Washington (USA) – Am gestrigen Dienstag bestätigten sich seit Wochen kursierende Gerüchte darüber, dass der Direktor der erst 2022 neu formierten US-UFO-Untersuchungsbehörde (AARO) ausgetauscht werden soll. Nun ist der Schritt offiziell und bereits ein Interimsdirektor benannt.
UPDATE, 08.11.2023, 22:05h: Mittlerweile liegt auch ein offizielles Statement der stellvertretenden US-Verteidigungsministerin Kathleen Hicks zum baldigen Ausscheiden Kirkpatricks als AARO-Direktor vor. Dieses finden Sie im Original HIER
Zuvor hatten Journalisten wie Ross Coulthart bereits verdächtige Stellenausschreibungen ausfindig gemacht, die wiederum bereits kursierende Gerüchte zu bestätigen schienen, laut derer Dr. Sean Kirkpatrick als Direktor der „All-domain Anomaly Resolution Office“ (AARO) ausgetauscht werden soll bzw. Kirkpatrick selbst eine berufliche Veränderung suche.
Nachdem noch vor wenigen Tagen die Pentagonsprecherin Susan Gough entsprechende Anfragen mit dem Hinweis abgewiegelt hatte, Kirckpatrick bleibe AARO-Direktor und es gäbe derzeit keiner Personalentscheidungen bei der Behörde, bestätigte Kirkpatrick in einem gestern veröffentlichten Interview gegenüber dem US-Politikportal „Politico.com“, dass er nach nunmehr 18 Monate seinen Dienst für die US-Bundesregierung aufgeben werde.
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Tatsächlich habe er schon im vergangenen Jahr seinen geplanten Ruhestand für den Posten des ersten AARO-Direktor aufgeschoben, so Kirkpatrick gegenüber dem Magazin. „Jetzt bin ich bereit, weiter zu ziehen. Ich habe alles das erreicht, was ich mir vorgenommen habe.” Nun wolle er noch letzte Aufgaben vollenden, darunter das erste Paket der historischen Untersuchungen und Dokumentation von US-Regierungsprojekten zu unidentifizierten anomalen Phänomenen.
Weitere berichtet Politico, dass Kirkpatricks Stellvertreter, Timothy (Tim) A. Phillips, als Übergangsdirektor Kirkpatrick so lange vertreten soll, bis ein neuer ordentlicher AARO-Direktor gefunden ist. Die gleichen Gerüchte, die bereits seit etwa einer Woche von Abgang Kirkpatricks verkündet hatten, berichte auch, dass es bereits erste Gespräche mit potenziellen Nachfolgern gegeben habe. Wie schon Kirkpatrick, so hat auch Phillips einen beruflichen Hintergrund in Wissenschaft und Geheimdiensten.
Hintergrund
In seinem Profil auf dem Karriere-Netzwerk „Linkedin.com“ (s. Abb.) finden sich flgenden Informationen zu Timothy (Tim) A. Phillips:„Timothy Phillips ist ein leitender Exekutivbeamter des Nationalen Nachrichtendienstes und ehemaliger Nachrichtendienstoffizier für Südasien im Büro des Direktors der Nationalen Nachrichtendienste (ODNI). Frühere Nachrichtendienstposten umfassen die Positionen: Nationaler Nachrichtendienstfellow am Council on Foreign Relations, Direktor für Missionsintegration bei der Nationalen Geospatial-Geheimdienstagentur; Leiter des Nationalen Nachrichtendienst-Koordinierungszentrums; Chefredakteur von „Intelligence Today„; und Leiter der technischen Sammlung beim ODNI.
Von 2000 bis 2006 diente Phillips als Leiter der Unterstützung für Kriegsführer und Programmmanager für die Defense Information Systems Agency. Herr Phillips ist ein pensionierter Lieutenant Colonel des Marine Corps mit Stabs- oder Kommandoaufgaben in Europa, dem Nahen Osten und Asien. Er ist ein Kriegsveteran mit mehreren Einsätzen im Nahen Osten und in Südasien.
Phillips hat zahlreiche als geheim eingestufte Nachrichtendienstprodukte für hochrangige nationale Politiker verfasst oder mitverfasst.“
Zuvor war Kirkpatrick zusehends in die öffentliche Kritik geraten, weil ihm zuletzt auch von US-Politikern vorgeworfen wurde, mehr zur Geheimhaltung als zur Transparenz im Umgang mit dem UFO-Thema durch und mit AARO beizutragen.
Abschließend zitiert Politico den Noch-AARO-Direktor mit Bezug zu einem von ihm mitverfassten Fachartikel, in dem er gemeinsam mit dem Harvard-Astronomieprofessor Avi Loeb die Möglichkeit diskutiert, dass UFOs bzw. UAP außerirdische Sonden sein könnten, die von einem „Mutterschiff“ aus zur Erkundung der Erde entsandt wurde: „Das beste Ergebnis meiner Arbeit [bei AARO] wäre jenes, dass es wir beweisen könnten, dass es Außerirdische sind. Denn wenn es nicht so ist, dann haben wir [gemeint sind vermutlich die USA] ein noch viel größeres Problem. (…) Wenn wir nicht beweisen, dass es Außerirdische sind, dann müssen wir eingestehen, dass das, was wir hier finden Beweise dafür sind, dass andere in unserem eigenen Hinterhof Dinge tun können. Und das wäre gar nicht gut.“
Bis zum Redaktionsschluss dieser Meldung lag noch keine offizielle Stellungnahme der AARO oder des US-Verteidigungsministeriums zur Personalie vor.
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Recherchequelle: Politico.com, eigene Recherchen grenzwissenschaft-aktuell.de
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