Washington (USA) – Das Scheitern des „Unidentified Anomalous Phenomena Disclosure Act“ (UAPDA) [einem Gesetz, das eine umfangreiche Freigabe von bislang geheimen UFO-Akten und Informationen der USA regeln soll], wird von Rätseln, Verwirrung und Vorwürfen begleitet, nachdem der entsprechende Erweiterungs- und Änderungsantrag aus dem „Manager’s Package“ des Senats für das Gesetzt zum US-Verteidigungshaushalt 2025 (National Defense Authorization Act für das Haushaltsjahr 2025, NDAA FY 2025) ausgeschlossen wurde. Der Journalist Christopher Sharp gibt einen aktuellen Überblick über den aktuellen Stand der Dinge.
– Bei diesem Artikel handelt es sich um eine vom Autor und Quelle ausdrücklich genehmigte deutschsprachige Übersetzung eines Originalartikels von Christopher Sharp durch grenzwissenschaft-aktuell.de ( GreWi), der am 01.10.2024 unter dem Titel „Mystery, Confusion and Allegations Surround the Downfall of Key UFO Legislation as Glimmer of Hope Emerges“ erschien. Die darin gemachten Aussagen und Meinungen sind die des Autors.
Als die Nachricht über den Ausschluss des UAPDA aus dem „Manager’s Package“ bekannt wurde, berichteten Quellen gegenüber der LiberationTimes.com, dass der UAPDA aufgrund des Widerstands von dem republikanischen Senator Rand Paul, dem ranghöchsten Republikaner im Ausschuss für Heimatschutz und Regierungsangelegenheiten, blockiert wurde.
Laut einer Quelle der Liberation Times, war Senator Paul bereit, jeden Änderungsantrag zu blockieren, der von dem demokratischen Mehrheitsführer im Senat, Chuck Schumer, unterstützt wurde – einschließlich des UAPDA.
Eine andere Quelle berichtete, dass im August ein Mitarbeiter aus dem Büro des demokratischen Senator Chris Coons persönlich mitgeteilt habe, dass Senator Paul der einzige Senator sei, der sich dem UAPDA entgegenstellte. Anfangs wollte sich ein Mitarbeiter aus Senator Rand Pauls Büro nicht per E-Mail äußern, teilte Liberation Times später dann aber telefonisch mit, dass der Senator der Aufnahme des UAPDA in das „Manager’s Package“ zugestimmt habe.
In einem weiteren Telefonprotokoll, das Liberation Times vorliegt, erklärt ein Mitarbeiter aus Senator Pauls Büro dazu:
„Senator Paul hat diesen Änderungsantrag genehmigt, daher war jede Verzögerung nicht auf sein Handeln zurückzuführen.“
Nach der Ablehnung der Vorwürfe durch das Büro von Senator Paul gab Matthew Ford vom „UAP Disclosure Fund“ dem republikanischen Minderheitsführer des Senats, Mitch McConnell, die Schuld und schrieb auf X:
„Es war Mitch McConnell, der die Aufnahme des UAP Disclosure Act in das Manager’s Package für das NDAA blockierte.“
Ford sagte gegenüber Liberation Times, dass mehrere gut informierte Quellen ihm diese Informationen übermittelt hätten.
Daniel Sheehan von der UAP-Interessengruppe „New Paradigm Institute“, erklärte gegenüber Liberation Times im vergangenen Jahr, dass Senator McConnell der früheren Eingabe des UAPDA widersprochen, wie sie dann schließlich nur noch in stark abgeschwächter Form Eingang in den NDAA FY 2024 fand.
Die Liberation Times erfuhr, dass Senator McConnell im vergangenen Jahr von dem republikanischen Abgeordnetem Mike Turner, dem Vorsitzenden des Geheimdienstausschusses des Repräsentantenhauses, und seinem Parteikollegen, dem Abgeordnetem Mike Rogers, dem Vorsitzenden des Streitkräfteausschusses des Repräsentantenhauses, dazu aufgefordert wurde, wichtige Bestimmungen des UAPDA abzulehnen.
Liberation Times hat beim Büro von Senator McConnell nach einer Reaktion auf Fords Vorwürfe angefragt, laut der er die Aufnahme des UAPDA in das Manager’s Package für den bevorstehenden NDAA blockiert habe. Bisher hat ein Mitarbeiter es abgelehnt, sich zu äußern. Stattdessen wurden die Journalisten an den McConnells Pressesprecher, Dough Andres, verwiesen. Dieser hat jedoch trotz mehrerer E-Mails und Anrufe bislang nicht geantwortet.
