Studie: 650 ferne Zivilisationen könnten unsere Konstruktionen erkennen

Eine der ersten Aufnahmen unseres Planeten aus dem Weltraum, aufgenommen von der Crew von Apollo 8 aus einer Distanz von 30.000 Kilometern am 1. Dezember 1968. Copyright: NASA
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Eine der ersten Aufnahmen unseres Planeten aus dem Weltraum, aufgenommen von der Crew von Apollo 8 aus einer Distanz von 30.000 Kilometern am 1. Dezember 1968.Copyright: NASA

Eine der ersten Aufnahmen unseres Planeten aus dem Weltraum, aufgenommen von der Crew von Apollo 8 aus einer Distanz von 30.000 Kilometern am 1. Dezember 1968.
Copyright: NASA

Tbilissi (Georgien) – Eine aktuelle Studie versucht die Frage zu beantworten, ob die Merkmale unserer eigenen Zivilisation, also künstliche Konstruktionen auf der der Erde, für ferne fortgeschrittenen Zivilisationen überhaupt als solche erkennbar wären.

Wie Zaza N. Osmanov von der Free University of Tblissi und dem Georgian National Astrophysical Observatory vorab via ArXiv.org erläutert, hat er diese Frage „auf der Grundlage der Gesetze der Physik, zu beantworten versucht“.

Das Ergebnis: Unsere größten Konstruktionen könnten von einer Zivilisation vom Typ II bis auf eine maximale Distanz von 3000 Lichtjahren entdeckt werden, sofern bestimmte Bedingungen erfüllt sind.

Hintergrund: Die Karadaschow-Skala

Der Astrophysiker Nikolai Semjonowitsch Kardaschow (1932-2019) vor dem Hintergrund einer Illustration der nach ihm benannten Kardaschow-Skala zur Einteilung fortgeschrittener außerirdischer Zivilisationen. Copyright: Gemeinfrei

Der Astrophysiker Nikolai Semjonowitsch Kardaschow (1932-2019) vor dem Hintergrund einer Illustration der nach ihm benannten Kardaschow-Skala zur Einteilung fortgeschrittener außerirdischer Zivilisationen.
Copyright: Gemeinfrei

Grundsätzlich teilte die noch von Kardaschow selbst definierte Skala entsprechende Zivilisationen in drei Kategorien, deren Grundlage auf der Energienutzung und -Gewinnung der so kategorisierten Zivilisationen basiert:

Typ I: Die Zivilisation ist auf der technologischen Stufe der heutigen irdischen Menschheit

mit einem Energieverbrauch (Stand 1964) von 4 ⋅ 10hoch12 Watt. Später wurde dieser Typdahingehend angepasst und von einer zeitlichen Zuordnung befreit, dass die so beschriebene Zivilisation in der Lage ist, die gesamte auf einem Planeten verfügbare Leistung zu nutzen. Das sind ungefähr 10hoch16 – 10hoch17 Watt. (Für unsere Erde liegt dieser Wert bei etwas mehr als 1 ,74 ⋅ 10hoch17 Watt.)

Typ II: Die Zivilisation ist in der Lage, die Gesamtleistung ihres Zentralsterns zu nutzen (etwa durch die Konstruktion sogenannter Dyson-Sphären) Das sind ungefähr 4 ⋅ 10hoch26 Watt.

Typ III: Die Zivilisation ist in der Lage, die Gesamtleistung einer Galaxie zu nutzen. Das wiederum entspricht ungefähr 4 ⋅ 10hoch37 Watt.

Eine Typ-II-Zivilisation ist also etwa mit zehn Milliarden (10.000.000.000) Typ-I-Zivilisationen vergleichbar, eine Typ-III-Zivilisation mit hundert Milliarden (100.000.000.000) Typ-II-Zivilisationen. Die genauen Verhältnisse können um eine oder zwei Größenordnungen schwanken, aber es ist erkennbar, dass die Skala exponentiell ist.
(Quelle: Wikipedia)

„Die Studie geht von der Idee aus, dass ferne fortgeschrittene Zivilisationen vom Typ-II mit Hilfe optischer Interferometrie und Mega-Teleskopen Konstruktionen von mehr als 10 Meter Länge räumlich bis auf eine Distanz von maximal 3000 Lichtjahren auflösen und somit erkennen könnten“, führt Osmanov aus. „Zivilisationen vom Typ-I bräuchten hierfür jedoch schon ungewöhnlich große Teleskope.“

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Anhand der sogenannten Drake-Gleichung, die versucht, die Anzahl der technischen, intelligenten Zivilisationen in unserer Galaxie abzuschätzen, kommt Osmanov auf etwa 650 potenzielle Zivilisationen, die auf diese Weise unsere künstlichen Bauwerke und Konstruktionen als solche erkennen könnten.




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Recherchequelle: ArXiv.org

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