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Thylacine: Großspende ermöglich modernstes Klon-Labor für Wiederbelebung des Tasmanischen Tigers

Einer der letzten überlebenden Tasmanischen Tiger im Zoo von Hobart um 1928. Copyright/Quelle: University of Melbourne
Einer der letzten überlebenden Tasmanischen Tiger im Zoo von Hobart um 1928.
Copyright/Quelle: University of Melbourne

Melbourne (Australien) – Mit Hilfe einer philanthropen Großspende von 5 Millionen Dollar wird die University of Melbourne ein hochmodernes Labor für die Wiederbelebung und den Schutz ausgestorbener Beuteltiere – vornehmlich der auch als Tasmanische Tiger oder Beutelwölfe bezeichneten Thylacine – einrichten.

Wie die Universität berichtet, wird mit der Spendensumme des „Wilson Family Trust“ das “Thylacine Integrated Genetic Restoration Research Lab“ (TIGRRI) unter der Leitung der Biowissenschaftlers Professor Andrew Pask ausgestattet. Hier sollen Methoden und Technologien entwickelt werden, mit denen die Wiederbelebung und der daraufhin folgenden Schutz der Thylacine ermöglicht werden soll.

„Unsere Forschung schlägt neun Schlüsselschritte zur de-Extinktion der Thylacine vor”, erläutert Pasks und führt dazu weiter aus: “Einer unserer größten Erfolge war die Sequenzierung des Thylacin-Genoms, anhand derer uns mittlerweile ein fast vollständiger Bauplan des Thylacines vorliegt.”

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Die Spende wird es den Forschenden um Pasks nun erlauben, weitere Schritte zu gehen. „Zunächst müssen wir unser Wissen über das Thylacine-Genom vertiefen. Dann werden Technologien entwickelt, um aus Stammzellen von Beuteltieren Embryonen zu züchten und diese dann erfolgreich in einen Ersatzwirt-Uterus einzupflanzen, die etwa dem eines Dunnart oder Tasmanischen Teufels.”

Hintergrund: Der Tasmanische Tiger
Noch bis in die frühen 1900er Jahre hinein wurde der Tasmanische Tiger in Australien exzessiv bejagt und dadurch in freier Wildbahn vermutlich ausgerottet. Das letzte bekannte Exemplar verstarb 1936 im Beaumarais Zoo von Hobart. Der Grund für die Ausrottung war die von den weißen Farmern kolportierte Behauptung, dass die Beutelwölfe gefräßige Schafsräuber seien. In Wirklichkeit gingen die meisten gerissenen Schafe jedoch auf das Konto von verwilderten Hunden. Dennoch setzte in den 1830er Jahren die australische Regierung Kopfgeld für jeden getöteten Tasmanischen Tiger aus. 2011 konnte eine Studie über die Beißkraft des etwa hundsgroßen Tieres jedoch eindeutig nachweisen, dass die Kiefer der Beutelwölfe in Wirklichkeit zu schwach waren, um größere Tiere wie Schafe zu reißen (…GreWi berichteten). Zudem setzte wahrscheinlich eine Krankheit der stark dezimierten Population der Tiere zu, die sich in plötzlich zurückgehenden Abschussraten um 1906 abzeichnete. Trotz zahlreicher Bemühungen internationaler Zoos gelang es nicht, die Art in Gefangenschaft zu züchten und so vor der Ausrottung zu bewahren.

Lediglich in verschiedenen Zoos hatten Thylcine bis 1936 überlebt, als das letzte lebende Exemplar auch dort verstarb. Seither gab und gibt es aber immer wieder Augenzeugen, die lebende Exemplare gesichtet und teilweise auf fotografiert und gefilmt haben wollen.

Zeigen diese Aufnahmen ein Exemplar 2008 in Western Victoria?

“Von allen ausgestorbenen Tierarten, deren Wiederbelebung vorgeschlagen und angestrebt wird, dürfte der Beutelwolf wohl die überzeugendsten Chancen haben”, so der Wissenschaftler weiter. „Einer der Gründe liegt darin, dass sich der tasmanische Lebensraum seit dem Aussterben der Art größtenteils bis heute kaum verändert hat. Er liefert somit die perfekte Umgebung, um die Tiere – so si erfolgreich wiedergezüchtet werden konnten – ebenso erfolgreich wieder in ihr angestammtes Ökosystem auszuwildern.

Zum Thema

Neben dem Thylacine gibt es aber noch mindestens 39 weitere australische Beuteltiere, die in den vergangenen 200 Jahren ausgestorben sind. Neun der heute noch lebenden Arten gelten derzeit als stark bedroht. „Die am TIGRR entwickelten Methoden sollen also nicht nur dem Thylacine zugutekommen, sondern auch andere Arten wiederbeleben oder dabei helfen, gefährdete Arten besser zu schützen.“




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Recherchequelle: University of Melbourne

© grenzwissenschaft-aktuell.de

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Andreas Müller
Autor und Publizist
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(Kornkreisforscher)

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