Suche findet 461 bislang unbekannte Objekte jenseits des Neptun
Seattle (USA) – Im Rahmen der Himmelsdurchmusterung „Dark Energy Survey“ haben Astronomen und Astronominnen 461 neue sogenannte Transneptunische Objekte (TNOs), also Himmelskörper des Sonnensystems jenseits der Neptunbahn entdeckt. Einige davon weisen Abweichungen von den erwarteten Bahneigenschaften auf, die wiederum bei der Suche nach Planet Nine eine Rolle spielen könnten.
Insgesamt sechs Jahre lang hat die „Dark Energy Survey“ eigentlich Daten zusammengetragen, anhand derer sich Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen eine genauere Vorstellung von der Verteilung Dunkler Materie im Universum erhoffen. Ein Nebenprodukt dieser Himmelsbeobachtungen war die Entdeckung von 817 bislang unbekannten Objekten, von denen das Team um Pedro Bernardinelli von der University of Washington 416 nun vorab via ArXiv.org beschrieben hat.
Alle diese Objekte sind mindestens 30 Astronomische Einheiten (1 AE = Abstand zw. Erde und Sonne) von der Sonne entfernt. Zu den bislang bekannten, rund 3.000 TNOs gehören auch der einstige neunte Planet des Sonnensystems und heutige Zwergplanet Pluto, der Zwergplanet Eris, sowie zahlreiche kleinere Objekte im Kuipergürtel wie etwa das Objekt Arrokoth (ehemals Ultima Thule), das 2019 von der NASA-Sonde „New Horizons“ erkundet wurde (…GreWi berichtete).
Neun der nun beschriebenen Objekte sind sogenannte „extreme Trans-Neptunians“ (eTNOs), deren extrem elliptische Umlaufbahn sie mindestens 150 AE von der Sonne wegführt. Wiederum vier Objekte davon gelangen auf ihren Bahnen sogar bis auf 230 AE Distanz zur Sonne und werden so auch nicht mehr von der Schwerkraft des Neptuns beeinflusst. Ihre ungewöhnlich gestreckten Umlaufbahnen legen somit nahe, dass die Körper dem Gravitationseinfluss eines anderen Objekts im äußersten Rand des Sonnensystems unterliegen und von diesem abgelenkt werden. Einige Astronomen vermuten in diesem Objekt einen noch unbekannten großen Planeten unseres Sonnensystems, den sogenannten Planet Nine (…GreWi berichtete).
Die neuen Entdeckung könnten Astronomen und Astronominnen dabei helfen, zu bestimmen, ob die Bahnabweichungen tatsächlich von nur einem planetengroßen Objekt (Planet 9), von der kombinierten Schwerkraft kleinerer Objekte verursacht werden oder ob es sich nur um ein statistisches Artefakt handelt.
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Recherchequelle: ArXiv.org
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