Symbolbild: Kosmische Neutrinos (Illu.)
Copyright/Quelle: Brookhaven National Laboratory
West Lafayette (USA) – US-Forscher haben einen neuen Weg der Suche nach außerirdischen Botschaften vorgeschlagen: Statt auf Radiobotschaften oder Lasersignale aus dem All zu warten, hoffen sie in Neutrinopulsen kosmischer Herkunft künstliche Muster zu finden.
Wie Ephraim Fischbach und John T. Gruenwald von der Purdue University in einem vorab via ArXiv.org veröffentlichen Fachartikel darlegen, liege der Vorteil in der Übertragung intelligenter Botschaften durch Neutrinos in dem Umstand, dass letztere nur schwach mit anderen Elementarteilchen in Wechselwirkung treten und somit auf dem weiten Weg zur Erde nur gering verändert werden.
Die beiden Astrophysiker bezeichnen ihre Methode als „NU-SETI“, also als Neutrino-SETI und beschreiben in ihrem Artikel zwei Arten, wie ein SETI-Signal von uns als solches auch erkannt werden könnte.
www.grenzwissenschaft-aktuell.de
+ HIER können Sie den täglichen kostenlosen GreWi-Newsletter bestellen +
„Zunächst einmal müssen wir verstehen, dass wir (Menschen) selbst schon in der Lage sind, gepulste Neutrinostrahlen – etwa am Fermilab – ausgehend von gepulsten Protonen zu erzeugen. So wurde bereits ein derart gepulster Strahl über eine Distanz von knapp einem Kilometer mit einer effektiven Bit-Rate von 0,1 bits/sek. So zu übertragen, dass das Signal mit einer Ortungsgenauigkeit von 99% aufgefangen werden konnte. Wenn wir nun davon ausgehen, dass eine fortgeschrittene Zivilisation eine solche Technologie bereits weiter entwickelt hat, so könnten wir nach ‚universellen‘ Abfolgen solcher gepulster Neutrinos suchen, die beispielsweise Primzahlen (1,2,3,5,7…) darstellen. (…) Die andere Klasse von Signalen könnten spezielle charakteristische Neutrino-Signale sein, wie sie ausschließlich aus technischen Prozessen der Kernspaltung oder Kernfusion hervorgehen.“
Die selbstgestellte Frage nach der technischen Umsetzbarkeit des Vorschlags beantworten die beiden Autoren mit dem Entwurf eines weltweiten Netzwerks miteinander verbundener Anlagen, die alle nach der Signatur von Verfallsraten spezifischer radioaktiver Quellen suchen sollen. „Jede dieser Anlagen würde rund 20.000 US-Dollar – ein weltweites Netzwerk aus 1000 Anlagen würde also etwa 20 Millionen Dollar kosten.“
Um diese hohen Kosten zu tragen, könnten die Anlagen zugleich zur Vorhersage von Sonnenstürmen genutzt und damit beispielsweise von Energiekonzernen mitfinanziert und platziert werden. Da ein solches Vorhersagesystem den Konzernen viel höhere Kosten im Falle unvorhergesehener schwerer Sonnenstürme ersparen könnte, scheint die Umsetzung eines NU-SETI-Netzwerks gar nicht so unwahrscheinlich.
– Den vollständigen Artikel finden Sie HIER
© grenzwissenschaft-aktuell.de