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Seltene Meteoriten legen nahe: Die Erde hatte schon als sie entstand ausreichend eigenes Wasser

Symbolbild: Ozean Copyright: FreePhoto (via Pixabay.com) Pixabay License
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Nancy (Frankreich) – Eine neue Analyse sogenannter Enstatit-Chondrite zeigt, dass dieser Meteortentypus genügend Wasserstoff beinhaltet, um so als potentielle Quelle von mindestens der dreifachen Menge des heutigen Erdenwassers in Fragee zu kommen. Da Enstatit-Chondrite aus Material aus der Frühzeit des inneren Sonnensystems bestehen, legt das Ergebnis nahe, dass unsere Erde bereits von Beginn an über eigenes Wasser verfügte und dieses nicht unbedingt erst später in Form von Asteroiden oder Kometen auf unseren Planeten gelangt sein muss.

Wie das Team um Forscher und Forscherinnen um Laurette Piani vom Centre de Recherches Petrographiques et Geochimiques (CRPG, CNRS) an der Universite de Lorraine gemeinsam mit Kollegen der Washington University in St Louis aktuell im Fachjournal „Science“ (DOI: 10.1126/science.aba1948) berichten, könnte die so zur Verfügung stehende Wassermenge sogar noch über dem Dreifachen der heutigen Erdozeane liegen. Enstatit-Chondrite bestehen nahezu vollständig aus Material aus dem inneren Sonnensystem und damit aus dem gleichen Material, aus dem einst auch unsere Erde entstand.

„Unsere Entdeckung zeigt, dass die Bausteine unseres Planeten vermutlich zu einem bedeutenden Teil zum Erdwasser beigetragen haben“, stellt Piani fest. „Wasserstoffreiches Material war also schon im inneren Sonnensystem vorhanden, als die Felsplaneten teilweise genau daraus entstanden, obwohl die Temperaturen damals natürlich noch zu hoch waren, als dass das Wasser kondensieren konnte.“

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Die nun untersuchten Meteoriten legen demnach nahe, dass das Wasser nicht zwangsläufig von weit weg gekommen sein muss: „Der interessanteste Teil unserer Entdeckung ist der, dass Enstatit-Chondrite, die bislang als nahezu trocken galten, in Wirklichkeit so viel Wasser beinhalten“, kommentiert der Doktorand Lionel Vacher von der Washington University.

Ein rund 10 cm großes Stück des Meteoriten “Sahara-97096”. Ein Enstatit-Chondrit, der rund 0,5 Prozent Wasser beinhaltet. Copyright/Quelle: L. Piani, Museum of Natural History in Paris
Ein rund 10 cm großes Stück des Meteoriten “Sahara-97096”. Ein Enstatit-Chondrit, der rund 0,5 Prozent Wasser beinhaltet.
Copyright/Quelle: L. Piani, Museum of Natural History in Paris

Enstatit-Chondrit-Meteoriten sind vergleichsweise selten und machen derzeit nur rund zwei Prozent innerhalb der bekannten Meteoritensammlungen aus. Doch gerade ihre isotopische Ähnlichkeit mit der Erde, machen sie für die Forschung so interessant: Tatsächlich haben Enstatit-Chondrite ähnliche Sauerstoff-, Titanium- und Kalzium-Isotope wie die Erde und die aktuelle Studie zeigt, dass auch ihre Wasserstoff- und Stickstoffisotope erdähnlich sind. Planetenwissenschaftler nutzen Isotope als unverwechselbare Signaturen für die Herkunft der jeweiligen Elemente.

„Wenn Enstatit-Chondrite zu den Bausteinen unseres Planeten zählen, so wie es ihre isotopische Zusammensetzung nahelegt, so legen unsere Ergebnisse nun nahe, dass diese Art der Chondriten genügend Wasser zur Erde beigeragen haben könnten, um die Herkunft des Erdenwassers auf diese Weise hinreichend zu erklären“, so Vacher.

Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler schlagen vor, dass große Mengen atmospärischen Stickstoffs – der den größten Anteil unserer Atmosphäre ausmacht – ebenfalls von Enstatit-Chondriten stammt.

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Quelle: Washington University St. Louis

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Andreas Müller
Fachjournalist Anomalistik | Autor | Publizist
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