Monde, Polarlichter und Ringe: Weltraumteleskop liefert faszinierende Ansicht des Jupiter
Washington (USA) – Das neue Weltraumteleskop James Webb hat erneut den Gasplaneten Jupiter ins Visier genommen und zeigt den Planeten in einer faszinierenden Ansicht im Infrarot. Neben zwei Monden und dem sonst kaum sichtbaren hauchdünnen Gürtel zeigt die Aufnahmen auch Polarlichter über den Polen des Gasriesen. Von den Aufnahmen erhoffen sich Astronomen und Astronominnen weitere Aufschlüsse über das Innenleben des Planeten.
„Um ehrlich zu sein, hatten wir nicht wirklich erwartet, dass die Aufnahme so gut wird“, kommentiert die Planetenwissenschaftlerin Professor Imke de Patervon der University of California, Berkeley. De Pater leitete gemeinsam mit Professor Thierry Fouchet vom (JWST).
Es sei wirklich bemerkenswert, welche Details auf Jupiter aus den Aufnahmen hervorgehen: Neben berühmten Wolkenbändern und Stürmen des Jupiter zeigt dir Aufnahmen auch dessen nur wenig bekanntes dünnes Ringsystem, zwei winzigen Monde, Polarlichter und sogar ferne Galaxien im Hintergrund.
Die beiden Bilder stammen von der Nahinfrarotkamera (NIRCam) des Teleskops, die über drei spezialisierte Infrarotfilter verfügt, die Details des Planeten zeigen. Da Infrarotlicht für das menschliche Auge unsichtbar ist, wurde das Licht dem sichtbaren Spektrum zugeordnet. Im Allgemeinen erscheinen die längsten Wellenlängen röter und die kürzesten Wellenlängen blauer. Die Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen arbeiteten mit der freien Forscherin Judy Schmidt zusammen, um die Webb-Daten in die Bilder zu übertragen.
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In der eigenständigen Ansicht von Jupiter (siehe Titelabbildung o.), die aus einer Zusammensetzung mehrerer Bilder des JWST erstellt wurde, erstrecken sich Polarlichter bis in große Höhen über dem Nord- und Südpol des Jupiter, berichtet die NASA und führt dazu weiter aus: „Die Polarlichter leuchten in einem Filter, der röteren Farben zugeordnet ist, wodurch auch Licht hervorgehoben wird, das von unteren Wolken und oberen Dunst reflektiert wird. Ein anderer Filter, der Gelb und Grün zugeordnet ist, zeigt Schleier, die um den Nord- und Südpol wirbeln. Ein dritter Filter, der Blau zugeordnet ist, zeigt Licht, das von einer tieferen Hauptwolke reflektiert wird.“
Der Große Rote Fleck, ein berühmter (sonst roter) Sturm, der so groß ist, dass er die Erde verschlingen könnte, erscheint in diesen Ansichten weiß, ebenso wie andere Wolken, weil sie viel Sonnenlicht reflektieren.
„Die Helligkeit hier weist auf eine große Höhe hin – der Große Rote Fleck weist also ebenso wie die Äquatorregion Höhenschleier auf“, sagte Heidi Hammel, interdisziplinäre Webb-Wissenschaftlerin für Sonnensystembeobachtungen und Vizepräsidentin für Wissenschaft bei AURA. „Die zahlreichen hellen weißen ‚Flecken‘ und ‚Streifen‘ sind wahrscheinlich sehr hoch gelegene Wolkendecken von kondensierten Konvektionsstürmen.“ Im Gegensatz dazu weisen dunkle Bänder nördlich der Äquatorregion nur eine geringe Wolkendecke auf.
In der obigen Weitfeld-Ansicht zeigt die JWST-Aufnahme den Jupiter mit seinen schwachen Ringen, die millionenfach schwächer sind als der Planet, und zwei winzige Monde namens Amalthea und Adrastea. Die verschwommenen Flecken im unteren Hintergrund sind wahrscheinlich Galaxien.
„Dieses eine Bild fasst die Wissenschaft unseres Jupiter-Systemprogramms zusammen, das die Dynamik und Chemie des Jupiters selbst, seiner Ringe und seines Satellitensystems untersucht“, erläutert Fouchet. Forschende haben bereits damit begonnen, die Webb-Daten zu analysieren, um neue wissenschaftliche Ergebnisse über den größten Planeten unseres Sonnensystems zu erhalten.
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Recherchequelle: NASA
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