Emmendingen (Deutschland) – Podcast erleben einen bislang einen gewaltigen Boom. Die Grenzwissenschaft und Anomalistik im deutschsprachigen Raum sind bislang mehrheitlich durch skeptische Quellen vertreten. Jetzt präsentiert David Garcia für die Gesellschaft für Anomalistik den „Anomalistik Podacst“ der GfA.
Für den neuen „Anomalistik Podcast“ nimmt sich der Moderator David Garcia mit jeweils rund zwei Stunden genügend Zeit, um mit seinen jeweiligen Gästen zu Themen aus und rund um die Anomalitik und Grenzwissenschaft zu diskutieren und zuzuhören und Aspekte auch mal ausführlicher zu unterfragen.
Gleich in der ersten Folge geht der „Anomalistik Podcast“ einsteigend der Frage „Was ist Anomalistik?“ auf den Grund. Zu Gast hierfür ist der Dipl.-Psychologe von der Abteilung für Empirische Kultur- und Sozialforschung am Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene (IGPP) in Freiburg, Geschäftsführer GfA und verantwortlicher Redakteur der „Zeitschrift für Anomalistik“, Dr. Gerhard Mayer.
Inhaltlich geht es um allgemeine Fragen zum Arbeiten im Fachgebiet der Anomalistik, Skeptikerbewegungen, die Entstehungsgeschichte der GfA sowie der Zeitschrift für Anomalistik, Fragen rund um die Parapsychologie (u.a. am Beispiel Ganzfeld-, Mikro-PK-Experimente, Signifikanz, Meta-Analysen), die Natur der Phänomene, Psi, Placeboeffekt, Homöopathie, Aspekte von Synchronizität, Zufall, Grenzen der Erkenntnis. Ganz konkret geht es u. a. um Spuk-Phänomene wie den Spuk von Rosenheim, den Parapsychologen Hans Bender und Forschungsansätze. Mayer erläutert auch die Arbeit der „IGPP-Beratungsstelle für Menschen mit außergewöhnlichen Erfahrungen“, den „Glauben“ an Psi, den Umgang damit, Plausibilitäts-Grenzen von Psi und nähert sich auch kritisch der Frage, wie weit der Glaube daran geht? Abschließend werfen Garcia und Mayer dann noch einen Blick auf den Stand und Zukunft der anomalistischen Forschung.
-
Zur Webseite des Anomalistik-Podcasts finden Sie HIER
In Folge zwei ist dann mit dem Diplom-Biologen Dr. Michael Nahm ebenfalls ein wissenschaftlicher Mitarbeiter des Instituts für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene (IGPP) in Freiburg zu Gast. Mit Nahm spricht David Garcia über „Terminale Geistesklarheit und andere Phänomene in Todesnähe“. Thematisch geht es also um im weiteren Sinn um sogenannte Nahtoderfahrungen.
Hierzu erläutert Nahm Definitionen, vergleicht die vor rund 200 Jahren begonnenen Erforschung anhand von Fall-Beispielen mit der heutigen Forschung, erläutert Erklärungs-Ansätze und die Unterschiede zwischen Seele und reiner Gehirnaktivität. Nahm berichtet auch von der Studie „Erfahrungen am Lebensende: Eine Umfrage bei Ärzten und Pflegenden eines Spitals für anthroposophisch erweiterte Medizin“, nennt daraus Fallbeispiele und diskutiert Erklärungsansätze. Über die individuellen Erfahrungen hinaus berichtet der Experte aber auch von kollektiven Todesnähe-Erfahrungen und plädiert nicht zuletzt einhergehend mit dem Studienergebnis für eine bessere Ausbildung von Pflegenden. Zudem nennt Nahm verschiedene Erklärungsmodelle terminaler Geistesklarheit, gibt einen Einblick in die Geschichte der modernen Nahtod-Forschung, nennt Protagonisten der Forschung wie Moody, Greyson und diskutiert die Greyson-NDE-Skala sowie die Pathologisierung der Erfahrungen. Er legt die Ergebnisse der Studie „Nur ein milder Schein des Erlebten“ und die einer Online-Umfrage zu Nahtod-Erfahrungen im deutschsprachigen Raum“. Abschließend bringt Nahm Beispiele von Nahtoderfahrungen, bespricht das Buch „The self does not die“ von Titus Rivas, diskutiert physikalistische Erklärungsmodelle von NTEs und die Zukunft der Nahtodforschung.
www.grenzwissenschaft-aktuell.de
+ HIER können Sie den täglichen kostenlosen GreWi-Newsletter bestellen +
GreWi meint…
Die beiden Pilotfolgen sind wirklich gelungen und füllen eine wichtige Lücke im stetig wachsenden Podcast-Universum. Einziger Wermutstropfen: Der Anomalistik-Podcast ist bislang nur über die GfA-Webseite und nicht über die einschlägigen Podacast-Plattformen abrufbar. Auch wenn es gute Gründe dafür geben mag, es gibt auch einige dagegen. Schlussendlich wird man so viele Podcast-Fans nur schwer erreichen.
…Auf weitere Folgen darf man gespannt sein.
Quelle: anomalistik.de
© grenzwissenschaft-aktuell.de