Saturnmond Titan noch erdähnlicher als bislang gedacht
Das Ligeia Mare ist das zweitgrößte Meer in der nördlichen Polarregion des Saturnmonds Titan.
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Copyright: NASA/JPL-Caltech/ASI/Cornell
Ithaca (USA) – Obwohl fast eine Milliarde Kilometer von der Erde entfernt, gleicht der größte Saturnmond Titan unserer Erde in vielen Aspekten: Neben einer dichten Atmosphäre ist Titan auch der einzige Himmelskörper im Sonnensystem mit einem Flüssigkeitskreislauf an der Oberfläche, innerhalb dessen sich allerdings statt Wasser die flüssige Kohlenwasserstoffe Methan und Ethan als Regen und Schnee in Flüsse, Seen und Meere ergießen. Selbst Leben halten Astrobiologen auf Titan für möglich. Neue Beobachtungsdaten zeigen nun, dass der Saturnmond unserer Erde noch ähnlicher ist als bislang angenommen und – wie die Erde – über einen globalen, von Gezeiten abhängigen Meerespsiegel verfügt.
Wie das Team um Alex Hayes von der Cornell University kürzlich im Fachjournal „Geophysical Research Letters“ (DOI: 10.1002/2017GL075518 / 10.1002/2017GL075468) berichtete, basiert ihre Studie auf Daten der kürzlich beendeten Cassini-Mission. Der aufgezeigte Umstand stelle erneut die beeindruckenden Ähnlichkeiten zwischen den beiden Himmelskörpern heraus: „Um einen durchschnittlich gleichen Meeresspiegel stabiler Oberflächenflüssigkeiten zu erhalten, muss es einen aktiven Austausch zwischen den ‚Flüssigkeitskörpern‘ geben.“
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Ähnlich wie auf der Erde, liegt der Wasserspiegel kleinerer Seen auf Titan einige hundert Meter über dem allgemeines Meeresspiegel. Diese Höhenunterschiede seien auch wichtig, da die Flüssigkeitskörper auf Titan offenbar unterhalb der Oberfläche miteinander durch ein Grundwasser-artiges System verbunden sind.
Die flüssigen Kohlenwasserstoffe scheinen also im Titan-Untergrund ganz ähnlich zu fließen, wie das Wasser auf der Erde durch poröses Gestein und Kies auf der Erde, wodurch einander nahe gelegenen Seen regelrecht miteinander kommunizieren und einen gemeinsamen Wasserspiegel aufweisen.
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