TV-Anthropologin: “Wir haben einen Videobeweis für Bigfoot”
New York (USA) – Unterstützt von Wissenschaftlern war ein TV-Team in den Wäldern des US-Bundesstaates Oregon drei Wochen lang unterwegs, um den Legenden um aufrechtgehende aber bislang noch nicht wissenschaftlich beschriebene Großprimaten nachzugehen, die allgemein als Bigfoot oder Sasquatch bekannt sind. Die Anthropologin Dr. Mireya Mayor hat nun erklärt, hierbei seien überzeugende Videobeweise des mystischen Wesens gelungen.
Wie das Team um Russell Acord, den Kryptozoologen Ronny LeBlanc und Mayor vom US-amerikanischen „Travel Channel“ in Interviews (u.a. mit LiveScience.com) berichtete, habe man mit Hilfe intelligenter Algorithmen anhand von mehr als 10.000 Bigfoot-Sichtungsberichten der vergangenen 50 Jahre ein 35.000 Hektar großes, dicht bewaldetes Gebiet im Zentraloregon identifiziert, in dem zu einer bestimmten Beobachtungszeit die Wahrscheinlichkeit für Bigfoot-Sichtungen besonders hoch sein sollte. Um dem legendären nordamerikanischen „Waldmenschen“ auf die Spur zu kommen, nutzte das Team neuste Beobachtungstechnologien und wertete entdeckte Spuren, Fußspuren und mögliche Bigfoot-Schlafnester aus, die sie in dem vermeintlichen Bigfoot-Habitat fanden.
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Zu den Expeditionsteilnehmern gehörte auch die durch ihre Auftritte in zahlreichen US-Dokumentationen des Senders „National Geographic“ bekannte Anthropologin und Primatologin Dr. Mireya Mayor, die selbst bereits zuvor unbeschriebenen Tierarten, darunter eine kleine Lemurenart auf Madagaskar, entdeckt hat.
Die Existenz einer bislang nicht wissenschaftlich beschriebenen Großprimatenart verortet die Anthropolgin gerade auch nach ihrer „Expedition Bigfoot“ durchaus in den „Bereich des Möglichen“ und stimmt darin mit der berühmten Verhaltensforscherin Dr. Jane Godall überein, die auf der Grundlage der ihr bekannten Indizien und Beweise ebenfalls die Existenz von Wesen, die u.a. als Bigfoot oder Sasquatch bezeichnet werden, nicht ausschließen möchte und eine “dringende wissenschaftliche Analyse” der Bigfoot-Frage forderte.
„In dichten Wäldern können sich nicht nur kleine Tiere extrem gut tarnen. Man mag das nicht für möglich halten, aber ich selbst war schon kaum mehr als einem Meter von einem über 200 Kilo schweren Silberrücken-Gorilla und seiner Familie entfernt, ohne es über zwei Stunden hinweg bemerkt zu haben. Diese Tiere vermeiden in der Regel die Konfrontation mit Menschen um jeden Preis.“
Wie andere Kryptozoologen, so zeigt sich auch Mayor von der Konsistenz in den Beschreibungen der Wesen besonders überzeugt: „Offenbar haben wir es hier mit einem großen, aufrechtgehenden Wesen mit einem primatenartigen Verhalten zu tun.“
Zum Thema
Neben zahlreichen anderen Indizien, zeigt sich Mayor jedoch am meisten von Filmaufnahmen fasziniert, die dem Team offenbar während der dreiwöchigen Expedition gelangen: „Es ist uns gelungen etwas auf Film zu bannen, das den typischen Beschreibungen ziemlich genau entspricht: Es ist sehr groß und bewegt sich affenartig, wenn nicht sogar aufrecht“, so Mayor und berichtet weiter: „Für mich sind diese Aufnahmen der vielleicht beste Beweis überhaupt.“
Hintergrund
Vermutlich (wenn auch noch nicht bestätigt!) handelt es sich um Aufnahmen, die dem Team mit einer Wärmebildkamera in der Nähe von zuvor entdeckten Fußspuren gelangen und auf die ein kurzer Ausschnitt in einer Vorschau auf die Sendung erste Einblicke erlaubt:Einen derzeit noch auf Youtube findbaren Mitschnitt der ersten Folge von „Expedition Bigfoot“, an dessen Anfang weitere Szenen der Wärmebildaufnahmen und deren Auswertung zu sehen sind, finden Sie HIER.
Die bislang noch nicht vollständig veröffentlichte Aufnahmen habe sie (Mayor) bereits anderen Kollegen gezeigt, darunter auch einem Primatologen, der selbst schon lebende Primaten in freier Wildbahn weltweit erforscht hat und ihre Arten und Bewegungen sehr gut kenne: „Als er die Aufnahmen sah, war er völlig baff und stimmte mit mir überein, dass wir hier etwas affenartiges sehen, von dem wir bislang dachten, dass es eigentlich nicht in die Wälder Oregons gehöre.“
+ + + GreWi-Kommentar
Wer US-Doku-Serien wie „Expedition Bigfoot“ kennt, weiß vermutlich, wie vorsichtig man mit den Vorabankündigungen und angeblichen Deweisen der Sender und Beteiligten umgehen sollte. Gerade Sender wie National Geographic, Discovery, History oder der Travel Channel reizen die Dramaturgie oft bis zum Letzten aus und ergehen sich nichtssagenden nachgespielten Szenen, dramatisiert kommentierten Wiederholungen („Oh my Good“, „What the heck is this?“, „Wow, this is amazing!“ …) und Neuschnitten bereits bekannter Inhalte und Aussagen. Es bleibt also abzuwarten, ob es sich bei der obigen Wärmebildaufnahme auch um den von Mayor beschriebenen Beweis handelt – und wenn ja, ob diese dann auch andere Wissenschaftler von der Existenz von Bigfoot, Sasquatch & Co überzeugen können.
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Quelle: LiveScience.com
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