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Suche nach Leben in außerirdischen Ozeanen könnte schwieriger sein als gedacht

Gegen-Sonnenlichte-Aufnahmen der Wassereis-Gas-Fontänen, die aus der Südpolregion des Saturnmondes Enceladus austreten und von einem tief unter dem kilometerdicken Eispanzer des Mondes verborgenen Salzwasserozean gespeist werden Copyright: NASA/JPL
Gegen-Sonnenlichte-Aufnahmen der Wassereis-Gas-Fontänen, die aus der Südpolregion des Saturnmondes Enceladus austreten und von einem tief unter dem kilometerdicken Eispanzer des Mondes verborgenen Salzwasserozean gespeist werden
Copyright: NASA/JPL

Reading (Großbritannien) – Selbst wenn es gelingt, direkt Proben aus extraterrestrischen Gewässern, wie etwa den unter kilometerdicken Eiskrusten verborgenen Ozeanen der Eismonde von Jupiter und Saturn, entnehmen können, könnte sich die Suche nach Leben in diesen Gewässern als schwieriger erweisen als bislang gedacht.

Wie das Team um Flynn Ames von der University of Reading aktuell im Fachjournal „Communications Earth and Environment“ (DOI: 10.1038/s43247-025-02036-3) berichtet, haben sie sich bei ihren Untersuchungen auch den Saturnmond Enceladus konzentriert, der sein Ozeanwasser durch Risse in seiner eisigen Oberfläche ins All presst. Die für diese Vorgänge verantwortliche Physik außerirdischer Ozeane könnte möglicherweise verhindern, dass Hinweise auf Leben aus einer solchen Tiefsee an die Oberfläche gelangen, wo wir sie nachweisen können.

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Schichtbildung in außerirdischen Ozeanen

Laut den Ergebnissen bilden sich im Enceladus-Ozean – ähnlich wie Öl und Wasser in einem Glas – verschiedene Schichten, die den Transport von Materialien vom Meeresgrund zur Oberfläche erheblich verlangsamen.

„Chemische Spuren, Mikroben und organische Stoffe – all jene verräterischen Anzeichen für Leben, nach denen Wissenschaftler suchen – könnten auf ihrem Weg durch die unterschiedlichen Ozeanschichten zerfallen oder sich verändern“, so die Forschenden. „Diese biologischen Signaturen könnten so stark modifiziert sein, dass sie unkenntlich werden, bevor sie die Oberfläche erreichen, wo Raumsonden sie analysieren könnten – selbst wenn in den Tiefen des Ozeans tatsächlich Leben existiert.“ v

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Auf diese Weise würden diese natürlichen Barrieren also Partikel und chemische Spuren von Leben für Hunderte bis Hunderttausende von Jahren in den Tiefen gefangen halten. Bisher nahm man an, dass diese Stoffe innerhalb weniger Monate effizient an die Oberfläche gelangen könnten.

„Während die Suche nach Leben weitergeht, müssen künftige Raumfahrtmissionen besonders vorsichtig sein, wenn sie Proben ausschließlich aus den oberflächennahen Gewässern von Enceladus entnehmen.“

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Auswirkungen auf die Suche nach Leben im Sonnensystem

Die Studie, die auf Computermodelle zurückgreift, die auch zur Erforschung der irdischen Ozeane verwendet werden, hat weitreichende Konsequenzen für die Suche nach Leben im Sonnensystem und darüber hinaus.

Da immer mehr eisbedeckte Ozeanwelten um die äußeren Planeten und ferne Sterne entdeckt werden, könnte ein ähnliches Schichtungsverhalten dieser Ozeane dafür sorgen, dass Spuren von Leben und dessen Bausteinen in tiefere Wasserschichten eingeschlossen bleiben – und von der Oberfläche aus nicht nachweisbar sind. Selbst auf Welten wie Enceladus, wo ozeanisches Material scheinbar bequem ins All geschleudert wird und für Raumsonden zugänglich ist, könnte der lange Weg von der Tiefsee zur Oberfläche entscheidende Beweise verwischen oder vernichten.

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Recherchequelle: University of Reading

© grenzwissenschaft-aktuell.de

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Andreas Müller
Fachjournalist Anomalistik | Autor | Publizist
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