Russland plant High-Tech-Klonlabor zur Widerbelebung von Mammut und Höhlenlöwe
Jakutsk (Russland) – Im fernöstlichen Föderationskreis Jakutien planen russische und südkoreanische Genetiker die Errichtung eines hochmodernen Genetik-Zentrums mit dem Ziel, ausgestorbene Tiere der Eiszeit wie das Wollhaarmammut, das Wollnashorn und den Höhlenlöwen durch Klonen wiederzubeleben. Nachdem Präsident Putin selbst kürzlich vor Ort die volle Unterstützung seiner Regierung zugesagt hatte, suchen die Wissenschaftler nun auch internationale Geldgeber.
Hierzu werden die Genetiker um die stellvertretende Rektorin der Northern-Eastern Federal University (NEFU), Evgenia Mikhailova, das Projekt auf dem Mitte September stattfindenden 4th Eastern Economic Forum vorstellen.
Wie die zu untersuchenden Funde solle auch die Forschungsstation selbst in den Permafrostboden eingelassen werden und rund 400 Millionen Rubel (ca. 6 Mio. US-Dollar) kosten, berichtet die „Siberian Times“.
Tatsächlich stammen rund 80 Prozent der eiszeitlichen Funde von im Permafrost seit Jahrtausenden teils bestens konservierten Tierkadavern aus dem Pleistozän und Holozän aus dieser Region. Gemeinsam mit Wissenschaftlern der südkoreanischen „SOOAM Biotech Research Foundation“ unter Professor Hwang Woo-Suk sollen in dem neuen Labor entsprechende Funde aber auch die menschliche Siedlungsgeschichte der nordöstlichsten Region Russlands untersucht werden. Von der einzigartigen genetischen Struktur der hier lebenden ethnischen Gruppen erhoffen sich die Wissenschaftler neue Erkenntnisse über genetische Krankheiten, deren Diagnose und Prävention.
Während sich die Genetiker nun noch um internationale Gelder hat Putin selbst bereits eine umfassende Unterstützung durch die russische Regierung zugesagt: Neben steuerlichen Erleichterung für Investoren werde die Regierung die notwendige Infrastruktur zur Verfügung stellen und modernisieren, berichtet die Zeitung abschließend.
Ob es trotz der erstaunlich gut erhaltenen Kadaver aus dem Permafrost, die teilweise in Form von weichem Gewebe und sogar flüssigem Blut vorliegen (s. Links), je gelingen wird, ausgestorbenen Tiere wie Mammuts, Wollnashörner, Höhlenlöwen oder Eiszeitpferde durch Klonen wiederzubeleben, wird indes selbst unter Experten kontrovers diskutiert.
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