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Studie zeigt: Gravitation von Sonne und Mond beeinflusst Tiere und Pflanzen

Symbolbild. Copyright: artbrandy (via Pixabay.com) / Pixabay License
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Sao Paulo (Brasilien) – Vom wissenschaftlichen Mainstream meist vernachlässigt, schwelt von jeher eine Diskussion darüber, ob und wie Sonne und Mond über bereits bekannte Mechanismen hinaus Auswirkungen auf die biologischen Rhythmen von Tieren und Pflanzen haben. In einer aktuellen Studie zeigen brasilianische und britische Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen nun, dass sich die Himmelsmechanik des Sonne-Erde-Mond-Systems durchaus auf Tiere und Pflanzen auswirkt.

Wie das Team um Cristiano de Mello Gallep at the University of Campinas (UNICAMP) und Daniel Robert von der University of Bristol aktuell im „Journal of Experimental Botany“ (DOI 10.1093/jxb/erab462) berichtet, unterliege „alle irdische Materie, ganz gleich ob tot oder belebt, den Effekten der Gravitationskräfte von Sonne und Mond, wie sie sich etwa in den Gezeiten ausdrücken“. Dazu führt Gallep weiter aus: „Die periodischen Schwankungen weisen zwei tägliche Zyklen auf und werden monatlich und jährlich durch die Bewegungen dieser beiden Himmelskörper moduliert. Alle Organismen auf unserem Planeten haben sich in diesem Kontext entwickelt. Was wir in unserer Studie versuchen zu zeigen ist der Umstand, dass die Gezeitenkräfte eine empfindliche und potente Kraft darstellen, die schon immer die rhythmischen Aktivitäten dieser Organismen beeinflusst hat.“

In ihrer Studie haben die Forschenden zunächst eine ausführliche Analyse der bislang vorliegenden Literatur und eine Meta-Analyse bereits vorhandener Daten durchgeführt, die gravitative Kausalitäten noch nicht vollständig in Betracht gezogen hatten: Zum einen handelte es sich dabei um eine Studie zur Aktivität von Asseln (Isopden). Eine andere Studie untersuchte das Reproduktionsverhalten von Korallen und eine dritte Studie die Wachstumsmodulation von Sonnenblumenkeimlingen.

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„Die Daten zeigen, dass in Abwesenheit anderer rhythmischer Einflüsse wie Beleuchtung und Temperatur, lokale Gezeitenkräfte ausreichen, um das zyklische Verhalten dieser Organismen zu beeinflussen. Die Ergebnisse stellen die Gültigkeit sogenannter Free-Run-Experimente in Frage, innerhalb derer unterschiedliche Umweltfaktoren kontrolliert werden können, die jedoch gravitative Schwankungen nicht berücksichtigen.

Dennoch sind diese Schwankungen ja vorhanden, lassen sich auch nicht kontrollieren und können das Verhalten von lebenden Organismen beeinflussen.“

Tatsächlich sind bereits viele der rhythmischen Muster, die Organismen aufzeigen, recht gut bekannt und erforscht, darunter etwa Tagesrhythmen, die mit dem Tag-Nacht-hell-dunkel-Zyklus einhergehen. „Allerdings bleiben einige dieser rhythmischen Verhaltensmuster auch dann erhalten, wenn der Faktor Licht unter Laborbedingungen gezielt isoliert und auch der Beitrag anderer Umweltfaktoren untersucht, verstanden und entsprechend isoliert wurde.

Am Beispiel einer Verhaltensstudie von Küstenorganismen wie Krustentieren, deren Verhalten sich für gewöhnlich an den Rhythmus von Ebbe und Flut anpasst, die jedoch aus ihren natürlichen Habitaten entfernt wurden, zeigen die Forschenden um Gallep, dass sich deren Verhalten auch im küstenfernen kontrollierten Labor auf einen in etwa 12,4-stünden Zyklus anpasst, der wiederum der lunisolaren Dynamik entspricht. „Dieses Muster bleibt mehrere Tage lang vorhanden und stimmt jeweils weiterhin mit den lunisolaren Gezeiten von jenen Orten überein, von denen die Organismen in der Natur entfernt wurden.“

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Auch wenn der kombinierte gravitative Effekt von Sonne und Mond nur mit einem Millionstel der Gravitation der Erde selbst übereinstimmt, so sei dies offenbar noch genug, um nicht nur bedeutende gezeitenbedingte Schwankungen in Meeren, Flüssen und Seen, zu verursachen, sondern auch um tektonischen Platten zu bewegen. „Auch der Teilchenbeschleuniger LHC des Europäischen Kernforschungszentrums CERN, mit seinem Durchmesser von 27 Kilometern, wird vertikal um etwa 1 Millimeter durch diese Schwerkraftschwankungen verschoben, sodass die CERN-Wissenschaftler ihre experimentellen Berechnungen entsprechend anpassen müssen.“

Abschließend stellen die Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen um Gallep weiter fest, dass Gravitationszyklen aber nicht nur einfache Organismen beeinflussen. „Wissenschaftliche Studien zeigen auch, dass auch wir Menschen in fortwährender natürlicher Lichtabgeschiedenheit zyklische Schwankungen bei Wach- und Schlafphasen, Essenszeiten und Stoffwechselfunktionen zwischen 24,4-24,8 Stunden entwickeln – was wiederum dem Mondzyklus entspricht.“

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Recherchequelle: FAPESP

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Andreas Müller
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