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Persönlichkeitsprofil: Können Astrologen besser abschneiden als reiner Zufall?

Symbolbild: AstrologieCopyright: Pixabay License, pixabay.com
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Washington (USA) – Ein US-Forschungsinstitut hat 152 Astrologen mit der Erstellung von Persönlichkeitsprofilen anhand ihrer Geburtsdaten beauftragt, um herauszufinden, ob Astrologen damit über dem Durchschnitt liegen. Das Ergebnis fiel eindeutig aus.

Schon im letzten Jahr hatte das Forschungsinstitut „Clearer Thinking“ mit einer Studie untersucht, ob astrologische Sonnenzeichen (wie Skorpion und Steinbock) Vorhersagen über 37 verschiedene Aspekte im Leben einer Person treffen können – darunter unter anderem zum Bildungsniveau und Anzahl enger Freunde.

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Eine neue Studie zur „seriösen Astrologie“

„Wir stellten fest, dass einige andere Persönlichkeitstests in der Lage waren, viele dieser Faktoren mit einer gewissen Genauigkeit vorherzusagen – Sternzeichen hingegen konnten nicht einen einzigen dieser Aspekte zuverlässig vorhersagen. Als wir die Ergebnisse veröffentlichten, waren einige Astrologen wütend auf uns. Sie argumentierten, dass Sonnenzeichen lediglich „Klatsch-Astrologie“ seien – echte Astrologen hingegen würden mit weitaus komplexeren Systemen arbeiten, die das gesamte Geburtshoroskop einer Person berücksichtigen“, berichten Spencer Greenberg und André Ferretti auf „ClearerThinking.org“.

Inspiriert durch diese Kritik setzte Clearer Thinking“ eine neue Studie Studie an. Diesmal unter direkter Mitwirkung von sechs Astrologen, um die Astrologie selbst zu testen, so wie sie von Fachleuten praktiziert wird. „Um die Herausforderung interessanter zu gestalten, boten wir eine Belohnung von 1.000 US-Dollar für den ersten Astrologen an, der in unserem Test ausreichend gut abschneiden würde.“

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Können Astrologen die Persönlichkeit einer Person besser vorhersagen als der Zufall?

Es gibt viele verschiedene Arten von Astrologie, doch eine grundlegende Behauptung fast aller Varianten ist, dass das Geburtshoroskop einer Person (basierend auf den Positionen der Himmelskörper zum Zeitpunkt ihrer Geburt) Einblicke in ihren Charakter oder ihr Leben bietet.

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„Unser Test, der weiterhin öffentlich zugänglich ist und es jedem ermöglicht, seine astrologischen Fähigkeiten zu prüfen, besteht aus 12 Multiple-Choice-Fragen. Jede Frage enthält umfangreiche Informationen über eine reale Person, die auf deren Antworten zu 43 verschiedenen Fragen basieren. Diese Fragen wurden von Astrologen selbst ausgewählt – wir fragten sie, welche Informationen sie benötigen würden, um das Horoskop einer Person genau zu bestimmen.“

Einige Beispiele für Informationen, die über jede reale Person bereitgestellt wurden:Quelle: Clearer Thinking
Einige Beispiele für Informationen, die über jede reale Person bereitgestellt wurden:
Quelle: Clearer Thinking

Zusätzlich zu diesen Informationen wurden den Astrologen fünf Horoskope präsentiert. Eines davon war das echte Geburtshoroskop der jeweiligen Person (basierend auf ihrem Geburtsdatum, ihrer Geburtszeit und ihrem Geburtsort), während die anderen vier „Ablenkungs“-Horoskope waren, die zufällig generiert wurden. Die Aufgabe der Astrologen bestand darin, herauszufinden, welches der fünf Horoskope das echte war.

