Das Poster zur Ausstellung
Copyright: cropcircleaccess.com
Marlborough (England) – Nachdem im vergangenen Jahr eine Sonderausstellung über Kornkreise und den Stand der Forschung dem kulturhistorischen „Wiltshire Museum“ in Devizes einen Besucherrekord beschert hatte (…GreWi berichtete), wurde die Ausstellung überarbeitet und erweitert und ist jetzt noch bis Ende August in der St. Peter’s Church in Marlborough in der südenglische Grafschaft Wiltshire zu sehen.
„Es war von Anfang an klar, dass die Ausstellung im ‚Wiltshire Museum‘ als sog. ‚Summer Exhibition‘ nur einen Sommer lang dort gezeigt werden konnte. Wir mussten also für 2015 einen neuen Ort finden“, erläutern die Ausstellungsmacher und Kuratoren und Kornkreisforscher Monique Klinkenbergh Andreas Müller. „Mit der profanierten St. Peter’s Church mitten im Zentrum von Marlborough haben wir den idealen Ort für unsere neue Ausstellung gefunden.“
Blick in die Ausstellung
Copyright: A. Müller, grewi.de
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„The Mowing Devil“, Flugschrift von 1678 (…GreWi berichtete)
Anhand von zahlreichen zwei Meter hohen Schautafeln werden die historischen Hintergründe des Phänomens – die bis in Märchen und Legenden zurückreichen und später erstmals im 16. und 17. Jahrhundert schriftlich belegt wurden (s. Abb.) – ebenso erläutert wie Aussagen von Zeugen, die echte – also nicht von Menschen mechanisch angelegte – Kornkreise in ihrer Entstehung beobachtet haben wollen. Es werden Randphänomene wie technische Fehlfunktionen, UFO- und Lichtphänomene in Verbindung mit Kornkreisen und letzterer Auswirkungen auf Mensch und Tier beschrieben. Darüber hinaus ist die Ausstellung darum bemüht, Antworten auf zahlreiche Fragen rund um die Kornkreise zu liefern. Etwa, warum die meisten bekannten Kornkreise in Südengland entdeckt wurden; welche unterschiedlichen Erklärungsansätze es gibt; ob Schwindel und menschliche Landschaftskunst das gesamte Phänomen erklären und was auch rein wissenschaftliche Analysen zu Veränderungen an Pflanzen und Böden über die Natur des Phänomens aussagen können. Neben den Informations- und Schautafeln gibt es auch Videomonitore und natürlich zahlreiche Fotos spektakulärer Kornkreise im Großformat.
Die Ausstellungsmacher Monique Klinkenbergh (r.) und Andreas Müller (l.) gemeinsam mit Farmer James Hussey, der als einer der wenigen Farmer „seinen“ Kornkreis – die sog. „Rose“ (s. Abb.u.) – für die Interessierte geöffnet hat.
Copyright: A. Müller, grewi.de / Kornkreis: Steve Alexander, temporarytemples.co.uk
Neben den Informationen für die lokale Bevölkerung, die meist nur wenig über die umfangreichen und faszinierenden Hintergründe des Kornkreisphänomens vor ihrer eigenen Haustüre informiert sind, und natürlich für interessierte Touristen, richtet sich die Ausstellung auch und gerade an die von Kornkreisen betroffenen Landwirte und Bauern. Gerade in den vergangenen Jahren haben sich viele der örtlich und meistbetroffenen Farmer in Wiltshire dazu entschlossen, ihre Felder entweder nicht mehr für Forscher und Besucher zu öffnen oder sogar neuentdeckte Kornkreise unmittelbar nach ihrer Entdeckung aus den Feldern zu schneiden. Neben einem Ernteverlust für den Bauern, gehen so möglicherweise auch wichtige Informationen für die Kornkreisforschung verloren – und natürlich hält dieses Vorgehen auch immer mehr Touristen von einer Reise ins Kornkreisland ab.
Zum Thema
Mit ihrer „Crop Circle Access Donation Initiative“ ist Monique Klinkenbergh darum bemüht, die Emotionen zwischen Kornkreisinteressierten und Farmer zu glätten und von Kornkreisenthusiasten und Touristen eine Art Kornkreis-Kurtaxe auf freiwilliger Basis einzusammeln, und diese dann am Ende der Saison unter jenen Bauern aufzuteilen, die den Besuch ihrer Kornkreisfelder zulassen. Auf der Internetseite „CropCircleAccess.com“ informiert die Initiative zeitgleich über die neusten Kornkreise und zeigt, welche davon mit Einwilligung des Bauern problemlos besucht werden können. Diese Informationen können auch in der Ausstellung selbst an einem Informationsstand mit Kornkreisbibliothek eingesehen werden.
Neben der Kornkreis-Ausstellung gibt es in der St. Peter’s Church auch ein Café mit selbstgemachten typisch-englischen Kuchen, Gebäck, Tee und einem Mittagsmenü.
– Den Ausstellungskatalog (s.Abb.r.) mit allen Infotafeln der Ausstellung im XL-Zeitungsformat können Sie HIER als PDF kostenpflichtig (7,50 brit. Pfund = ca. 10,7 Euro) herunterladen.
Die Ausstellung „An Era of Crop Circles“ finden Sie in der St. Peter’s Church, High Street, Marlborough, Wiltshire, SN8 1HQ. Öffnungszeiten: 11. Juli bis 28. August 2015, Mo-Sa.: 10-16:30 / So: 10-15 Uhr. Der Eintritt ist frei.
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