Künstliche Intelligenz (AI) analysiert Voynich-Code

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Blick auf Seiten des “Voynich-Manuskripts”.

Copyright/Quelle: Beinecke Rare Book & Manuscript Library, Yale University (via WikimediaCommons)

Edmonton (Kanada) – Kaum ein historisches kryptisches Manuskript wurde wohl bereits schon derart oft für entziffert und seine Rätsel für gelöst erklärt, wie das sogenannten Voynich-Manuskritps. Den einen gilt es als mystisches Werk voller Rätsel, anderen als sinnloser mittelalterlicher Schwindel. Jetzt haben kanadische Sprachinformatiker mit Hilfe künstlicher Intelligenz (Artificial Intelligence, AI) analysiert und präsentieren sogar einen „Lesevorschlag“ für das „unlesbare Buch“. Gelöst haben, wollen sie das Rätsel – entgegen zahlreicher anderslautender Medienberichte zur Studie – aber noch nicht.

Jahrzehntelang haben sich unterschiedliche Forscher, Wissenschaftler und Autoren hauptsächlich mit der Entzifferung der kryptischen Schrift und “Sprache” des rund 600 Jahre alten Manuskripts beschäftigt und dabei zahlreiche Theorien über dessen Sinn, und Autoren abgeleitet (s. Links). Wie Prof. Greg Kondrak und Bradley Hauer von der University of Alberta aktuell im Fachjournal „Transactions of the Association of Computational Linguistics“ berichten, verwendeten sie zunächst „Proben“ von 400 unterschiedlichen Sprachen, um so die dem Manuskript zugrunde liegende Sprache zu ermitteln.

Während sie zunächst vermutet hatten, dass das Voynich-Manuskritpt in Arabisch verfasst sein könnte, zeigte sich schon nach den ersten Algorithmen, dass die wahrscheinlichste Sprache Hebräisch zu sein scheint.

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In einem weiteren Analyseansatz gingen die Forscher dann davon aus, dass der Text mit Hilfe von Alphagrammen erstellt wurde, mittels derer ein Satz durch einen anderen definiert wird. Auf dieser Grundlage versuchten sie den Text mit Hilfe weiterer Algorithmen zu entziffern.

„Wie sich zeigte, handelt es sich bei 80 Prozent des Textes tatsächlich um hebräische Wörter. „Zunächst wussten wir damit aber nicht, ob sie zusammen auch einen Sinn ergaben“, erläutert Kondrak. Mit Hilfe der eingeschränkten Google-Übersetzung ergab sich dann aber schon für den ersten Satz des Manuskripts ein merkwürdiger, aber verständlicher und mehr oder weniger sinnvoller Satz: „Sie machte dem Priester einen Vorschlag, dem Herren des Hauses, mir und den Menschen.“ (She made recommendations to the priest, man of the house and me and people.“

Um den Text jedoch zu verstehen und erklären zu können, bedürfe es nun allerdings Historikern und alt-hebräischen Sprachwissenschaftlern. „Unsere Analyse kann nur als Beginn für weitere Analysen auf dieser Grundlage verstanden werden“, erklären die beiden Autoren abschließend und machen damit klar, dass sie lediglich einen computerbasierten sprachanalystischen Ansatz aufzeigen, der jedoch – trotz andersartiger internationaler Medienberichte – nicht den Anspruch erhebt, das Voynich-Manuskript endgültig entziffert und seine Rätsel gelöst zu haben

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