Apollo-17-Astronaut und Wissenschaftler Harrison H. Schmitt bei der Entnahme von Bodenproben auf dem Mond.
Copyright: NASA
Houston (USA) – Während der Apollo-Mondlandemissionen von 1969 bis 1972 brachten NASA-Astronauten insgesamt neun Container mit Boden- und Gesteinsproben von der Mondoberfläche zurück zur Erde. Was die wenigsten wissen: Drei dieser Container sind immer noch versiegelt und unter Verschluss. Jetzt wollen Wissenschaftler eine dieser Proben mit neusten Methoden und neuster Technologie untersuchen.
Bei den versiegelten Containern, die bis heute in einem Gebäude der Lunar Sample Laboratory Facility am Johnson Space Center der NASA (JSC) in Houston aufbewahrt werden, handelt es sich um Proben, die von den Astronauten der Missionen Apollo 15, 16 und 17 entnommen und zurück zur Erde gebracht wurden.
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„Die Proben wurden mit Absicht bis heute versiegelt aufbewahrt, um sie später mit neuesten Technologien und Instrumenten untersuchen und somit die wissenschaftliche Ausbeute dieser einzigartigen Proben maximieren zu können“, erläutert der Kurator der Apollo-Probensammlung der NASA, Ryan Zeigler, den Grund dafür, weswegen die Container immer noch versiegelt sind.
Archivbild: Einer von insgesamt neun Apollo-Probencontainern mit Mondgestein.
Copyright: NASA/Johnson Space Center
Tatsächlich konnten schon anhand der bereits zugänglichen Mondproben in den vergangenen Jahren durch neue Analyseverfahren völlig neue Informationen über die Beschaffenheit des Mondes gewonnen werden. So sorgte etwa die Entdeckung von im Mondgestein in kleinsten Glaskugeln eingeschlossenem Wasser, für eine Korrektur des bisherigen Bildes vom Erdtrabanten als staubtrockene Einöde (…GreWi berichtete).
Doch bevor die Probencontainer geöffnet werden sollen, gelte es sorgfältige Pläne für die Untersuchungen zu erstellen. Hierfür soll nun ein eigenen Wissenschaftskonsortium einberufen werden, erläutert Ziegler gegenüber „Space.com“: „gerade vor dem Hintergrund des wiedererwachten Interesses am Mond und besonders an den flüchtigen Inhaltsstoffen des Mondbodens (Regolith), stellen diese Proben unschätzbare wissenschaftliche Schätze dar und könnten für die Konzeption zukünftiger Mondmissionen von großer Bedeutung sein.“
Zum Thema
Gemeinsam mit anderen Mondwissenschaftlern will Zeigler die Forderung nach der Öffnung eines der drei letzten Apollo-Probencontainer auf dem bevorstehenden „Lunar and Planetary Science Conference“ des Lunar & Planetary Institute in Houston Ende März vortragen. Die beiden anderen versiegelten Container sollen erneut unversehrt für zukünftige Untersuchungen aufbewahrt werden.
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