Enceladus: Sonde beprobt außerirdischen Ozean
Die Enceladus-Fontänen im November 2009.
Copyright: NASA/JPL-Caltech/Space Science Institute
Washington (USA) – Am kommenden Mittwoch wird die NASA-Sonde „Cassini“ den Südpol des Saturnmondes Enceladus in gerade einmal 50 Kilometern Höhe überfliegen und könnte dabei so tief wie nie zuvor direkt durch die gewaltigen Eisfontänen fliegen, die von einem unterirdischen Ozean aus Spalten und Rissen in der gewaltigen Eiskruste des Mondes gepresst werden. Die Forscher erhoffen sich auch Rückschlüsse darauf, ob in diesem Ozean Leben entstanden sein könnte.
Der Tiefflug durch die Geysire soll wertvolle Daten und Informationen über Aktivitäten und Zusammensetzung des unter der Eiskruste verborgenen Ozeans liefern, dessen Existenz erst vor einem Monat eindeutig nachgewiesen werden konnte (…GreWi berichtete).
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So wäre etwa der Nachweis von molekularem Wasserstoff starker Hinweis auf hydrothermale Aktivität am Boden des Enceladus-Ozeans und die Menge von Wasserstoff würde Rückschlüsse auf die Stärke dieser Aktivität zulassen.
Schematische Darstellung des Inneren Aufbaus des Saturnmondes Enceladus (Illu.)
Copyright: NASA/JPL-Caltech (dt. Version: grewi.de)
Von den Messungen mit dem Partikelanalyse-Instrument DCA an Bord der Sonde erhoffen sich die Forscher zudem neue Erkenntnisse über die chemische Zusammensetzung der Fontänen, da nun auch aufgrund des bislang tiefsten Durchfluges auch schwerere Moleküle erfasst werden könnten. Zu diesen könnten dann auch organische Moleküle aus dem Wasser des Ozeans gehören. Auf diese Weise werden die Daten auch viel über die mögliche Lebensfreundlichkeit des verborgenen Ozeans offenbaren. Ein direkter Nachweis von Leben im Enceladus-Ozean wird anhand der Daten jedoch nicht möglich sein.
Doch die Cassini-Projektwissenschaftlerin Morgan Cable zeigt sich schon jetzt zuversichtlich: „Leben benötigt hauptsächlich drei Zutaten: Wasser, Chemie und Energie. Und alle diese Zutaten scheinen auf Enceladus vorhanden. (…)
Trotz aller Begeisterung geben die Forscher zugleich aber auch zu bedenken, dass es nach dem Überflug am 28. Oktober noch Wochen bis Monate dauern kann, bis gesicherte Schlussfolgerungen präsentiert werden können.
Nicht zuletzt wird der Überflug auch die bislang am höchsten aufgelösten Aufnahmen der Südpoloberfläche des Enceladus und der Fontänen liefern.
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