Standbild aus einem der jüngst von NORAD veröffentlichten Cockpit-Videos.
Copyright/Quelle: NORAD via X
Washington (USA) – Am 23. September 2024 flogen russische Kampfjets in den nordamerikanischen Luftraum über Alaska ein und wurden hier von Jets des nordamerikanischen Luftverteidigungsbündnisses NORAD abgefangen. Kaum sieben Tage später hat NORAD nun hochauflösende Aufnahmen des Vorfalls veröffentlicht und widerlegt damit einmal mehr die Narrative der US-Regierung darüber, warum vergleichbaren Aufnahmen von UFO-Zwischenfällen bislang nicht veröffentlicht werden können.
„Am 23. September 2024 fingen NORAD-Flugzeuge in der Air Defense Identification Zone (ADIZ) Alaskas sicher und diszipliniert russische Militärflugzeuge ab. Das Verhalten einer russischen Su-35 war unsicher, unprofessionell und gefährdete alle – nicht das, was man von einer professionellen Luftwaffe erwarten würde“, zitiert der X-Account des NORAD-Kommandos des US-Air-Force-General Gregory Guillot in einem Posting und veröffentlichte damit einhergehend hochauflösende Video- und Fotoaufnahmen des Vorfalls.
“On Sept 23, 2024, NORAD aircraft flew a safe and disciplined intercept of Russian Military Aircraft in the Alaska ADIZ. The conduct of one Russian Su-35 was unsafe, unprofessional, and endangered all – not what you’d see in a professional air force.” – Gen. Gregory Guillot pic.twitter.com/gXZj3Ndkag
— North American Aerospace Defense Command (@NORADCommand) September 30, 2024
Tatsächlich ist es nicht das erste Mal, dass die USA derart hochwertige Aufnahmen von Begegnungen mit unautorisierten Flugobjekten und potenziell feindlichen Flugzeugen unmittelbar nach den Vorfällen veröffentlicht hat.
So hatte das US-Verteidigungsministerium beispielsweise im Februar 2023 Cockpit-Aufnahmen rund um den Abschuss des sogenannten „China-Ballons“ veröffentlicht:
Blick auf den „China-Ballon“ kurz vor dem Abschuss durch einen Air-Force-Piloten.
Copyright: Department of Defense
Detailansicht der Nutzlast des „China-Ballons“.
Copyright: Department of Defense
Auch im Oktober 2023 veröffentliche das Department of Defense Cockpitaufnahmen seiner Piloten riskanter Begegnungen zwischen Kampfjets der USA und Chinas im Pazifikraum.
Aufnahmen der Bedrängung eines US-Flugzeugs durch einen Kampfjet der chinesischen Volksbefreiungsarmee.
Copyright/Quelle: US Dept. of Defense
Während es sich bei den obigen Aufnahmen jeweils um Belege für Zwischenfälle mit bekannten und konventionellen Fluggeräten handelte, hat das US-Verteidigungsministerium jedoch bereits mehrfach bestätigt, dass es auch über Aufnahmen vergleichbarer Qualität zu Begegnung von US-Piloten mit unbekannten und unidentifizierten Flugobjekten und Phänomenen im Luftraum (UFOs/UAP) habe. Veröffentlicht wurden diese Aufnahmen bislang allerdings noch nicht.
