Telepathie im Traum – Neuro-Psychologe schlägt KI-basierten Psi-Test vor
Boston (USA) – Die Frage, ob Menschen zur Gedankenübertragung, zur Telepathie in der Lage sind, wird zumindest gefühlt schon seit Ewigkeiten zwischen Befürwortern und Skeptikern kontrovers diskutiert. Ein Hauptproblem der Parapsychologie war bislang die mangelnde Objektivität, mit der sich entsprechende Behauptungen nur schwer wertfrei und wissenschaftlich überprüfen ließen. Der Neurologie-Professor Dr. Patrick McNamara hat nun einen Weg vorgeschlagen, wie diese Objektivität mit Hilfe künstlicher Intelligenz (KI) erfüllt werden kann.
Wie der außerordentliche Professor für Neurologie an der Boston University School of Medicine und als Traumforscher bekannte Wissenschaftler aktuell auf „PsychologyToday.com“ ausführt, gebe es zwar zahlreiche Meta-Studien, die Traumeffekte mit Verbindungen zu Psi-Phänomenen belegen, doch werde dieser Umstand, obwohl substanziell, glaubwürdig und deutlich belegt, von der allgemeinem Wissenschaftsgemeinde kaum wahrgenommen, die sich von der Realität übersinnlicher Psi-Phänomene immer noch nicht ausreichend überzeugt zeige.
Hintergrund
Neben der gezielten Telepathie im Wachzustand gibt es auch Menschen (Medien) die behaupten, Gedankenbilder auch an schlafende Personen übertragen zu können – ein Feld, dass McNamara als Traumforscher besonders fasziniert. Das klassische Experiment hierzu sieht wie folgt aus: Ein „Absender“ ist darum bemüht, einem sich in der REM-Schlafphase (Traumphase) und an einem anderen Ort befindenden „Empfänger“ Gedankenbilder per Gedankenübertragung zu senden. Nachdem diese “Übertragung” abgeschlossen ist, wird der Empfänger geweckt und soll mittels eines Traumberichts beschreiben, was er geträumt hat. „Absender und Empfänger kennen sich dabei nicht und der Experimentator und die unabhängigen Bewerter sind ‚verblindet‘, kennen also das Gedankenbild, dass der ‚Absender‘ geschickt hat, nicht“, erläutert der Neuropsychologe und führt dazu weiter aus: „Angesichts der dann veröffentlichten Vorgabe stufen dann die Bewerter den Traumbericht bezüglich der darin beschriebenen Ähnlichkeiten zu dem gesendeten Gedankenbild ein. Hat der Absender beispielsweise ein Bild von Präsident Obama geschickt und der Empfänger beschriebt einen Traum, in dem Obama vorkommt, würde der Versuch als Treffer gewertet.“
Allerdings ergibt sich sowohl für Skeptiker wie auch für die Vertreter der Telepathie ein Hauptproblem derartiger Versuche: Der stets subjektive Charakter des Traumberichts, kann doch nie eindeutig ausgeschlossen werden, dass dieser voreingenommenen Erinnerungen oder anderen unkontrollierbaren Faktoren unterworfen ist, beispielsweise der Fehlbarkeit und Motivation des träumenden Empfängers. „Schlussendlich können wir niemals mit 100-prozentiger Sicherheit wissen, ob der Empfänger tatsächlich von einem Bild Obamas geträumt hat.
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Eine Lösung dieses Dilemmas sieht McNamara in neusten bildgebenden Technologien und der sogenannten künstlichen Intelligenz (KI). „Kombiniert mit KI-Logarithmen können wir mit funktioneller Magnetresonanztomographie (fMRT) und der Multi-voxel pattern analysis (MVPA) anhand gemessener Hirnaktivitätsmuster durchaus konkrete Kategorien von Trauminhalten und sogar Bilder ablesen und mit großer Wahrscheinlichkeit korrekt benennen (…GreWi berichtete, siehe Links). Wir könnten also die subjektiven Traumberichte des Empfängers außer Acht lassen und objektiv regelrecht nachschauen, was der Empfänger geträumt hat.“ Hierzu analysiert die KI sowohl Tausende von Bildvorlagen als auch die dazu passenden Hirnaktivitätsmuster der Testperson, der diese Bilder gezeigt werden. Am Ende dieses Lernvorgangs kann das System dann anhand der leicht messbaren Hirnaktivität auf die Gedanken- bzw. Trauminhalten rückschließen und das, dies zeigen bisherige Versuche, mit erstaunlicher Genauigkeit.
“Wir könnten also doppelverblindete Experimente durchführen und uns an den Aussagen der KI anhand der Hirnaktivität orientieren”, erläutert der Wissenschaftler. „Wenn wir dann weiterhin starke Trefferquoten in den Experimenten erzielen, könnte mit Recht behauptet werden, dass wir einen Psi-Effekt objektiv nachgewiesen haben. Wenn dann diese Ergebnisse auch noch zeigen, dass die tatsächliche Trefferquote über jener der Bewertung des subjektiven Traumberichts durch die Bewerter liegt, könnte sogar geschlussfolgert werden, das frühere Trefferquoten bislang unterschätzt wurden. Aber auch wenn die KI-Trefferquote mit jenen der früheren Bewertungen übereinstimmen würde, wäre dies eine Bestätigung eines realen Psi-Effekts. Lediglich wenn sowohl die subjektiven Traumberichte als auch die Hirnaktivitätsmuster eine deutlich geringere Trefferquote als bisher aufzeigen oder wenn die Ergebnisse unterhalb der Quote für Zufallstreffer liegen würde, würden die Beweise gegen Psi sprechen“, so der Neurologe abschließend.
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Quelle: Psychology Today
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