US-Atmosphärenbehörde NOAA warnt: Starker geomagnetischer Sturm erreicht die Erde
Washington (USA) – Die Nationale Meeres- und Atmosphärenbehörde der USA (National Oceanic and Atmospheric Administration) NOAA hat mindestens sieben koronale Massenauswürfe (CMEs) aus der Sonne beobachtet, deren Auswirkungen voraussichtlich bereits heute Nacht, Freitag 10. Mai, die Erde erreichen und bis Sonntag, 12. Mai 2024 andauern werden.
Der NOAA-Satellit „GOES-16“ erfasste die Aktivität der Sonnenfleckenregion „AR3664“, die sich am 9. Mai 2024 gegen 19 Uhr mitteleuropäischer Zeit ereignete. Das „Space Weather Prediction Center“ (SWPC) der NOAA hat für Freitag, den 10. Mai, eine geomagnetische Sturmwarnung herausgegeben. Zusätzliche Sonneneruptionen könnten dazu führen, dass sich die Wellen verstärken und so die geomagnetischen Sturmbedingungen über das Wochenende anhalten. Die NOAA stuft den aktuellen Sturm als schweren geomagnetischen Sturm der Stufe G4 von 5 ein.
Die erste von mehreren CMEs erreichte die Erde am Freitag, den 10. Mai um 17:37 Uhr. Der CME war sehr stark und das SWPC gab schnell eine Reihe von weitere geomagnetischen Sturmwarnungen heraus. Dieser geomagnetische Sturm ist derzeit im Gange und das SWPC wird die Situation weiterhin überwachen und bei Bedarf zusätzliche Warnungen zur Verfügung stellen.
Laut Clinton Wallace, Direktor des NOAA-Weltraum-Vorhersagezentrums, handelt es sich um „ein ungewöhnliches und potenziell historisches Ereignis.“
CMEs sind Explosionen von Plasma und Magnetfeldern aus der Sonnenkrona. Sie verursachen geomagnetische Stürme, wenn sie auf die Erde gerichtet sind. Geomagnetische Stürme können die Infrastruktur in der erdnahen Umlaufbahn und auf der Erdoberfläche beeinträchtigen und möglicherweise die Kommunikation, das Stromnetz, die Navigation, den Radio- und Satellitenbetrieb stören.
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Das SWPC hat die Betreiber über diese Systeme informiert, damit sie Schutzmaßnahmen ergreifen können. Geomagnetische Stürme können aber auch spektakuläre Polarlichter auf der Erde auslösen. Ein schwerer geomagnetischer Sturm beinhaltet das Potenzial für Polarlichter, die weit gen Süden wie Alabama und Nordkalifornien reichen.
Auf Deutschland und Europa übertragen könnte es in der aktuellen und den kommenden Nächten also auch zu Polarlichtern am Himmel über Mitteleuropa kommen. Mit erhöhter Wahrscheinlichkeit werden zumindest in Norddeutschland Nordlichter zu sehen sein – Weltraummeteorologen vermuten, dass es hier am 24 Uhr losgehen könnte. Natürlich könnte sich der derzeitige Sonnensturm aber auch hier auf Kommunikation, das Stromnetz, die Navigation, den Radio- und Satellitenbetrieb auswirken.
– Fortwährend aktualisierte Prognosen finden Sie unter: www.swpc.noaa.gov, auf spaceweather.gov. Eine aktuelle Informationsseite des Max-Planck-Instituts für Sonnensystemforschung zu Sonnenstürmen finden Sie HIER
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Recherchequelle: NOAA
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