Mögliche Reste einst heißer Quellen auf dem Mars
Tucson (USA) – Satellitenaufnahmen eines Kraterinneren auf dem Mars zeigen Merkmale, die stark an die Reste urzeitlicher heißer Quellen in Kratern auf der Erde erinnern. Sollte sich diese Interpretation der Merkmale bestätigen, wäre dies nicht nur ein Hinweis auf ehemals heiße Quellen auf dem Roten Planeten, sie könnten dann auch ein idealer Ort sein um nach Spuren einstigen Lebens auf dem Mars zu suchen.
Wie Dorothy Oehler vom Planetary Science Institute (PSI) und Kollegen auf der diesjährigen „Lunar and Planetary Science Conference“ berichten, entdeckten Sie die auffallenden Oberflächenmerkmale auf Aufnahmen der HiRISE-Kamera an Bord des NASA-Marsorbiters „Mars Reconnaissance Orbiter“ (MRO), die das Innere des Vernal-Kraters in der Mars-Region Arabia Terra zeigen.
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Gemeinsam mit dem NASA-Wissenschaftler Carlton Allen und Gordon Osinski von der kanadischen University of Western Ontario vergleicht Oehler die elliptischen Merkmale mit den Überresten der von Einschlägen erzeugten heißen Quellen auf der Erde, beispielsweise jener im Haughton-Krater in der kanadischen Arktis.
„Diese Merkmale könnten von einzigartiger astrobiologischer Bedeutung sein, da heiße Quellen auf der Erde nicht nur einige der frühesten evolutionären Lebensformen auf unserem Planeten beherbergt haben, sondern auch, weil die typischerweise auch Minerale entstehen lassen, die besonders gut einstige Lebensspuren erhalten“, so Oheler und führt weiter aus: „Zudem gibt es mehr und mehr Beweise dafür, dass heiße Quellen an Land und nicht unbedingt hydrothermale Quellen am Ozeanboden, die ersten irdischen Lebensformen hervorgebracht haben.“
Hinzu könnten die jetzt im Vernal-Krater entdeckten Reste nur einen kleinen Teil vieler durch den den Krater verursachenden Einschlag freigelegten Quellen auf dem Mars sein. Da diese Strukturen offenbar nur vergleichsweise wenig von Sedimenten bedeckt sind könnte ihre weitere Analyse auch schon aus einem niedrigen Orbit möglich sein.
„Sollte es sich bei diesen Strukturen tatsächlich um urzeitliche heiße Quellen auf dem Mars handeln, so könnten sie sehr gut Beweise für einstiges mikrobiologisches Leben bewahrt haben, sollte sich dieses auch auf dem Roten Planeten entwickelt haben“, so Oehler und bemerkt abschließend weiter: „Dann könnten diese Ablagerungen einzigartige Kandidaten für zukünftige gezielte Klein-Missionen sein, und von roboterisierten Sonden oder Landern gezielt und direkt angeflogen und untersucht werden.“
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Quelle: PSI
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