Teegardens Stern: Auf gleich zwei Planeten nur 12,5 Lichtjahre entfernt könnte es Wasser und Leben geben
Jerusalem (Israel) – Erst im vergangenen Juni entdeckten Astronomen gleich zwei erdartige Planeten, die den nur 12,5 Lichtjahre entfernten Teegardens Stern innerhalb dessen lebensfreundlicher Zone umkreisen (…GreWi berichtete). Jetzt zeigt eine neue Studie, dass es auf beiden dieser Planeten tatsächlich flüssiges Wasser und damit die Grundlage zumindest des irdischen Lebens geben könnte – und das selbst unter bislang an kritisch bewerteten Umständen.
Wie Amri Wandel von der Hebrew University of Jerusalem und Lev Tal-Or
von der Tel Aviv University aktuell im Fachjournal “The Astrophysical Journal Letters” (DOI: 10.3847/2041-8213/ab2df7) berichten, haben sie in Simulationen jene Atmosphären ermittelt, derer es bedarf, damit auf den beiden erst kürzlich Planeten Wasser in flüssiger Form existieren kann.
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Obwohl bislang noch nicht bekannt ist, ob die beiden bislang noch als „b“ und „c“ bezeichneten Planeten um Teegardens Sterns überhaupt Atmosphären besitzen, zeigen die neuen Simulationen, dass es in beiden Fällen schon lediglich sehr dünner Atmosphären bedarf, damit auf den Planeten flüssiges Wasser existieren kann und das selbst deutlich dichtere Atmosphären als jene der Erde, dort Wasser in flüssiger Form erlauben würden.
Astronomen vermuten zudem, dass die beiden Planeten an ihren Stern rotationsgebunden sind diesem also – ähnlich wie der Mond der Erde – stets die gleiche Seite zuwenden. Doch während dies von einigen Planetenwissenschaftlern als lebensfeindliche Eigenschaft angesehen wird, da sich derartige Planeten einseitig aufheizen bzw. abkühlen, gehen Wandel und Kollegen wie auch einige andere Wissenschaftler davon aus, dass möglicherweise vorhandene Atmosphären diesem Effekt entgegenwirken und die Planeten damit lebensfreundlich machen würden.
Hintergrund
Auf der Erde variieren die Oberflächentemperaturen zwischen den Polen und dem Äquator zwar deutlich, aber in gemäßigten Grenzen. Rotationsgebundene Planeten hingegen weisen deutlich stärkere Temperaturextreme auf, da sich die dem Stern zugewandte stark aufheizen. Existiert jedoch eine Atmosphäre, so könnten Winde die Temperaturen auf den Planeten verteilen (…GreWi berichtete).
Wie Wandel und Tal-Or berichten, bedürfte es Atmosphären von etwa einem Drittel der bis hin zur 17-fachen Dichte unserer Erde, um flüssiges Wasser auf der Oberfläche zu erlauben. Sollten die Planeten dann auch noch rotationsgebunden sein, würde es auf mindestens einer der beiden Welt mindestens eine Region geben, innerhalb derer flüssiges Wasser existieren könnte.
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