Washington (USA) – Nachdem bereits sein Vorgänger die Veröffentlichung der restlichen, noch immer geheimen Akten zum Attentat auf John F. Kennedy zunächst für 2018 angekündigt, dann aber selbst auf den 26. Oktober 2021 vertagt hatte, hatte 2021 auch der damals neue US-Präsident Joe Biden diese Veröffentlichung um etwas mehr als ein Jahr verschoben. Kommende Woche steht nun der Stichtag zur Veröffentlichung der letzten geheimen JFK-Akten an.
Noch im Oktober 2021 hatte das Weiße Haus in einer Pressemitteilung erklärt, die restlichen JFK-Akten am 15. Dezember 2022 freigeben zu wollen. So lange bräuchten die Archivare zusätzlich, um die fraglichen Akten zu prüfen, da sich die Arbeit durch die Einschränkungen in Folge der Corona-Pandemie deutlich verzögert habe. Die Verzögerung sei “notwendig, um mögliche Schäden für die militärische Verteidigung, Geheimdienstoperationen, Strafverfolgungsbehörden und die Beziehungen zu anderen Staaten nicht zu gefährden“, so Biden und wiederholte damit die Erklärungen seines Amtsvorgängers Donald Trump, als dieser 2018 den Aufschub auf Oktober 2021 rechtfertigte. „Dieser Anspruch”, so Biden weiter, stehe „über dem öffentlichen Interesse an einer unmittelbaren Veröffentlichung” der noch ausstehenden JFK-Akten (…GreWi berichtete).
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Wie NBC News aktuell berichtet, seien trotz zahlreicher früher Veröffentlichungskampagnen derzeit weiterhin noch immer rund 16.000 Aktenseiten zum Mord an Kennedy unter Verschluss. 71 Prozent unter 2.000 befragten US-Bürgern und Bürgerinnen hätten sic zudem in einer Umfrage für die Veröffentlichung dr Akten ausgeschlossen und das über die Parteigrenzen hinweg.
Noch immer erhoffen sich also eine Mehrheit der US-Bürger von der Veröffentlichung der Akten weitere Hinweise auf die wirklichen Hintergründe des Attentats auf John F. Kennedy. Eine erneute Verzögerung der Veröffentlichung dürfte also nicht nur bei Historikern für große Enttäuschung sorgen, sondern auch all jene einmal mehr in ihrer der Überzeugung bestätigen, die an der offiziellen Version zweifeln, wonach Kennedy von Lee Harvey Oswald als Einzeltäter ermordet worden sein soll. Weiterhin hält sich auch die Theorie von einer Verschwörung unterschiedlichster Hintermänner bis hin zu direkten Verbindungen Oswalds in die US-Geheimdienste, nach Kuba oder bis hinein in die Sowjetunion.
Zum Thema
Neben Historikern, Autoren und Verschwörungstheoretikern sind auch Interessensgruppen von der Brisanz der noch geheimen Akten überzeugt. So vermutet etwa Jefferson Morley, der Vizepräsident der Mary Farell Foundation, die das größte Online-Archiv zu den JFK-Akten betreibt und im vergangenen Oktober (2022) Joe Biden zur Freigabe der ausstehenden Akten verklagt hatte, dass sich aus rund der noch geheimen 44 Akten ein direkter Bezug zwischen ein Cuba-Programm des US-Auslandsgeheimdienstes CIA und dem späteren angeblichen Attentäter Lee Harvey Oswald herstellen lasse.
In genau einer Woche wissen wir mehr…
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– Alle bislang und jetzt aktuell freigegebene JFK-Akten finden Sie HIER
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Recherchequellen: eigene Recherchen grenzwissenschaft-aktuell.de, NBC
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