NASA präsentiert Pläne für ein Riesenteleskop in einem Krater auf der Rückseite des Mondes
Pasadena (USA) – Die US-Raumfahrtbehörde NASA hat weitere Fördermittel für die Entwicklung zukünftiger Projekte ausgeschüttet. Zu den so geförderten Projekten gehört auch ein gewaltiges Radioteleskop, das den Grund eines Kraters auf der Rückseite des Mondes ausfüllen soll. Mit einem Kilometer Durchmesser wäre die Anlage das größte Radioteleskop im Sonnensystem.
Wie das Team um Saptarshi Bandyopadhyay vom Jet Propulsion Laboratory (JPL) der NASA erläutert, soll das “Lunar Crater Radio Telescope” (LCRT) einen Durchmesser von rund einem Kilometer haben. Der bisherige Rekordhalter, das chinesische “Five-hundred metre Aperture Spherical Telescope” (FAST), hat einen Durchmesser von 500 Metern.
Platziert werden soll die aus einem Drahtgeflecht bestehende Teleskopschüssel im Innern eines Kraters auf der Rück- bzw. Erdabgewandte Seite des Mondes. Gegenüber erdgestützten und Weltraumteleskopen habe ein dortiges Teleskop mehrere eindeutige Vorteile:
“Ein solches Teleskop kann das Universum bei Wellenlängen von mehr als 10 m (also Frequenzen unter 30 MHz) beobachten, die von der Ionosphäre der Erde reflektiert werden und vom Menschen bisher weitgehend unerforscht sind“, erläutert Bandyopadhyay und führt weiter aus: „Zudem wirkt der Mond als physikalischer Schutzschild, der das Teleskop von Funkstörungen und Geräuschen irdischer Quellen, der Ionosphäre, erdumlaufenden Satelliten und Sonnengeräuschen während der Mondnacht isoliert (siehe Abb.).“
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Konstruiert werden könnte das Drahtgeflecht mit einem Durchmesser von einem Kilometer unter Verwendung von „DuAxel-Wandkletterrobotern“ in einem Mondkrater mit einem Durchmesser von 3 bis 5 Kilometern, der geeignetes Verhältnis von Tiefe zu Durchmesser aufweist, um einen sphärischen Reflektor zu bilden.
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Auch der Betrieb des bereits 2018 in einem Fachartikel beschriebenen Teleskops würde automatisch von der Erde oder ein Mondbasis aus geleitet werden. Für die weitere Ausarbeitung des Projekts stehen den Wissenschaftler zunächst 125.000 US-Dollar zur Verfügung.
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Quelle: NASA
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