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NASA-Rover Curiosity finden Spuren eins eisfreier, urzeitlicher Teiche und Seen auf dem Mars

Charakteristische Wellenmuster, sog. Wellenrippel, in Sedimenten auf dem Mars sind eindeutige Belege für einst offene Gewässer.Copyright/Quelle: NASA, Caltech, Science Advances (2025)
Charakteristische Wellenmuster, sog. Wellenrippel, in Sedimenten auf dem Mars sind eindeutige Belege für einst offene Gewässer.
Copyright/Quelle: NASA, Caltech, Science Advances (2025)

Pasadena (USA) – Erneut hat der NASA-Rover „Curiosity“ auf dem Mars an zwei Orten auf dem Mars urzeitliche Wellenrippel entdeckt. Bei diesen wellenförmigen Strukturen handelt es sich um Spuren längst ausgetrockneter Gewässer, die im heutigen Gesteinsbestand erhalten sind. Die Entdeckung spricht für das frühere Vorhandensein von flachem Wasser, das der Marsatmosphäre direkt ausgesetzt und trotzdem nicht von Eis bedeckt war, wie dies anhand einiger gängiger Mars-Klimamodelle zu erwarten wäre. Die Entdeckung erhöht zudem die Möglichkeit mikrobiellen Lebens auf dem Roten Planeten.

„Wellenrippel sind kleine Wellenmuster an den sandigen Ufern von Seegründen, die entstehen, wenn windgetriebenes Wasser hin und her schwappt“, erläutert das Team um die Postdoktorandin Claire Mondro, und die Professoren John Grotzinger und Michael Lamb vom California Institute of Technology (Caltech). Diese Strukturen sind einer der deutlichsten Hinweise für ein urzeitliches stehendes Gewässer, der das geologische Archiv liefern kann. Das Team schätzt, dass die Rippel vor etwa 3,7 Milliarden Jahren entstanden sind, was darauf hinweist, dass die Marsatmosphäre und das Klima damals warm und dicht genug gewesen sein müssen, um flüssiges Wasser an der Luft zu unterstützen.

Wie die Forschenden aktuell im Fachjournal „Science Advances“ (DOI: 10.1126/sciadv.adr0010) ausführen, konnte die Form der Rippel so nur unter Wasser entstehen, das der Atmosphäre offen ausgesetzt, nicht zugefroren, sondern vom Wind beeinflusst und bewegt wurde.

Anhand von Computermodellen konnten die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler sodann auch auf die die Größe des einstigen Gewässers schließen: Die Rippel sind klein – nur etwa 6 Millimeter hoch und 4 bis 5 Zentimeter auseinander“, erläutert Lamb, der ein Experte für die Wechselwirkungen zwischen Sediment, Wasser und Atmosphäre auf der Erde ist.

„Solche kleinen Rippel im feinen Sand werden durch die Wirkung kleiner Wellen geformt, und diese Einschränkung begrenzt die ursprüngliche Umgebung auf einen flachen See mit weniger als etwa 2 Metern Tiefe.“

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Die Rippel wurden bereits 2022 vom NASA-Mars-Rover „Curiosity“ entdeckt, als dieser durch den Gale-Krater fuhr. Ein erster Satz von Rippeln fand der Rover um sog. Prow-Aufschluss und damit in einer Region, die einst von windgeblasenen Dünen bedeckt war. Der zweite Satz, der in der nahegelegenen Amapari-Marker-Schicht (Amapari Marker Band, AMB) aus Gestein gefunden wurde, deutet auf die Anwesenheit eines Sees mit bis zu 2 Metern Wasser hin, etwas später in der Marsgeschichte als der Prow. „Die beiden Sätze von Rippeln deuten darauf hin, dass die atmosphärischen Bedingungen für ihre Bildung zu mehreren Zeitpunkten auftraten“, vermuten die Forschenden.

Die Zeit der Entstehung der Wellenmuster, vor etwa 3,7 Milliarden Jahren, war eine Periode in der Geschichte des Mars, in der bislang angenommen wurde, dass der Planet zusehends trockener wurde. „Die Verlängerung der Zeitspanne, in der flüssiges Wasser vorhanden war, erweitert die Möglichkeiten für mikrobielles Leben später in der Geschichte des Mars“, führt Mondro weiter aus.

Für die Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen ist die Entdeckung der Wellenrippel ein wichtiger Fortschritt für die Paläoklimaforschung auf dem Mars“, sagt Grotzinger, der ehemalige Projektwissenschaftler für die Curiosity-Mission, Mars Science Laboratory (MSL).

Schon 2004 entdeckte der Mars-Rover „Opportunity“ erstmals ähnliche Rippel auf dem Mars. Zwar waren auch diese durch Wasser entstanden, das über die Oberfläche des urzeitlichen Mars floss, aber es war unklar, ob dieses Wasser jemals auch Seen oder flache Meere bildete. Auch „Curiosity“ selbst hatte bereits 2014 und 2024 Beweise für langanhaltende urzeitliche Seen entdeckt (…GreWi berichtete). Jetzt, zehn Jahre später, belegen die Funde des Rovers eindeutig einstige Seen, die eisfrei waren, und damit einen wichtigen Einblick in das frühe Klima des Planeten liefern.

WEITERE MELDUNGEN ZUM THEMA
Chinesischer Rover findet Hinweise auf urzeitlichen Ozean auf dem Mars 8. November 2024
Wellenmuster: Rover findet versteinerten See auf dem Mars 9. Februar 2023

Recherchequelle: Caltech

© grenzwissenschaft-aktuell.de

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Andreas Müller
Fachjournalist Anomalistik | Autor | Publizist
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