Inverness (Großbritannien) – Nur wenige Tage bevor am 5. September 2019 das Ergebnis einer eDNA-Analyse von Wasserproben aus dem Loch Ness präsentiert und damit das Rätsel um das Ungeheuer von Loch Ness zumindest genetisch gelüftet werden soll, sorgen Aufnahmen einer Unterwasserkamera aus dem See für Aufsehen: Die Bilder zeigen ein großes, schlangen- oder aalartiges Wesen unter Wasser.
Wie der Loch-Ness-Forscher Roland Watson auf seiner Webseite zum „Loch Ness Monster“ auf „LochNessMystery.blogspot.com“ berichtet, stammen die Aufnahmen von einer Unterwasserkamera, mit der Mitglieder des „Ness District Salmon Fishery Board“ die Lachswanderungen im und durch den sagenumwobenen schottischen See beobachten. Die Aufnahmen hat die Organisation am 1. September 2019 auf ihrer Facebook-Seite veröffentlicht.
„Es sieht aus wie ein großer Aal. Aufgrund des trüben Wassers sind genaue Details und Größe nur schwer auszumachen, aber es sieht lebendig und groß aus“, kommentiert Watson die Aufnahme und führt dazu weiter aus: „Es ist zwar kein Wesen von 10 Metern Länge, aber es ist deutlich größer als der Lachs im Vordergrund, der zudem auch noch den Anschein macht, als versuche er dem Wesen auszuweichen.“
Robert Watson erläutert weiterhin, dass die Aufnahmen vermutlich vom vergangenen Wochenende stammen, nachdem es viel Regen und entsprechend viel Wasser in den Flüssen gab: „Irgendetwas scheint diese hohen Wasserpegel ausgenutzt zu haben. Aufgrund der Bewegung der Partikel im Wasser und des Lachses vermute ich, dass die Fließrichtung des Wassers von links nach rechts verläuft. Das wiederum legt nahe, dass der Loch Ness selbst links und Moray Firth rechts liegt. In anderen Worten gesagt, scheint sich das Objekt aus dem See heraus Richtung Meer zu bewegen.“
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Doch was zeigt der Film? Anhand der erkennbaren schlangenartigen Körperform könnte es sich am ehesten um einen (großen) Aal handeln. In Frage kommt somit der Europäische Aal (Anguilla Anguilla).
Während Aale in der Sargassosee im Atlantik als sog. Larven schlüpfen und dann an die europäischen Küsten schwimmen, ziehen sie im Frühjahr in zum Teil großen Schwärmen sog. Steigaale von hier aus flussaufwärts in die Binnengewässer des Landesinneren. In ihren Heimatgewässern wachsen sie die nächsten Jahre zur vollen Größe von 60 bis 150 Zentimetern heran. Zum Ablaichen wandern die Tiere im September/Oktober aus den Gewässern des Landesinneren über die Flüsse dahin zurück, wo sie geschlüpft waren: in die Sargassosee. Laut Informationen des „Scottish Wildlife Trust” wandern Aale im Loch Ness allerdings nur zwischen Dezember und Januar. Das Video selbst stammt aber von Ende August-Anfang September.
Eine der bekanntesten Theorien darüber, um was es sich bei dem sog. Ungeheuer vom Loch Ness handeln könnte, vermutet in „Nessie“ denn auch tatsächlich einen Aal – genauer gesagt einen Riesenaal. Diese Fische können mehrere Meter lang werden. Erst 2015 ging ein besonders eindrucksvolles Exemplar Fischer vor der südwestlichen Küste Großbritanniens nahe Plymouth ins Netz (s. Abb.l.). Auch wenn bislang keine Riesenaale im Loch Ness bekannt waren, sind solche Tiere also nicht völlig auszuschließen.
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Am morgigen Donnerstag den 5. September 2019 wollen Wissenschaftler um Prof. Neil Gemmell von der neuseeländischen University of Otago die Ergebnisse ihrer eDNA-Analyse anhand zahlreicher Wasserproben aus dem Loch Ness auf einer Pressekonferenz bekannt geben (…GreWi berichtete). Vorab erklärte der Genetiker gegenüber Grenzwissenschaft-Aktuell.de, die Ergebnisse der eDNA-Analyse würden „auf eine der bislang bekannten Theorien als plausible Erklärung für die unzähligen Sichtungen des ‚Ungeheuers‘ hindeuten“. Auf welche genau, werden wir erst am 5. September wissen. Es bleibt also noch spannend, ob die eDNA-Analysen die Aufnahmen der Unterwasserkamera stützen.
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Quellen: ness.dsfb.org.uk, lochnessmystery.blogspot.com
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