…und noch mehr Wasser: Selbst kleinste Dauerschatten binden Wasser auf dem Mond
Boulder (USA) – Etwa zeitgleich mit der Bekanntgabe der Entdeckung von Wassermolekülen im Mondboden auch in direkt von der Sonne beschienenen Regionen der Mondoberfläche, veröffentlichte ein weiteres Forscherteam die Erkenntnis, dass Wasser in Form von Eis nicht nur am Grunde immerdunkler Krater am Südpol des Mondes gebunden ist, sondern selbst kleinste Schatten auf der Mondoberfläche als regelrechte Kältefallen für Wasser dienen. Auf dem Mond könnte es somit noch viel mehr Wassereis geben als bislang gedacht.
Wie das Team um Paul Hayne von der University of Colorado in Boulder aktuell und ebenfalls im Fachjournal “Nature Astronomy” (DOI: 10.1038/s41550-020-1198-9) berichtet, , könnten somit verborgenen Wassertaschen auf der Mondoberfläche sehr viel häufiger sein als bislang angenommen. In einigen Fällen könnten diese Eislager allerdings kaum größer als eine Cent-Münze sein, so die Forscher.
“Wenn Sie sich vorstellen, auf der Mondoberfläche in der Nähe eines der Mondpole zu stehen, so würden sie überall Schatten sehen”, erläutert Hayne und führt weiter aus: “Viele dieser Schatten könnten mit Wassereis angefüllt sein.“
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Wie die Forschenden erläutern, könnten viele dieser Kältefallen schon seit Milliarden von Jahren keinen Sonnenstrahl gesehen haben und nun deutlich zahlreicher sein, als bislang gedacht.
Basierend auf den Daten der NASA-Mond-Sonde “Lunar Reconnaissance Orbiter” (LRO) schätzen die Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen nun, dass der Mond von mehr als 24.000 Quadratkilometern dauerhafter Schattenflächen unterschiedlicher Formen und Größen bedeckt ist, von denen vermutlich eine Vielzahl alle mit Wassereis gefüllt sein könnten. Frühere Schätzungen waren nur von rund 11.000 Quadratkilometern dauerhafter Schattenfläche ausgegangen.
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“Wenn unsere Ergebnisse stimmten, so wäre dieses Wasser sehr viel leichter zu erreichen und als Trinkwasser und Raketentreibstoffe nutzbar zu machen als die bislang bekannten Ressourcen auf dem Mond“, so Hayne. Allerdings sei der einzige Weg, die Berechnungen zu überprüfen, vor Ort etwa mit Rovern oder einer bemannten Mission die immerdunklen Schattenflächen direkt zu untersuchen.
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Quelle: der University of Colorado
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