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Raumfahrtwissenschaftler fürchten um die Wissenschaft unter Trump

Symbolbild: Elon Musk referiert am 11. Februar 2025 mit MAGA-Cap und Sohn vor US-Präsident Trump im Oval Office des White House.Copyright: The White House
Symbolbild: Elon Musk referiert am 11. Februar 2025 mit MAGA-Cap und Sohn vor US-Präsident Trump im Oval Office des White House.
Copyright: The White House

Washington (USA) – Die derzeit unter Elon Musk in den USA laufenden Massenentlassungen von Mitarbeitern von Behörden, Ministerien und anderen Regierungsorganisationen machen auch vor der Wissenschaft und Forschungseinrichtungen wie der NASA nicht halt. Die „Planetary Society“ hat nun zu Protesten aufgerufen.

Auf ihrer Internetseite erläutert die „The Planetary Society“ ihren Aufruf wie folgt:

Die Planetary Society lehnt Massenentlassungen von Probezeitmitarbeitern bei der NASA entschieden ab

Die Planetary Society lehnt die plötzliche, undifferenzierte Entlassung von bis zu 1.000 Wissenschaftlern, Ingenieuren und Raumfahrtforschern bei der NASA entschieden ab – die größte unfreiwillige Reduzierung der Belegschaft seit dem Ende des Apollo-Programms. Während wir den Wert von Effizienzsteigerungen und struktureller Optimierung anerkennen, sollten etwaige Änderungen in der Belegschaft darauf abzielen, die Fähigkeit der Behörde zur Erfüllung ihrer Mission zu verbessern. Undifferenzierte Entlassungen dienen diesem Zweck nicht.

Diese Mitarbeiter – von denen viele gerade erst ihre Karriere begonnen haben – sind die Zukunft der NASA. Ihre Entlassung spiegelt nicht ihre Fähigkeiten oder ihr Engagement für die Förderung der US-Interessen im Weltraum wider, sondern einzig die Tatsache, dass sie sich im vergangenen Jahr entschieden haben, der nationalen Raumfahrtbehörde beizutreten.

Wir fordern die Trump-Administration auf, diese willkürliche Entscheidung rückgängig zu machen und gemeinsam mit dem Kongress sowie anderen Beteiligten eine klare Strategie für die anhaltende US-Führungsrolle in der Raumfahrt zu definieren. Zudem muss sichergestellt werden, dass die nationale Raumfahrtbehörde über das erforderliche Personal verfügt, um ihre Mission erfolgreich zu erfüllen.

Laut aktuellen wirtschaftlichen Analysen bietet die NASA einen dreifachen Return on Investment für den Steuerzahler, indem sie über 75 Milliarden US-Dollar zur US-Wirtschaft beiträgt und mehr als 300.000 Arbeitsplätze im ganzen Land unterstützt. Darüber hinaus zeigen Daten des Bureau of Economic Analysis, dass Investitionen in Regierungsprogramme der Haupttreiber des Wachstums der amerikanischen Raumfahrtwirtschaft waren, während das BIP des privaten Sektors zwischen 2018 und 2022 durchschnittlich um 3,0 % gesunken ist. Ein erheblicher Rückgang der Bundesinvestitionen in die NASA hätte daher gravierende Auswirkungen auf die gesamte Raumfahrtwirtschaft und die amerikanischen Fähigkeiten in der Weltraumforschung.

Historisch gesehen war die NASA eine vereinigende Kraft sowohl innerhalb des amerikanischen politischen Systems als auch auf globaler Ebene. Nach der Amtseinführung von Präsident Trump hat die Planetary Society der Administration Empfehlungen vorgelegt, um die einzigartige Rolle der NASA zu nutzen und in den nächsten vier Jahren bedeutende Fortschritte in der Weltraumforschung zu erzielen. Die vollständigen politischen Empfehlungen sind online oder in diesem PDF-Dokument verfügbar.

Begleitend hierzu hat die Planetary Society eine Petition und Protestaufruf für US-Bürger mit vorbereitenden Anschreiben für Kongressabgeordnete online gestellt.

Das Logo der "The Planetary Society"
Das Logo der „The Planetary Society“

Hintergrund
Die „Planetary Society“ ist eine gemeinnützige, nicht-staatliche Organisation, die die Erforschung des Sonnensystems und die Suche nach außerirdischem Leben vorantreiben will. 1980 unter anderem von Carl Sagan gegründet, hat sie mittlerweile mehr als 50.000 Mitglieder in über 100 Ländern.

Auch der von Trump als nächster NASA-Administrator nominierte Jared Isaacman, sorgt in der Wissenschaftsgemeinde für ähnliches ungläubiges Kopfschütteln, wie nie mittlerweile offizielle Ernennung des ehemeligen Impfgegners von Robert F. Kennedy zum US-Gesundheitsminister.

Isaacman ist ein US-amerikanischer Geschäftsmann, Milliardär und Gründer von Draken International, einer privaten Luftflotte für Militärdienstleistungen, und Shift4 Payments, einem Zahlungsabwickler. Aufgrund seiner finanziellen Mittel gehört Isaacman ebenfalls zu kleinen Kreis privater Amateur-Astronauten, die mit Musks SpaceX bereits mehrfach privat ins All geflogen sind. Er selbst vollführte 2024 den ersten kommerziellen Weltraumspaziergang, als er für wenige Minuten die SpaceX-Kapsel verließ. Das Foto von Isaacmans Silhouette ging um die Welt.

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Kritiker befürchten, Isaacman könnte sich, mehr der privaten Kommerzialisierung als den bisherigen wissenschaftlichen Werten der Erforschung des Weltraums verpflichtet fühlen. Zudem sehen sie einige der wichtigsten und bereits geplanten Raumfahrtprogramme der NASA, die etwa die Rückkehr zum Mond, durch Isaacman gefährdet. Dass diese Sorge nicht unbegründet sein könnte, zeigen Isaacman eigene Aussagen in einem SpaceNews-Webinar zur NASA-Budgetfrage: „Die kommenden zwei Jahre werden einem Tsunami gleichkommen, und alles steht zur Debatte.“

Erst kürzlich offenbarten sich die tragischen Auswirkungen der Trump-Musk’schen blinden Kündigungswelle, als dabei „zufällig“ auch wichtige Mitarbeiter der US-Atomsicherheitsbehörde (NNSA) gefeuert wurden.

Recherchequelle: The Planetary Society

© grenzwissenschaft-aktuell.de

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Andreas Müller
Fachjournalist Anomalistik | Autor | Publizist
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Fachjournalist Anomalistik• Sachbuchautor • Publizist

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