Aufnahme der Marsoberfläche durch die Viking-Sonde (1976).
Copyright: NASA
Berlin (Deutschland) – Die Raumfahrtorganisationen der USA und Europas, NASA und ESA, haben gemeinsam eine Absichtserklärung unterzeichnet, laut der sie Konzepte zum Rücktransport von Mars-Bodenproben zurück zur Erde entwickeln wollen. Dabei steht das Kontaminationsrisiko der Erde an oberster Stelle.
Obwohl Orbitalsonden, Sonden und Rover rund um den und auf dem Planeten bereits faszinierende Entdeckungen auf dem Roten Planeten gemacht haben, können einige der letzten, bzw. drängendsten Fragen nur durch eine direkte in Augenscheinnahme und Analyse vor Ort oder eben anhand des Originalmaterials vom Mars selbst in hiesigen aboren beantwortet werden.
„Proben vom Mars zur Erde zu bringen, ist dabei allerdings kein leichtes Unterfangen“, erläutert die ESA und führt dazu weiter aus: „Dazu braucht man mindestens drei Missionen von der Erde und hinzu noch einen nie zuvor durchgeführten Raketenstart von Mars.“
Die erste Mission könnte bereits der für 2020 geplante nächste NASA-Marsrover darstellen. Dieser würde schreibstiftgroße Bodenproben aus dem Marsboden entnehmen. Bis zu 31 dieser Kanister würden dann an einem Ort deponiert. Hier müssten diese Proben dann vom Rover einer zweiten Mission eingesammelt und zu dessen Landeeinheit transportiert werden, die als Startrampe für das sogenannte „Mars Ascent Vehicle“ – also eine Rakete für einen Flug in eine Marsumlaufbahn – dienen und Container von der Größe eines Fußballs transportieren würde. Mit der dritten Mission würde dann eine Sonde diese Container im Marsorbit einsammeln und zurück zur Erde fliegen.
„Die Rekonstruktion der Geschichte des Mars sowie die Beantwortung von Fragen über seine Vergangenheit sind nur zwei Gebiete, die von einer solchen Mission dramatisch beeinflusst werden könnten“, zeigten sich die Verantwortlichen von NASA und ESA bei der Unterzeichnung der gemeinsamen Absichtserklärung auf der Internationalen Luft- und Raumfahrtausstellung (ILA) in Berlin schon jetzt begeistert.
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„Während schon frühere Marsmissionen urzeitliche Flussbetten und eine zumindest mikrobisches Leben begünstigende Geochemie auf dem Mars nachweisen konnten, würde ein Proben-Rücktransport unser Wissen darüber, ob der Mars auch Leben beherbergen kann, gerade in kritischen Punkten und Fragen weit voranbringen“, so der Wissenschaftsdirektor der NASA Thomas Zurbuchen.
Oberste Priorität hat natürlich die Sicherheit der Erde: „Diese Proben werden wir anfassen, als hätten wir es mit einem ganz gefährlichen Virus zu tun“, berichtete Zurbuchen auf der ILA-Pressekonferenz. „Wir wollen sicherstellen, dass wenn etwas Gefährliches in diesen Proben ist, dass damit nichts Schlimmes passiert.
Genau vor einem solchen Szenario hatte erst kürzlich der Astrobiologe Dr. Barry E. DiGregorio vom Buckingham Centre for Astrobiology an der University of Buckingham unter anderem in einem Interview mit Grenzwissenschaft-Aktuell.de (GreWi) gewarnt: Der Wissenschaftler zeigte sich überzeugt davon, in kürzlich im Marsgestein entdeckten Mikrostrukturen Spurenfossilien sogar höherer Lebewesen auf dem Mars erkannt zu haben und wirft der NASA seit den Viking-Missionen sogar die Vertuschung der Entdeckung von Mars-Leben vor.
„Wenn diese Strukturen tatsächlich Spurenfossilien sind – und ich bin davon überzeugt, dass meine Analysen genau das zeigen – dann bedeutet das, dass sich das Leben auf dem Mars bis hin zu mehrzelligen Organismen entwickelt hatte. Das wäre wirklich eine ganz erstaunliche Entdeckung“, so Di Gregoria gegenüber GreWi. (…) Menschen werden ganz sicher eines Tages zum Mars reisen. Doch bevor wir das tun, sollten wir zunächst sicherstellen, dass dies für diese Menschen auch sicher ist. Tatsächlich bin ich überrascht, dass die Öffentlichkeit dies nicht schon längst mit mehr Druck von der NASA fordert.”
– Das vollständige GreWi-Interview mit Dr. Barry E. DiGregorio finden Sie HIER
…aber, was sollte auch schon schief gehen? 😉
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