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Erdähnlicher Exoplanet: Forscher vermuten lebensfreundlichen Ozean auf Proxima Centauri b

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Künstlerische Interpretation eines Wasser- bzw. Ozeanplaneten.

Copyright: NASA Ames/JPL-Caltech/T. Pyle

Aix-Marseille (Frankreich) – Der unserer Sonne nächstgelegene Stern Proxima Centauri wird von einem wahrscheinlich erdgroßen und sogar erdähnlichen Planeten umkreist (…GreWi berichtete). Während der Planet bislang noch nicht direkt abgebildet werden konnte, haben französische Wissenschaftler die wahrscheinlichen Eigenschaften von „Proxima Centauri b“ jetzt anhand der bereits bekannten Parameter und aktueller Planetenmodelle simuliert. Das Ergebnis: Der Planet könnte von einer Atmosphäre umgeben und von einem globalen Ozean bedeckt sein, in dem es dann sogar Leben geben könnte.

Wie die Forscher um Bastien Brugger vom französischen Forschungszentrum CNRS am Laboratoire d’astrophysique de Marseille der Aix-Marseille Université in der kommenden Ausgabe des Fachjournals „Astrophysical Journal Letters“ berichten werden, ist bislang erst wenig über die Eigenschaften von „Proxima b“ bekannt. Der Hauptgrund hierfür liegt in dem Umstand, dass die Größe des Planeten bislang nur grob eingeschätzt werden kann, da zur genauen Bestimmung weitere Beobachtungen (etwa ein Transit des Planeten vor dem Hintergrund seines Sterns) notwendig sind.

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In ihre Modellen zum Planetenaufbau haben die Forscher nun verschiedene Parameter für den Planetenradius zwischen 0,94 und 1,4 Erdradien verwendet und sind so zu einer Vielzahl von möglichen Zusammensetzungen des Planeten gelangt. Auf diese Weise kommen die Forscher zu dem Schluss, dass Proxima b einen Radius von 5990 bis zu 8920 Kilometern besitzt. (Zum Vergleich: Der Erdradius beträgt 6371 km.).

Laut den gängigen Planetenmodellen muss der Planet bei einem Mindestradius von 5990 Kilometern eine große Dichte haben und aus einem Metallkern bestehen, der selbst schon zwei Drittel der gesamten Planetenmasse einnimmt. Der Rest bestünde dann aus einem felsigen Silikat-Mantel: „Mit dieser Zusammensetzung würde der Planet unserem Merkur gleichen, der ebenfalls einen großen, soliden Metallkern besitzt – wäre allerdings noch nicht zwangsläufig mit Wasserozeanen bedeckt“, erläutern die Forscher und erklären weiter: „So Wasser vorhanden, läge dessen Anteil an der Gesamtmasse des Planeten bei kaum mehr als 0,05 Prozent – also ähnlich dem Wasseranteil an der Masse unserer Erde.

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Grafische Darstellungen des möglichen Aufbaus von Proxima Centauri b bei dem möglichen Mindest- und Maximalradius (l. und r.) im Vergleich zur Erde (mitte).

Copyright/Quelle: Brugger et al.

Im Gegensatz dazu könnte Proxima b aber auch einen Maximalradius von 8920 Kilometern haben – vorausgesetzt, dass der Kern zu 50Prozent aus Gestein und 50 Prozent Wasser umgeben ist: „In diesem Fall wäre Proxima b ein sogenannter Ozeanplanet, also nahezu gänzlich von einem globalen flüssigen Ozean von rund 200 Kilometern Tiefe bedeckt, an dessen Grund der Druck so groß wäre, dass das Wasser zu einer dicken Eisschicht gefrieren würde.“

In beiden Szenarien könnte dann auch eine dünne Gasatmosphäre vergleichbar mit der unserer Erde möglich und Proxima b einmal mehr potenziell auch lebensfreundlich.

Kritiker der Vorstellung von möglichem Leben auf Proxima b verweisen allerdings darauf, dass der Planet aufgrund seines aktiven roten Muttergestirns starker solarer Strahlung ausgesetzt wäre, die sowohl Wasser verdampfen und Leben an der Oberfläche schädigen könnte. Aufgrund seines geringen Abstandes zu seinem Stern ist der Planet aller Wahrscheinlichkeit nach an diesen rotationsgebunden ist – diesem also (die der Mond der Erde) immer die gleiche Seite zeigt. Auf diese Weise wäre es auf der Tagseite für Leben, wie wir es auf der Erde kennen, viel zu heiß und auf der immerwährenden Nachtseite zu kalt. Allerdings konnten Wissenschaftler jüngst in einer Studie auch zeigen, dass bestimmte Klimamodelle durch planetare Zirkulation auch die gleichmäßige Verteilung der Temperaturen auf rotationsgebundenen Planeten – und damit lebensfreundliche Temperaturen – ermöglichen können (…GreWi berichtete). Auch die Vorstellung, dass an Rote Zwergsterne rotationsgebundene Planeten kein Magnetfeld besitzen, dass sie vor der schdlichen solaren Strahlung schützen kann, wurde in einer erst kürzlich veröffentlichten Studie wiederlegt (…GreWi berichtete).

WEITERE MELDUNGEN ZUM THEMA
Einschätzung: Wie lebensfreundlich ist Proxima Centauri b? 31. August 2016

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Andreas Müller
Fachjournalist Anomalistik | Autor | Publizist
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