Kornkreise 2021: Erste Formation in England

Luftbild der Kornkreis-Formation in einem Rapsfeld nahe Stanton St. Bernard in Wiltshire. Copyright: Hugh Newman, Crop Circles From The Air
Lesezeit: ca. 3 Minuten
Luftbild der Kornkreis-Formation in einem Rapsfeld nahe Stanton St. Bernard in Wiltshire. Copyright: Hugh Newman, Crop Circles From The Air

Luftbild der Kornkreis-Formation in einem Rapsfeld nahe Stanton St. Bernard in Wiltshire.
Copyright: Hugh Newman, Crop Circles From The Air

Saarbrücken (Deutschland) – In Südengland wurde die erste Kornkreis-Formation des Jahres in einem gelbblühenden Rapsfeld nahe Stanton St. Bernard in der Grafschaft Wiltshire entdeckt. Zukünftig wird Grenzwissenschaft-Aktuell.de (GreWi) allerdings seine Meldepolitik zu Kornkreisen ändern.

Erstmals fotografiert wurde der neue Kornkreis von einem nicht ortsansässigen Drohnen-Piloten und Fotografen am 10. Mai 2021. Weitere Information und Hintergründe zur Entdeckung sind leider nicht bekannt.

GreWi-Herausgeber Andreas Müller, der selbst das Kornkreis-Phänomen seit 1994 erforscht, dazu zwei Sachbücher geschrieben hat und bis heute von einem weiterhin existierenden Kernphänomen überzeugt ist, war auch angesichts dieser neuen Formation darum bemüht, mehr über die Umstände der Entdeckung dieses Kornkreises zu erfahren.

„Mein Ansatz in der Erforschung der Kornkreise ist ein wissenschaftlicher. Deshalb gehört zu einer Bewertung von Kornkreisen im Sinne eines ‚echten (also nicht von Menschen mechanisch erzeugten) Phänomens‘ als erstes und immer auch Gewissheit über die Entstehungs- und Entdeckungsumstände“, erläutert der Forscher. „Es ist fast wie in der Kunsthistorie eine Frage der Provenienz. Ein für mich wichtiger Aspekt des echten Phänomens ist der Umstand der absolut kurzfristigen Entstehung echter Kornkreise. Wenn nicht bekannt ist, wann genau ein Kornkreis entstanden ist, erschwert das die Ausgangslage. Das bedeutet natürlich nicht zwangsläufig, dass ein Kornkreis deshalb dann von Menschen gemacht wurde. Wenn dann auch noch der Entdeckungs- und Meldevorgang einer neuen Formation ebenfalls kritische Fragen aufwirft, sollte man sehr vorsichtig werden.“

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Eine Anfrage bei dem entsprechenden Drohnenpiloten der die (hier nicht gezeigten) allerersten Aufnahmen lieferte, verlief denn auch unbefriedigend: „Wirklich offen und ausführlich wollte man mir nicht erklären, wie und von wem man von dem Kornkreis erfahren hatte. Es hieß nur, dass man sowieso für landwirtschaftliche Betriebe arbeite und deshalb das ein oder andere höre“, berichtet Müller, erklärt dazu dann weiter: „Die Wahrscheinlichkeit, dass ein Drohnenpilot aus einer ganz anderen Grafschaft die ersten Aufnahmen des ersten Kornkreises des Jahres hat und dies eher zufällig vonstattengegangen sein soll, bewerte ich persönlich als wirklich sehr gering. Zumal dieser neue Kornkreis im Raps von vorbeiführenden Straßen aus, wenn überhaupt, dann nur sehr schwer zu erkennen ist. Vielmehr scheint der Drohnenfotograf gezielt informiert worden zu sein. Allerdings – das will ich auch gern eingestehen – ist auch das nur meine persönliche Vermutung.“

Zum Thema

 

Laut Müllers Einschätzung ist die Mehrheit der spätestens seit dem Sommer 2000 entdeckten Kornkreise das Werk von Menschen und somit nicht der Inhalt und Interesse einer am „echten Phänomen“ interessierten Forschung. „Ohne weitere Hintergründe zu kennen, ist ein jeder Kornkreise zunächst nur ein subjektiv erfahrbares, ästhetisches Phänomen. Auch dieser Aspekt hat seine Berechtigung, aber es handelt sich dabei nicht mehr um eine wissenschaftliche Fragestellung.“




Aus diesem Grund hat sich Grenzwissenschaft-Aktuell.de (GreWi) entschieden, zukünftig nicht mehr über „jeden neuen Kornkreis“, sondern nur noch dann aktuell zu berichten, wenn es interessante und belastbare Informationen und Ergebnisse zu berichten gibt, die für ein „echtes Phänomen“ sprechen.

Andreas Müller erforscht selbst das Phänomen der Kornkreise seit 1994, hat dazu zahlreiche Fachartikel und zwei Sachbücher im AT-Verlag veröffentlicht, die mittlerweile als deutschsprachige Standardwerke zur Kornkreis-Forschung zählen. Zudem ist er gemeinsam mit Monique Klinkenbergh Kurator der ersten Ausstellung zum Thema in einem naturwissenschaftlichen Museum, die mittlerweile in eine Dauerausstellung übertragen wurde und ihre Heimat Honey Street nahe Alton Barnes in Wiltshire gefunden hat. Obwohl für Müller die meisten Kornkreise nachweisbar Menschenwerk sind, ist er von einem weiterhin existierenden „echten Phänomen“ und dessen Nachweisbarkeit überzeugt.

…lesen Sie hierzu auch:
“Es gibt ein echtes Phänomen” Skeptiker-Interview mit dem Kornkreisforscher Andreas Müller 22. August 2017
GreWi-Leserinterview: Kornkreisforscher Andreas Müller 6. Juni 2014

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