Trotz monatelanger Lobbyarbeit von UAP-Befürwortergruppen, gibt es also letztendlich derzeit keine öffentlichen Beweise, die einen bestimmten Senator für den Ausschluss des UAPDA verantwortlich machen könnten.
Wie schon im vergangenen Jahr ist kein Mitglied des Kongresses bereit, öffentlich Verantwortung für den Widerstand gegen das Gesetz zu übernehmen. Es erinnert an die Verwirrung und widersprüchlichen Vorwürfe darüber, wer für den ersten Rückschlag des UAPDA verantwortlich ist.
Im vergangenen Jahr kritisierte Abgeordneter Turner den UAPDA zwar öffentlich als schlecht formuliert, bestritt jedoch in einem Interview mit dem US-Nachrichtensender „NewsNation“ öffentlich, dass er das Gesetz blockiere.
Auf die Frage, ob er sich damals gegen das UAPDA gestellte, sagte Abgeordneter Turner:
„Nun, ich habe direkt mit Senator Rounds gesprochen, und ich halte seine Bestimmung überhaupt nicht auf.“
Hintergrund
Einen ausführlichen Überblick des UAP Caucus über die Inhalte, Bedeutung und Konsequenzen des angestrebten UAPDA 2024 finden Sie HIER
Ähnlich behaupteten Quellen aus dem Umfeld des Büros von Abgeordnetem Rogers gegenüber der Liberation Times, dass auch er im vergangenen Jahr nicht gegen den UAPDA gestimmt habe und verwies stattdessen auf Turner als Widerstandsquelle.
Dennoch gibt es weiterhin einen Hoffnungsschimmer für den UAPDA in diesem Jahr: Gegenüber dem Journalisten Matt Laslo erklärte Senator Rounds:
„Lassen Sie es mich so ausdrücken, es ist noch nicht vom Tisch“, und dass die NDAA-Verhandlungen „weitergehen“.
Der UAP-Transparenzbefürworter und Anwalt Daniel Sheehan vom „New Paradigm Institute“ erklärte gegenüber Liberation Times, dass Senator Rounds versuchen könnte, einen spezifischen Abschnitt des UAPDA in die NDAA-Verhandlungen mit dem Repräsentantenhaus einzufügen, die nach den US-Wahlen am 5. November 2024 stattfinden sollen.
Sheehan fügte hinzu, dass er selbst nicht erwartet, dass das vollständige UAPDA unter diesem Szenario verabschiedet wird. Auch sehe er keinen Grund zu glauben, dass der Widerstand aus dem Repräsentantenhaus nach seiner Verwässerung im letzten Jahr verschwunden ist.
Sheehan will sich jedoch dafür einsetzen, dass jene von Senator Rounds überarbeiteten Formulierungen aufgenommen werden, die verlangen, dass der Leiter jeder Regierungsstelle Informationen zu UAP dem Archivar der Vereinigten Staaten „unverzüglich“ nach Verabschiedung des Gesetzes übermittelt, anstatt wie bisher „so bald wie möglich“.
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Der Kommentator von „TheHill.com“, Marik Von Rennenkampff, zeigte sich gegenüber Liberation Times hoffnungsvoll, dass bevorstehende öffentliche UAP-Anhörungen im Kongress, die ebenfalls nach den US-Wahlen erwartet werden, die Chancen auf die Aufnahme des UAPDA in das endgültige NDAA FY 2025 verbessern könnten:
„Trotz Senator Rounds‘ interessanter Aussage vom 24. September, dass die ‚Verhandlungen [über den UAP Disclosure Act] weitergehen‘, haben Kongressexperten erklärt, dass es äußerst unwahrscheinlich ist, dass der UAPDA in dieser Phase in das National Defense Authorization Act 2025 ‚eingefügt‘ wird.“
„Sollten jedoch die bevorstehenden UAP-Anhörungen im US-Senat oder -Repräsentantenhaus besonders bemerkenswerte Zeugenaussagen hervorbringen, könnte sich diese Einschätzung noch ändern.“
Eine der geplanten Anhörungen wird von der demokratischen Senatorin Kirsten Gillibrand, der Vorsitzenden des Senatsunterausschusses für aufkommende Bedrohungen und Fähigkeiten (Senate Subcommittee on Emerging Threats and Capabilities), geleitet.
