Anzeige
Anzeige
Anzeige

Moderne Menschen vermischten sich mit mindestens drei „geisterhaften“ Menschenarten

Neandertaler-Rekonstruktion. Copyright: Britain One Million Years of the Human Story
Neandertaler-Rekonstruktion.
Copyright: Britain One Million Years of the Human Story

Adelaide (Australien) – Eine neue genetische Analyse zeigt, dass sich die Vorfahren des modernen Menschen bei ihrem Weg aus Afrika nach Eursaien mit mindestens fünf unterschiedlichen Frühmenschenarten vermischt haben. Nur zwei davon sind uns heute noch bekannt.

Wie das Team um den Genetiker Dr. João Teixeira von der University of Adelaide aktuell im Fachjournal “Proceedings of the National Academy of Sciences” (PNAS; DOI: ) berichtet, haben sie bei ihrer Genanalyse unterschiedlicher Populationen moderner Menschen nicht nur die genetischen Spuren von Neandertalern und Denisova-Menschen, sondern auch die dreier bislang gänzlich unbekannter und deshalb von einigen Wissenschaftlern als “geisterhaft” bezeichneten Vormenschenarten entdeckt. Besonders Inseln in Südostasien waren demnach ein Schmelztiegel der unterschiedlichen Menschenarten. Als Ergebnis ihrer Analysen haben die Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen eine Karte der vergangenen „Vermischungs-Ereignisse“ erstellt.

„Jeder von uns trägt in sich die genetischen Spuren dieser Vermischungen“, erläutert Teixeira und führt dazu weiter aus: „Diese archaischen Menschengruppen waren weit verteilt und genetisch voneinander sehr unterschiedlich. Aber ihre Spuren haben in uns bis heute überlebt. Ihre Geschichte ist damit ein fester Bestandteil dessen, was wir heute sind.“

www.grenzwissenschaft-aktuell.de
+ HIER können Sie den täglichen kostenlosen GreWi-Newsletter bestellen +

So gibt es heute Bevölkerungsteile, die noch immer bis zu 2 Prozent Neandertaler-Gene in sich tragen. Zu der hier zugrundeliegenden Vermischung zwischen modernen Menschen und Neandertalern kam es demnach schon kurz, nachdem der modern Mensch Afrika verlassen hatte vor rund 50.000 bis 55.000 Jahren im mittleren Osten. „Aber die Vorfahren des modernen Menschen wanderten noch viel weiter und trafen dabei auf mindestens vier weitere Gruppen archaischer Menschen (eine davon ist mittlerweile als Denisovaner bekannt)“, so Teixeira. „Als die modernen Menschen zum ersten Mal Südostasien erreichten, gab es hier schon mindestens drei andere Frühmenschenarten und unsere Vorfahren haben sich mit diesen Vermischt noch bevor diese Menschenarten dann ausstarben.“

Basierend von Informationen über rekonstruierte Migrationsrouten und fossilen Vegetationsaufzeichnungen vermuten die Autoren der aktuellen Studie einen der Orte der Vermischungs-Ereignisse im südlichen Asien, wo sich moderne Menschen mit einer Menschenart paarten, die die Wissenschaftler als „Exitinct Hominin 1“ (ausgestorbene Menschenart 1) bezeichnen. Zu weiteren Vermischungen zwischen den Menschenarten kam es dann in Ostasien, auf den Philippinen, dem sogenannten Sunda Shelf (einer einstigen Landverbindung zwischen Java, Borneo, Sumatra und dem ostasiatischen Festland) und vermutlich auch nahe der indonesischen Insel Flores, wo sich modernen Menschen mit der Gruppe der „Extinct Hominin 2“ vermischten.

„Wir wussten zwar, dass die Geschichte der Migration aus Afrika keine einfache Geschichte war. Wie sich jetzt aber zeigt, ist diese Geschichte aber noch viel komplizierter als bislang gedacht“, kommentiert der Hauptautor der Studie. Südostasien war eindeutig bereits bei der Ankunft moderner Menschen von archaischen Menschengruppen bewohnt, die hier vielleicht isoliert voneinander über Jahrhunderte oder Jahrtausende gelebt hatten, bevor die Vorfahren des modernen Menschen ankamen. Es hat den Anschein, dass der Ankunft der modernen Menschen auch der Rückgang dieser archaischen Menschengruppen in den entsprechenden Gebieten folgte.“

WEITERE MELDUNGEN ZUM THEMA
Fund in Griechenland: Homo sapiens verließ Afrika 150.000 Jahre früher als bislang gedacht 11. Juli 2019
Denisova-Menschen waren erste Menschenform im Hochland von Tibet 1. Mai 2019
Genanalyse offenbart „geisterhafte“ Menschenart im Erbgut von Afrikanern 29. April 2019
Künstliche Intelligenz bestätigt unbekannten menschlichen Vorfahren 22. Januar 2019
Forscher finden genetische Hinweise auf “geisterhafte Frühmenschenart” 26. Juli 2017
Hinweise auf DNA einer unbekannten Art im Erbgut südpazifischer Inselbewohner 1. November 2016
Knochenfund belegt: Frühe Menschenart hat letzte Eiszeit überlebt 21. Dezember 2015
Genom entziffert: Schon ältester moderner Mensch hatte Neandertaler im Blut 23. Oktober 2014
Genom-Analyse: Frühe Menschen vermischten sich mit Neandertalern, Denisova-Menschen und einer noch unbekannten archaischen Menschenart 20. November 2013

© grenzwissenschaft-aktuell.de

Anzeige
Artikeln teilen
Andreas Müller
Fachjournalist Anomalistik | Autor | Publizist
Unterstützen Sie die tagliche journalistische Arbeit an GreWi

Wenn Sie GreWi unterstützen möchten, so können Sie dies am besten mit einem freiwiliigen GreWi-Unterstützer-Abo tun – und erhalten dafür auch noch themenbezogenen Gegenleistungen und nehmen an allen unseren Buch- und Filmverlosungen teil.

Bücher von GreWi-Hrsg. Andreas Müller

Andreas Müller

Fachjournalist Anomalistik• Sachbuchautor • Publizist

Mehr auf Wikipedia

Deutschlands UFO-Akten: Über den politischen Umgang mit dem UFO-Phänomen in Deutschland …

Kornkreise. Geometrie, Phänomene, Forschung

Phänomen Kornkreise: Forschung zwischen Volksüberlieferung, Grenz- und Naturwissenschaft

Deutschlands historische UFO-Akten: Schilderungen unidentifizierter Flugobjekte und Phänomene in…

Hol Dir Deine
GreWi-App!
app-store play.google.com
..zeig, dass Du
ein GreWi bist!
Shop