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Tiefesee-Expedition entdeckt unbekannte Arten

Diese fast vollständig transparente Seegurke gehört zur Familie der Elpidiidae. Deutlich sichtbar sind ihre Innereien und der mit Sediment gefüllte Verdauungstrakt. Die in Anlehnung an den englischen Begriff „Unicorn“ (Einhorn) gewählte Name „Unicumber“ (Eingurke) verweist auch auf die extreme Lebenserwartung dieser Organismen von bis zu 15.000 (!) Jahren. Den langen Schwanz nutzt das Tier vermutlich zur Fortbewegung. (Klicken Sie auf die Bildmitte, um zu einer vergrößerten Darstellung zu gelangen)Copyright: SMARTEX/NHM/NOC
Diese fast vollständig transparente Seegurke gehört zur Familie der Elpidiidae. Deutlich sichtbar sind ihre Innereien und der mit Sediment gefüllte Verdauungstrakt. Den langen Schwanz nutzt das Tier vermutlich zur Fortbewegung. (Klicken Sie auf die Bildmitte, um zu einer vergrößerten Darstellung zu gelangen)
Copyright: SMARTEX/NHM/NOC

Göteborg (Schweden) – Mithilfe von Tiefsee-Sonden haben Biologen eine Vielzahl bislang unbekannter Arten am Grunde der Clarion Clipperton Zone zwischen Mexico und Hawaii im östlichen Pazifik entdeckt. Darunter ein durchsichtiger Organismus, der 15.000 Jahre alt werden kann.

KORREKTUR: In der ursprünglichen Textversion hieß es, dass die Titelabbildung den 15.000 Jahre werdenden Organismus darstellt. Dies wurde korrigiert. Bei dem alten Organismus handelt es sich um einen Glasschwamm.

Wie das Team um den Meeresökologen Thomas Dahlgren von der Göteborgs Universitet und dem NORCE Research Institute berichtet, handelt es sich bei der erforschten, zwischen 3.000 und 5.500 Meter tief gelegenen Ebene um eine der am wenigsten erkundeten Regionen unserer Erde. Forschende vermuten, dass bislang gerade einmal eine von 10 hier lebenden Arten der Wissenschaft bekannt sind. Obwohl solche Tiefsee-Ebenen mehr als die Hälfte der Erdoberfläche ausmachen, ist über die dortige Flora und Fauna kaum etwas bekannt.

„Das ist eine der wenigen verbliebenen Möglichkeiten für Forscher noch gänzlich neue Arten und Ökosysteme zu entdecken”, so Dahlgren.

Wie die Forschenden weiter erläutern, haben sich die Tiere in diesen Tiefen an ein Leben mit wenig Nährstoffen und in völliger Dunkelheit angepasst. „Die meisten Tiere ernähren sich hier von sogenanntem Meeresschnee, also von organischen Partikeln, die fortwährend aus den höheren Schichten bis zum Tiefseegrund herabsinken und sich als Sedimente ablagern. Entsprechend handelt es sich bei den meisten Arten in dieser Tiefe denn auch um sogenannte Filtierer, wie Schwämme und Organismen, die im Sediment nach Nahrung suchen, wie beispielsweise Seegurken.

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“Der Mangel an Nahrung führt dazu, dass die einzelnen Tiere vergleichsweise weit voneinander entfernt leben”, erläutert Dehlgart weiter. “Dennoch ist die Artenvielfalt in dieser Region erstaunlich groß.“ Die meisten Tiere haben sich perfekt an ihren extremen Lebensraum angepasst.

Mit einem ferngelenkten Tauchroboter (ROV) haben die Forscherinnen und Forscher eine Vielzahl von Lebewesen erstmals fotografieren und Proben entnehmen können, die in zukünftigen Studien nun untersucht und ausgewertet werden sollen.

Eine besondere Entdeckung stellt ein tassenförmiger, fast gänzlich durchsichtiger Glasschwamm dar, der mit 15.000 Jahren (!) vermutlich die längste Lebenserwartung aller irdischen Tiere besitzt.

Nicht wenige faszinierend ist eine pinkfarbene Seegurkenart (Amperima), die sich sehr langsam durch das Sediment bewegt und mit einer Art Fußrüssel nach Nährstoffen schlürft.

Die von den Forschen als „Barbies Meerschweinchen“ bezeichnete pinkfarbene Seegurke aus der Familie der Amperima schlürft im Sediment nach Nahrung. (Klicken Sie auf die Bildmitte, um zu einer vergrößerten Darstellung zu gelangen)Copyright: SMARTEX/NHM/NOC
Die von den Forschen als „Barbies Meerschweinchen“ bezeichnete pinkfarbene Seegurke aus der Familie der Amperima schlürft im Sediment nach Nahrung. (Klicken Sie auf die Bildmitte, um zu einer vergrößerten Darstellung zu gelangen)
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Auch dieser bislang kaum erforschte Lebensraum ist von der Ausbeutung durch den Menschen, der hier Tiefseebergbau betreiben will, gefährdet. Studien sollen nun untersuchen, wie stark diese Pläne das hiesige Ökosystem beeinträchtigt.

“Wir müssen mehr über diese Umwelt wissen, um das Leben hier schützen zu können”, fügt Dahlgren abschließend hinzu. „Schon heute gelten vermutlich 30 Prozent dieser Arten als geschützt und wir müssen wissen, ob dieser Schutz ausreicht, um diese Arten vor dem Aussterben zu bewahren.

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Recherchequelle: Göteborgs Universitet

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Andreas Müller
Autor und Publizist
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Andreas Müller
(Kornkreisforscher)

ein deutscher UFO-Forscher, Autor und Publizist

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