Studie zeigt: Mondzyklus beeinflusst doch unseren Schlaf
Seattle (USA) – Bereits seit Jahrhunderten sind Menschen davon überzeugt, dass der Mond verschiedene Bereiche unseres seelischen wie physischen Lebens beeinflusst. Obwohl immer wieder auch wissenschaftliche Studien den Einfluss des Mondes belegen, herrscht weiterhin auch große Skepsis an der empirischen Beweisbarkeit der „Kraft des Mondes“ und gerne wird dieses in den Bereich der sogenanter Esoterik verbannt. In einer aktuellen Studie zeigen US-Forscher nun aber einmal mehr, dass der Mond, bzw. dessen Zyklen, durchaus einen sogar wichtigen Teil unseres Lebens beeinflusst: unseren Schlaf.
Wie das Team aus Wissenschaftlern und Wissenschaftlerinnen der Universitäten von Washington, Yale und Quilmes in Argentinien aktuell im Fachjournal “Science Advances” (DOI: 10.1126/sciadv.abe0465) berichten, schwanken die Schlafzyklen von Menschen in Abhängigkeit zum 29,5-tägigen Mondzyklus messbar, was zu weniger Schlaf in den Tagen vor Vollmond führt. Interessanterweise finde sich dieser Einfluss sowohl bei Naturvölkern wie auch bei den Menschen der technologisch dominierten sog. Zivilisation. Wie es trotz der zahlreichen modernen Einflüsse wie künstliche Licht- und Geräuschpegel etwa in Großstädten, auch heute noch zu dieser Übereinstimmung kommt, bleibe aber weiterhin rätselhaft.
Wie die Forschenden um Prof. Horacio de la Iglesia von der University of Washington erläutern, deute das entdeckte allgegenwärtige Schlaf-Muster daraufhin, dass unser natürlicher Schlaf-Wach-Rhythmus sich mit dem Mondzyklus synchronisiert oder zumindest von diesem geführt wird.
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Tatsächlich stören künstliche Reizquellen wie Licht und Lärm den natürlichen Tag-Nacht-Rhythmus, wenn wir beispielsweise später zu Bett gehen, geschweige denn einschlafen. Anhand von Armband-Sensoren beobachteten die Forschenden den Schlaf-Wach-Rhythmus von Menschen in drei argentinischen Gemeinschaften in der Provinz Formosa, die unterschiedlichen Zugang zu Elektrizität haben: Eine der Gruppen lebt in einem Dorf gänzlich ohne Elektrizität, eine andere mit nur eingeschränktem Zugang dazu und die dritte Gruppe bewohnt ein normal elektrisch versorgtes Dorf. Verglichen wurden die in Argentinien gewonnenen Werte dann auch mit Daten von College-Studenten aus dem Großraum Seattle.
“Wir können eine deutliche lunare Modulation unseres Schlafrhythmus aufzeigen, wenn Menschen in den Tagen auf Vollmond zu zusehends später einschlafen”, so de la Iglesia und führt dazu weiter aus: “Obwohl sich dieser Effekt wesentlich deutlicher in ländlichen Gegenden oder gar in Gemeinschaften ohne intensivere Nutzung von Elektrizität abzeichnet, findet er sich aber auch noch in den großen Städten.
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Die aufgezeigte Abhängigkeit unseres Schlafverhaltens vom lunaren Zyklus wird die zukünftige Schlafforschung beeinflussen, sind sich die Autoren und Autorinnen der Studie sicher: „Es gab immer schon die Vermutung, dass die Mondphasen eine Auswirkung auf unser Verhalten und besonders auf unseren Schlaf haben – und das auch in urbanen, künstlich erleuchteten Umgebungen, in denen die wenigsten die jeweils aktuelle Mondphase überhaupt wahrnehmen oder kennen, solange sie nicht gezielt danach aus dem Fenster schauen. Zukünftige Untersuchungen sollten sich nun auf die Frage konzentrieren, wie dieser Einfluss entsteht und wie er sich auswirkt. Wirkt der Mond durch unsere innere Uhr, oder sind es Signale die unsere Schlafzeitabstimmung beeinflussen. Es gibt noch vieles, was es über diesen Effekt zu verstehen gibt.“
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