Wie „TheHill.com“ berichtete, forderte Senatorin Gillibrand, – die eine entscheidende Rolle bei der Einrichtung des UAP-Büros des Pentagon – dem All-domain Anomaly Resolution Office (AARO) inne hatte – einen „Fortschrittsbericht darüber, wie viele unidentifizierte Flugphänomene wir bewertet und analysiert haben“ und dass das Büro „Beispiele dafür geben soll, was wir identifiziert haben und was wir nicht identifiziert haben.“
Eine weitere Anhörung wird, ebenfalls nach den Wahlen, im Repräsentantenhaus erwartet, und soll von der republikanischen Abgeordneten Nancy Mace, der Vorsitzenden des Unterausschusses für Cybersicherheit, IT und Regierungsinnovation im Aufsichtsausschuss des Repräsentantenhauses geleitet werden. Im Gespräch mit dem Journalisten Matt Laslo sagte Mace:
„Ich brauche Leute, die vielleicht schon mal merkwürdiges Zeug gesehen haben und uns was erzählen können.“
Ein erwarteter Zeuge ist der pensionierte Konteradmiral und ehemals amtierende Administrator der US-Atmosphären und Ozeanografiebehörde (National Oceanic and Atmospheric Administration, NOAA), Tim Gallaudet. In Bezug auf die erwartete Anhörung des Repräsentantenhauses berichtete Gallaudet auf X von einer Einladung als Zeuge hierfür:
„Ich freue mich darauf, zu einer weiteren historischen UAP-Anhörung beizutragen.“
Im Gespräch mit Liberation Times erklärte Gallaudet schon im Frühjahr:
„Ich möchte in den Ozeanen nach UAPs und Beweisen für höherstehende nicht-menschliche Intelligenz suchen, weil ich das Gebiet sehr gut kenne. Ich kenne alle dort vorhandenen Sammlungssysteme sowie die Universitäten und Regierungsbehörden, die die Ozeanforschung betreiben. Ich möchte die Erforschung von UAPs in den Ozeanen vorantreiben, um zum Gesamtwissen beizutragen. (…) Warum sollten wir uns nur auf den Himmel beschränken, wenn wir wissen, dass wir Beweise finden werden, wenn wir unter die Oberfläche schauen?“
Gallaudet erklärte auch, dass er Kontakt zu äußerst glaubwürdigen Ersthand-Whistleblowern pflegt, die aufgrund von Programmen, an denen sie gearbeitet haben, behaupten, dass fortgeschrittene Spezies nicht-menschlicher Intelligenz in verschiedenen Flugobjekten die Erde besucht haben und weiterhin besuchen. Gallaudet sagte Liberation Times hierzu:
„Ich weiß von den Leuten, denen ich vertraue und die Zugang zu einigen dieser Programme hatten, dass es verschiedene Arten von nicht-menschlicher Intelligenz gibt, die uns besuchen, deren Absichten wir jedoch nicht kennen.“
In Bezug auf die bevorstehenden Anhörungen sagte der investigative Journalist Jeremy Corbell gegenüber Liberation Times:
„Ich bin gerade von mehreren produktiven persönlichen Treffen und Briefings in Washington, D.C. zurückgekehrt, bei denen ich direkt mit zahlreichen Mitgliedern des Kongresses und wichtigen Ausschüssen, die an der UAP-Thematik beteiligt sind, gesprochen habe.
Ich kann bestätigen, dass wir auf dem richtigen Weg sind, was die bevorstehenden UAP-Anhörungen betrifft. Alle Beteiligten arbeiten unermüdlich daran, diese Anhörungen so wirkungsvoll wie möglich zu gestalten, mit einem klaren Fokus auf öffentliches Wissen und Transparenz.
Die Abgeordnete Mace machte dies unmissverständlich klar, als sie sagte: ‚Ich brauche Leute, die vielleicht schon mal Mist gesehen haben und uns was erzählen können.‘
Und genau das werden sie und andere Abgeordnete auch bekommen. Ich habe persönlich Treffen zwischen Whistleblowern und Abgeordneten ermöglicht, um genau das sicherzustellen.
Die Offenlegung von UAP ist ein komplexer Tanz, aber die Musik spielt schon seit langem – und jetzt betreten die Leute endlich die Tanzfläche.“
In den kommenden Wochen werden voraussichtlich weitere Details zu beiden Anhörungen bekanntgegeben und man darf davon ausgehen, dass diese Zeugenaussagen auch das Interesse der Mainstream-Medien wecken werden.
© Christopher Sharp / LiberationTimes.com (dt. Übers. Grenzwissenschaft-aktuell.de)
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