenschaftlicher, politischer und soziologischer Implikationen deutlich und wird nicht nur durch Redner des Workshops, sondern auch durch ständige Fachvertreter innerhalb des IFEX repräsentiert. „Der internationale Workshop bietet damit eine breite Plattform für eine umfassende und zukunftsorientierte, wissenschaftliche Auseinandersetzung mit dem Thema, welches sich als sehr bedeutend für die Wissenschaft und Gesellschaft herausstellen könnte.“

Die IFEX-Webseite finden Sie HIER

Weitere Informationen zu dem universitätsöffentlichen Workshop, den Rednerinnen und Rednern sowie deren Themen finden Sie HIER
Pressekontakt zum IFEX: ifex-press@uni.wuerzburg.de

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Recherchequelle: IFEX

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