Blankenburg (Deutschland) – Unter der Rubrik „Blaulicht kurios“ berichtet die Tageszeitung „Volksstimme“ aktuell von jüngsten Einsätzen von Polizei und Feuerwehr in Blankenburg im Harz, Sachsen-Anhalt. Hier soll „ein geheimnisvoller Mensch sein Unwesen treiben“.
Immer wieder müsse die Freiwillige Feuerwehr Blankenburg ins Waldgebiet Heers ausrücken, um dort kleinere illegale Lagerfeuer zu löschen, berichtet die „Volksstimme“.
Zuletzt sei demnach am vergangenen Samstag, den 25. März, um 10.31 Uhr ein Notruf eingegangen, bei dem von einer Stichflamme und einem „Wolfsmenschen“ im Waldgebiet berichtet wurde. Vor Ort entdeckt wurde dann tatsächlich eine Feuerstelle und eine fliehende Person, die nicht dingfest gemacht werden konnte.
Gegenüber den Medienvertretern bestätigte dann Blankenburgs Ortswehrleiter Dr. Alexander Beck, dass man diesen Wolfsmenschen bereits seit mindestens fünf Jahren suche. Immer wieder gebe es „Sichtungen von einem Menschen mit einem Wolfspelz oder Wolfskostüm und Gerüchte, dass jemand dort im Wald leben soll.“
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Bereits seit Jahren treffe man in dem Waldgebiet immer wieder auf professionell gemachte Feuerstellen sowie Behausungen aus Ästen und Zweigen“, so Beck weiter. „Da versteht jemand was davon, draußen zu leben und passt sich auch den wechselnden Jahreszeiten an“.
Hintergrund
Wie genau es zum Spitznamen „Wolfsmensch“ gekommen ist, ist im aktuellen Fall nicht klar. Aus kulturhistorischer und folkloristischer Sicht setzt sich damit aber eine jahrhundertealte Tradition fort, die entweder auf tatsächlich im Wald lebenden Einsiedlern oder schlichtweg Schauergeschichten beruhen. Auch wenn der Beiname „Wolfsmensch“ einen Zusammenhang mit dem Mythos vom Werwolf, also einem verfluchten Menschen, der sich nachts bzw. bei Vollmond physisch und/oder metaphysisch in einen menschenfressenden Wolf verwandelt oder auch „nur“ ein raubtierartiges entwickelt, gibt es angesichts der Sichtungen und Entdeckungen im Blankenburger Wald indes nicht.
Einfach so im Wald zu leben, sei in Deutschland grundsätzlich nicht erlaubt. Selbst Besitzer von Wäldern oder Grundstücken im und am Wald seien an strenge Auflagen gebunden, berichtet die Volksstimme in einem Extra-Artikel.
Das Treiben des unbekannten „Waldmenschen“ im Blankenburger Wald stelle indes „eine große Gefahr für das beliebte Wander- und Erholungsgebiet unterhalb der Burg und Festung Regenstein“, so Wehrleiter Beck. „Durch die seit Jahren anhaltende Trockenheit können selbst kleinste Feuer sich dort schnell und unkontrolliert ausbreiten. Hauptprobleme sind die Größe des Waldgebietes von rund 840 Hektar sowie das schwierige Gelände mit Sandböden, Höhlen und Felsen.“
– Weitere Infos sowie Fotos vom Wolfsmenschen-Einsatz im Blankenburger Waldgebiet finden Sie HIER
https://www.volksstimme.de/panorama/waldmensch-und-einsiedler-ist-leben-im-wald-erlaubt-wolfsmensch-im-harz-3576628
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Recherchequelle: Volksstimme
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