In Kooperation mit der Gesellschaft für Anomalistik e.V (GfA) stellt Grenzwissenschaft-Aktuell.de deren Rubrik “Studie des Monats” vor. Die aktuelle Studie widmet sich anomalen Interaktionen von Gehirnvorgängen bei eineiigen Zwillingen.
Über die starke Verbundenheit von eineiigen Zwillingen wurde schon viel berichtet. Sie zeigt sich in erstaunlichen Parallelen in den Lebensverläufen, Verhaltensweisen und Vorlieben von kurz nach der Geburt getrennten Zwillingen besonders eindrucksvoll.
Bei Experimenten zur außersinnlichen Wahrnehmung hat man die Erfahrung gemacht, dass Personen, die sich nahestehen, tendenziell besonders gut abschneiden. Dementsprechend attraktiv ist es, eineiige Zwillinge als Versuchsteilnehmende einzusetzen.
Das Hauptproblem dabei ist natürlich, dass sie aufgrund der relativen Seltenheit in der Bevölkerung nur relativ schwer als Versuchspersonen zu gewinnen sind. In der hier vorgestellten Studie des Monats ist es den beiden australischen Forscher:innen Richard Silberstein und Felicity Bigelow gelungen, mit fünf eineiigen Zwillingspaaren ein Experiment zur Untersuchung von potenziellen signifikanten Korrelationen in den Gehirnfunktionen der jeweils beteiligten Zwillinge durchzuführen.
Obwohl im Artikel von „Sender“ und „Empfänger“ die Rede ist, die in zwei getrennten Räumen eine Serie von Bildern (Sender) bzw. ein Bild (Empfänger) zu betrachten hatten, handelt es sich nicht um einen klassischen Telepathie-Versuch, bei dem der Sender mentale Inhalte an den Empfänger aktiv zu übermitteln versucht. Die Gehirnaktivität (funktionelle Konnektivität) wurde bei beiden gemessen, wobei zeitliche Korrelationen von Veränderungen in den Gehirnen festgestellt wurden.
Vereinfacht ausgedrückt: Die Gehirnaktivitäten von Sender und Empfänger waren synchronisiert. Wenn sich im Sender bei der Betrachtung eines neuen Bildes nach einer kurzen Pause eine Änderung in der Gehirnaktivität zeigte, konnte man häufig, d.h. in statistisch signifikantem Ausmaß, ebenfalls eine Änderung beim Empfänger feststellen, obwohl dieser permanent nur ein einziges Bild betrachtete.
Mit diesem Ergebnis hat sich erneut gezeigt, wie vielversprechend parapsychologische Experimente mit eineiigen Zwillingen sind und generell, dass sich der Aufwand, mit „begabten“ Teilnehmenden zu arbeiten, lohnt.
Die Studie finden Sie unter folgendem Link:
Silberstein, R.B., & Bigelow, F.J. (2024). Brain functional connectivity correlates of anomalous interaction between sensorily isolated monozygotic twins. Frontiers in Human Neuroscience, 18:1388049. doi: 10.3389/fnhum.2024.1388049
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