Ein Beispiel für eine solche Entscheidungsfrage:Quelle: Clearer Thinking
Ein Beispiel für eine solche Entscheidungsfrage:
Quelle: Clearer Thinking

Insgesamt wurden auf diese Weise 152 Astrologen getestet, die allesamt davon überzeugt waren, dass sie die Aufgabe besser lösen könnten als reines Raten. Ausgeschlossen Teilnehmer aus, die keinerlei astrologische Erfahrung hatten oder nicht glaubten, dass sie selbst besser als der Zufall abschneiden würden.

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Das Ergebnis

Rein zufälliges Raten, hätte durchschnittlich 2,4 von 12 Fragen richtig beantwortet. Trotz ihres hohen Vertrauens in ihre Fähigkeiten schnitten die Astrologen als Gruppe nicht besser ab als reiner Zufall – die Verteilung der Ergebnisse entsprach nahezu exakt der einer zufälligen Auswahl. Auch die Anzahl der korrekten Zuordnungen unterschied sich im Durchschnitt nicht signifikant von einem zufälligen Ergebnis.

Nicht ein einziger Astrologe erzielte mehr als fünf richtige Antworten von 12 – obwohl mehr als die Hälfte der Teilnehmer nach Abschluss des Tests glaubte, dass sie mehr als fünf Antworten richtig hatten.

Ebenfalls interessant: Eine längere astrologische Erfahrung führte nicht zu besseren Ergebnissen: Die erfahrensten Astrologen schnitten nicht besser ab als die restlichen Teilnehmer.

Überraschenderweise gab es unter den Teilnehmerinnen und Teilnehmern zudem nur sehr wenig Übereinstimmung darüber, welches Horoskop zu welcher Person gehört. „Selbst die Astrologen, die sich als besonders erfahren bezeichneten, stimmten nur zu 28 % überein – was kaum höher ist als der Zufallswert von 20 %.“ Die Übereinstimmungsraten unter den Astrologen lagen somit je nach Erfahrungslevel zwischen etwa 21 % und 28 %. „Dies deutet darauf hin, dass selbst unter erfahrenen Astrologen wenig Konsens darüber besteht, wie ein Geburtshoroskop zu interpretieren ist“, so die Studienautoren.

Grafische Darstellung der Ergebnisse der Anzahl der korrekten AussagenQuelle: ClearerThinking.org
Grafische Darstellung der Ergebnisse der Anzahl der korrekten Aussagen
Quelle: ClearerThinking.org

Als Fazit resümieren die ClearerThinking-Autoren:

„Diese Studie wurde in Zusammenarbeit mit Astrologen konzipiert, um einen fairen Test durchzuführen. Unser Ziel war es, eine Studie zu gestalten, die Astrologie unterstützen würde, falls sie gültig ist – und die zeigen würde, wenn sie nicht funktioniert.

Wenn Astrologie funktioniert, wollen wir daran glauben. Wenn sie nicht funktioniert, wollen wir das ebenfalls erkennen. Deshalb haben wir versucht, diese Studie in einer Weise zu gestalten, die einen ehrlichen und objektiven Wahrheitsfindungsprozess widerspiegelt.

Das bedeutet jedoch auch, dass keine einzelne Studie eine endgültige Wahrheit liefern kann – sondern nur starke Hinweise auf eine bestimmte Behauptung. Jede wissenschaftliche Untersuchung, einschließlich dieser, sollte im Kontext anderer Beweise betrachtet werden. Und keine Studie zur Astrologie – egal wie gut sie konzipiert ist – kann jemals beweisen, dass nicht irgendwo auf der Welt jemand existiert, der tatsächlich astrologische Fähigkeiten besitzt. Allerdings glauben wir, dass diese Studie erhebliche Zweifel an den Behauptungen der Astrologen aufwirft.“

Eine detailliertere Auswertung der Studie und ihrer Ergebnisse im englischen Original finden Sie HIER

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Recherchequelle: ClearerThinking.org

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Andreas Müller
Fachjournalist Anomalistik | Autor | Publizist
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