Scan-Pyramids-Projektleiter widerspricht Medienberichten über angeblichen Fund einer „geheimen Kammer“ in der Großen Pyramide
Die Große Pyramide von Gizeh.
Copyright: A. Müller, grenzwissenschaft-aktuell.de
Saarbrücken (Deutschland) – In den vergangenen Tagen kursierten immer wieder Berichte über die angebliche Bestätigung der Entdeckung einer „geheimen Kammer“ in der als Cheops-Pyramide bezeichneten Großen Pyramide von Gizeh durch den Leiter des aktuellen Forschungsprojekts „Scan Pyramids“, Mehdi Tayoubi. Gegenüber Grenzwissenschaft-Aktuell hat Tayoubi diesen Meldungen nun deutlich widersprochen.
Die bezüglich dieser Meldung immer wieder genannte Quelle ist ein Artikel in der italienischen Zeitung „La Stampa“ vom 6. August 2017, in dem Tayoubi mit den Worten zitiert wird, dass man zwar wisse, dass es einen „geheimen Raum“ gibt – jedoch noch nicht, wo dieser sich genau befinde.
Mehdi Tayoubi
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Auf Anfrage von GreWi-Herausgeber Andreas Müller erklärte der Leiter des Heritage Innovation Preservation Institute“ (HIP Institute) nun, dass diese Aussage „völlig falsch“ sei und er der „La Stampa“ auch gar kein Interview gegeben habe. In jüngster Zeit habe er lediglich dem französischen „Le Figaro“ ein Interview gegeben, sich dabei aber nur auf die bereits im Oktober 2016 gemachten Entdeckungen (…GreWi berichtete) bezogen.
Zudem stellte er klar, dass er selbst noch nie vorab von einer „geheimen Kammer“ gesprochen habe und mahnte zugleich an, die wissenschaftlichen Ergebnisse abzuwarten.
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Über diese Entdeckungen, so sicherte Tayoubi Müller zu, werde er Grenzwissenschaft-Aktuell sobald wie möglich unterrichten. Den jüngsten GreWi-Exklusiv-Bericht über den Stand der derzeitigen Myonen-Scans in der Großen Pyramide (Stand April 2017) finden Sie HIER.
Hintergrund
Schaubild zum Einsatz der Myonen-Tomografie
Quelle: scanpyramids.orgWie „Grenzwissenschaft-Aktuell.de“ bereits berichtete, suchen die Wissenschaftler mit der von ihnen entwickelten Myonen-Tomographie verborgene Strukturen im Innern der Pyramiden. Hierbei werden kosmische Teilchen, sogenannte Myonen, nach deren Durchdringung der Bauwerke detektiert und so Strukturen – etwa Hohlräume – in deren Inneren abgebildet (s. Diagramm). Dass die Methode tatsächlich dazu geeignet ist, Hohlräume in Pyramiden aufzuzeigen, konnten die Wissenschaftler bereist zuvor bei Tests innerhalb der Knickpyramide von Dahschur eindrucksvoll zeigen (…GreWi berichtete).
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