– So bestätigte etwa das Department der Navy im Juli 2020 gegenüber dem Informationsfreiheitsaktivisten John Greenewald Jr. von TheBlackvault.com zwar die Existenz weiterer Cockpitaufnahmen von UFO-Zwischenfällen, erklärte aber zugleich, dass diese Aufnahmen aber auch zukünftig von einer Deklassifizierung und somit Veröffentlichung ausgenommen seien (…GreWi berichtete)
– Auch Abgeordnete des US-Kongresses bestätigten mittlerweile mehrfach, dass sie in klassifizierten Briefings und Unterrichtungen (u. a. durch Armee-Offizieren und/oder AARO) qualitativ hochwertige UFO-Fotos und Filmaufnahmen von Piloten gezeigt bekommen hätten, die bislang noch nicht veröffentlicht wurden. Unter anderem berichteten dies die Abgeordneten Tim Burchett (…GreWi berichtete) Anna Paulina Luna (…GreWi berichtete) und Matt Gaetz (…GreWi berichtete)
– Im Juni 2023 erklärte der damalige AARO-Direktor Dr. Sean Kirkpatrick vor einem UAP-Studien-Gremium der NASA u. a., dass die Mehrheit der von US-Militärs gemeldeten und von US-Sensorik aufgezeichneten UFO-Sichtungen metallisch anmutende, kugelförmige Objekte („metallic orbs“) seien. „Wir sehen diese Objekte überall auf der Welt und wir sehen, dass diese Objekte sehr interessante Manöver vollziehen“. Als Beispiel zeigte Kirkpatrick die Aufnahme einer MQ-9-Drohne aus dem Nahen Osten, erklärte jedoch zugleich, dass das Objekt auf genau dieser speziellen Aufnahme „kein Beispiel“ für die andernorts beobachteten ungewöhnlichen Eigenschaften aufzeige. Interessanterweise stellte niemand der anwesenden NASA-Wissenschaftler die kritische Nachfrage, warum dann dieses und nicht eines der interessanten Filmbeispiele gezeigt werde (…GreWi berichtete).
– Im März 2023 bestätigte die US Air Force (ebenfalls gegenüber John Greenewald) zwar die Existenz von Aufnahmen der auf den Abschuss des „China-Ballons“ folgenden Abschüsse dreier weiterer (bis heute) unidentifizierter Flugobjekte über Nordamerika verweigerte zugleich jedoch (übrigens bis heute …GreWi berichtete https://www.grenzwissenschaft-aktuell.de/kanadas-verteidigungsministerium-veroeffentlicht-erstmals-foto-des-abgeschossenen-yukon-ufos20240924/) die Veröffentlichung dieser Aufnahmen (…GreWi berichtete)
– Nicht zuletzt berichten UFO-Whistleblower wie David Grusch und Luis Elizondo immer wieder von der Existenz zahlreicher hochaufgelöster UFO-Aufnahmen von US-Piloten, die die Qualität etwa der drei von der Navy offiziell veröffentlichten UFO-Videos (FLIR, GoFast und Gimbal) in den Schatten stellen sollen. Eines dieser Videos, so berichtete Elizondo, sei sogar 23 Minuten lang. Ein weiteres Video zeige ein Objekt, kaum 15 Meter vom Cockpit entfernt.
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Als Begründung nennen Vertreter der US-Regierung, des Verteidigungsministeriums oder auch der US-UFO-Untersuchungsbehörde AARO (All-domain Anomaly Resolution Office) immer wieder den Umstand, dass man durch solche Veröffentlichungen auf geheime Informationen über die eigenen Aufklärungsplattformen preisgeben würde, die selbst geheim seien. Die Geheimhaltung dieser Aufnahmen beziehe sich demnach also nicht auf die abgebildeten Objekte, sondern auf die Technologie und Sensorik, mit der diese Aufnahmen erstellt werden.
Zugleich zeigen aber die bisherigen Veröffentlichungen des AARO, dass es durchaus möglich ist, etwa geheime Telemetrie-Daten unkenntlich zu maskieren.
Die nun veröffentlichten NORAD-Aufnahmen und die Zügigkeit, mit der diese veröffentlicht wurden, sind ein weiteres Beispiel für die Unterschiede, die es offenbar für eine Veröffentlichung offizieller Cockpitvideos macht, ob ein Objekt bekannt und identifiziert werden kann oder ob nicht.
Eine weitere Aufnahme des Abgangvorgangs eines russischen Kampfjets im September 2024 durch US-Maschinen über Alaska.
Copyright/Quelle: NORAD via X
Zugleich hat sich das AARO von Anfang an Transparenz als eines der Hauptziele auf die Fahnen geschrieben. Es bleibt nun abzuwarten, ob diesem auch vom US-Kongress auferlegten Ziel vielleicht unter dem neuen AARO-Direktor Dr. Jon T. Kosloski mehr Aufmerksamkeit geschenkt werden wird als unter dessen Vorgänger. Vor diesem Hintergrund richtet sich derzeit das öffentliche Interesse auf gleich zwei noch für dieses Jahr angekündigte Anhörungen zum Thema UAP/UFOs sowohl vor einem Ausschuss des US-Abgeordnetenhauses als auch des Senats (…GreWi berichtete).
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